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Der „Rosenheimer Anzeiger“ und der „Wendelstein“ vom 23. März 1899

Unterhosen-Dieb in Westerham, Messerstecher in Rosenheim und „grober Unfug“ in Maitenbeth

Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 125 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgaben des „Rosenheimer Anzeigers“ und des „Wendelstein“ vom 23. März 1899:
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Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 125 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgaben des „Rosenheimer Anzeigers“ und des „Wendelstein“ vom 23. März 1899:

Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 125 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgaben des „Rosenheimer Anzeigers“ und des „Wendelstein“ vom 23. März 1899:

Rosenheim - „In den Laden des Krämers Otto Wittmann in Westerham, wurde in vergangener Nacht eingebrochen und hierbei ein größeres Quantum Kaffeebohnen, mehrere Hemden, Unterhosen, Bettzeugstoff etc. im Gesamtwert von 80 Mark gestohlen. Ein Täter ist zur Zeit noch nicht bekannt“, berichtet der „Wendelstein“ an diesem Tag. Aus Maitenbeth heißt es außerdem: „In der letzten Samstagnachtg wurde in unserer Pfarrei ein grober Unfug verübt. Es wurden an sechs bis sieben Anwesen in verschiedenen Ortschaften die Fenster eingeworfen. Die Täter glaubt man zu erkennen.“

Wiederum der „Anzeiger“ berichtet von einem Prozess am Landgericht Traunstein: „In der Zeit vom 8. bis 21. Januar heurigen Jahres stahl der Schneidergehilfe Josef Ostermayer von Wolnzach seinem damaligen Mietsherrn, dem Hausbesitzer Andreas Urscher in Rosenheim aus einem unversperrten Kleiderkasten eine Remontoiruhr und verschiedene andere Schmucksachen im Gesamtwert von ca. 55 Mark, ferners entwedet er aus einem versperrten Kasten, welchen er mit dem rechten Schlüssel öffnete, 45 Mark Bargeld.“ Das Urteil habe gelautet: „Wegen Verbrechens des einfachen Diebstahls im Rückfalle erhält Ostermayer neun Monate Gefängnis.“

Der „Rosenheimer Anzeiger“ und der „Wendelstein“ vom 23. März 1899: Unterhosen-Dieb in Westerham, Messerstecher in Rosenheim und „grober Unfug“ in Maitenbeth

„Am 17. Dezember vergangenen Jahres versetzte der Hausmeister Xaver Zelger von Rosenheim ohne alle Veranlassung dem Bräuburschen Kosmas Spötzl von dort mit einem grifffesten Messer einen Stich in den linken Oberschenkel, infolge welcher Verletzung dieser sieben Tage arbeitsunfähig und weitere 14 Tage arbeitsbeschränkt war“, berichtet der „Anzeiger“ aus einem weiteren Prozess, „Urteil: Wegen eines Vergehens der gefährlichen Körperverletzung erhält Zelger sechs Monate Gefängnis wegen verbotenen Waffentragens fünf Tage Haft.“

Aus Schnaitsee wiederum berichtet der „Wendelstein“, unter Berufung auf das „Trostberger Tagblatt“ über eine „sehr zahlreich besuchte“ Versammlung: „Behufs Erbauung einer Privat-Lokalbahn von Rosenheim über Amerang, Kirchensur nach Schnaitsee. Herr Baron von Crailsheim, Gutsbesitzer auf Schloss Amerang legte den Versammelten die Bedeutung und den Nutzen einer Eisenbahn dar und gab Mittel bekannt, durch welche sich nach seiner Ansicht das Projekt realisieren lasse.“

Aggressive Kaffee-Werbung

Beide Blätter berichten schließlich über einen Vortrag des Münchner Physikers Caroli, die bereits eine Woche zuvor Thema gewesen war. „Es scheint, das das 19. Jahrhundert nicht zu Ende gehen wird, ohne dass eine Reihe der epochemachensten wissenschaftlichen Probleme zu einem praktischen Resultate geführt werden sollen“, schreibt der „Anzeiger“, „Es sind dies vor allem: Telegraphie ohne Draht, Erzeugung kalten elektrischen Lichtes, Telephon ohne Draht etc..“ .

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Kommen wir, wie immer, schließlich zur Werbung: „Nicht trinkbar!“, heißt es prominent hervorgehoben in einem Inserat. Dahinter verbirgt sich Kaffeewerbung, die sich von billigerem Kaffee abheben will. In beiden Zeitungen inseriert „Hans Bernrieder, Rosenheim“ und wirbt für seine „Fabrikation aller Arten Cementwaren.“ Schließlich findet sich im Anzeiger eine illustrierte Anzeige des Schuhwarengeschäfts Clemens Kastner, der seine Waren und Angebote beschreibt und „um gütigen Besuch bittet.“

hs

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