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Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) vom 02. März 1974

Bierauto taucht in Ampfing wieder auf, es geht „Zahn um Zahn“ und Schmuddelfilme im Kino

Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 50 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts (OVB) vom 02. März 1974:
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Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 50 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts (OVB) vom 02. März 1974:

Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 50 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts (OVB) vom 02. März 1974:

Rosenheim - „Der aufsehenerregende Diebstahl eines Bierautos der Stiftsbrauerei Erding vor dem ‚Mühldorfer Hof‘ in Mühldorf stellte sich als ‚Streich‘ heraus“, berichtet das OVB in einer kleineren Meldung. Das Fahrzeug sei mit 600 Tragerln Bier und Limo am Aschermittwoch verschwunden. „Es wurde am nächsten Tag in Ampfing aufgefunden. Wie dazu die Brauerei mitteilt, war das schwere Fahrzeug so vor einer Garage abgestellt worden, dass der Besitzer mit seinem Auto nicht heraus konnte. Von der Ladung des Bierautos fehlte keine einzige Flasche.“

Ebenfalls bierseelig ist die Anekdote, welche die Zeitung unter der Überschrift „Zahn um Zahn“ aus „einer Gaststätte im Landkreis“ berichtet. Einer der Stammtischgäste habe versucht gehabt, dem Wirt einen Streich zu spielen, indem er ihm seine Zahnprotese in die Kaffeetasse schmuggelte. Der habe jedoch das Vorhaben durchschaut und stattdessen einen anderen Zahnersatz ins entsprechende Haferl gesteckt. Schließlich seien die richtigen Beißer der Ehefrau des Scherzboldes mit den Worten übergeben worden: „Sagst dein‘ Sepp an schön‘ Gruaß von mir und den Mosesspruch: Aug um Aug, Zahn um Zahn!“

Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) vom 02. März 1974: Bierauto taucht in Ampfing wieder auf, es geht „Zahn um Zahn“ und Schmuddelfilme im Kino

„Den ‚drei F‘ — Filzpantoffeln, Fernsehen, Flaschenbier — haben deutsche Spielehersteller den Kampf angesagt. Mit einem ausgeprägten und sehr differenzierten Programm wollen sie die Erwachsenen weglocken von der Passivität, hinein in eine Freizeitbeschäftigung, die wieder Kontakt zur Familie bringt“, heißt es außerdem in einem Bericht über die Einrichtung einer „Spiele-Bar für Erwachsene“ im Rosenheimer Karstadt. Brettspiele als Freizeitbeschäftigung, was heute eine etablierte Sache ist und in Rosenheim sogar ein großes Fachgeschäft hervorgebracht hat, war damals noch eher jung. „Das Spiel hat sich öffentliche Anerkennung, die man lange Jahre hin allenfalls dem Skat oder besser noch dem Schachspiel einräumte, als legitime Unterhaltung für Erwachsene erworben.“

Eine ganze Sonderseite ist dann schließlich dem Fastenbier gewidmet. In einigen kleineren und größeren Beiträgen wird sich dort dem Lobgesang auf den saisonalen Gerstensaft gewidmet. Fachfreunden wird auffallen, dass dabei in den Anzeigen auf jener Seite nicht nur bekannte und bis heute bestehende Marken und Sorten wie der „Jubilator“ von Maxlrain oder der „Doppel-Ritter“ der Brauerei Erharting auftauchen.

„Ausgestorbenes“ Starkbier aus Neumarkt-St. Veit

„Bekannt weit und breit das Bier von St. Veit - In der Fastenzeit empfehlen wir unsere Starkbiere, hell und dunkel“, wirbt dort auch die Klosterbräu St. Veit AG. Diese hatte in den 1980er-Jahren ihren Betrieb eingestellt, das Andenken an den Betrieb blieb aber weiterhin in der Stadt wach. Brauereitechnisch war Neumarkt seitdem eine Diaspora. Doch seit 2021 gibt es immerhin wieder ein Neumarkter Bier. Richard Hirschberger und Hanjo Hellfeuer haben sich mit ihrem St. Veiter Märzen an die Neumarker Bierbrauer-Tradition angelehnt und auch ein Nachfahre des letzten Brauereiinhabers hat ein eigenes Bier auf den Markt gebracht, was kurz zu einem Rechtsstreit zwischen beiden Parteien führte, der jedoch beigelegt werden konnte.

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Kommen wir damit schließlich zur Werbung. Hier stechen vor allem die Programmwerbungen der Rosenheimer Kinos ins Auge, was gezeigt wird erfahren wir im entsprechenden Bericht der Zeitung: „‘Ein Mann geht über Leichen‘ — dieser Mann ist Charles Bronson, der in diesem Krimi (im Filmpalast) einen von allen gehassten und gefürchteten Polizeiinspektor in New York spielt. Im lebensgefährlichen Alleingang will er den großen Coup eines Verbrechersyndikats unschädlich machen“, heißt es, „Im Kleinen Haus des Capitols: ‚Heißer Sex in Bangkok‘ im City: ‚Liebe unterm Lendenschurz‘; am Samstag, 22.30 Uhr, als Wiederholung aus der Vorwoche: ‚Garten der Wollust‘.“

hs

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