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Der „Rosenheimer Anzeiger“ und „Der Wendelstein“ vom 10. Februar 1899:

Faschingsfreunde werden schier als Mörder verhaftet und eine adlige Leiche dampft durch Rosenheim

Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen im Jahr 1899? Blickt mit uns in die Ausgabem des „Rosenheimer Anzeiger“ und „Der Wendelstein“ vom 10. Februar 1899:
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Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen im Jahr 1899? Blickt mit uns in die Ausgabem des „Rosenheimer Anzeiger“ und „Der Wendelstein“ vom 10. Februar 1899:

Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen im Jahr 1899? Blickt mit uns in die Ausgabem des „Rosenheimer Anzeiger“ und „Der Wendelstein“ vom 10. Februar 1899:

Rosenheim - Der „übergroße Diensteifer“ eines Mitarbeiters der Bahnhofsrestrauration wäre beinahe zwei Faschings-Feiernden zum Unglück geworden, wie der „Anzeiger“ berichtet. „Man vermutete mit beängstigter Aufregung den Raubmörder an der Thalkirchenerstraße in München und glaubte die 500 Mark Belohnung schon baldigst verteilen zu können. Das Publikum staunte die von zwei Gendarmen bewachten Herren an und eilenden Schrittes kam der telefonisch herbeigerufene Stadtpolizist, welcher erklärte man habe hier einen schweren Missgriff gemacht, die Herren befinden scih ja sehr wohlangesehen in Rosenheim.“

Die Tat hatte sichtlich für Erschütterung und Aufregung auch in der Region gesorgt. Die Bekleidung eines der Männer habe, wie dies schon in München in über 100 Fällen geschehen sei, den falschen Alarm ausgelöst, erklärt der Autor des Artikels. Die beiden Männer hätten es mit Humor genommen: „Für den Dienstübereifer bedankten sich die beiden Herren höflich und gingen in ruhig in den Morgenstunden heimwärts, mit der Gewissheit, dass man noch immer im Zeichen des Carnevals steht, wo Manches passieren kann.“

Der „Rosenheimer Anzeiger“ und „Der Wendelstein“ vom 10. Februar 1899: Faschingsfreunde werden schier als Mörder verhaftet und eine adlige Leiche dampft durch Rosenheim

„Der Wendelstein“ wiedeurm berichtet, dass wieder einmal ein Adliger mit dem Zug durch Rosenheim kommt, in diesem Fall ist es ihm, anders als Kaiser Wilhelm II. einen kurzen Stop am Rosenheimer Bahnhof einlegte, einen Bericht wert. Die Leiche des Erbprinzen von Coburg-Gotha, welcher in Meran gestorben ist ...“ habe am Vortag „mittels Schnellzug den hiesigen Bahnhof passiert.“ Jene Adelsfamilie hatte einst Mitglieder auf einer Reihe von europäischen Thronen. Heute regiert nominell „nur“ noch ein Zweig in Belgien, allerdings ist die britische Königsfamilie ebenfalls ein Abzweig der Sachsen-Coburg und Gothas, welcher sich allerdings im 1. Weltkrieg in „Windsor“ umbenannte. .

Ebenfalls über einen Todesfall berichtet der „Anzeiger“: „Unter großer Beteiligung wurde gestern Nachmittag, 4 Uhr die irdische Hülle der am Montag Vormittags so jäh aus dem Leben geschiedenen Frau Marie Hamberger, Fabrikbesitzergattin, zur letzten Ruhe bestattet. Wie tief der Schmerz in allen Schichten der Bevölkerung von Stadt und Umgebung gedrungen ist, das kam durch die außerordentliche Teilnahme an der Beerdigungsfeierlichkeit zum vollen Ausdruck.“, beginnt der Bericht über den Trauerzug durch die Stadt.

Große Trauergesellschaft für Marie Hamberger

„Dem mit Kränzen und wertvollen Blumenspenden reichlich bedeckten Sarge voran schritten die Angestellten der Büros der Hamberg‘schen Fabrikanlagen, diesen folgten die männlichen und weiblichen Fabrikarbeiter in großer Zahl und aus der ernstgestimmten Haltung ersah man, dass sie im innersten Herzen um ihre gute, treubesorgte Arbheitgeberin trauerten.“ Wie wir aus der Ausgabe vom Dienstag jener Woche erfahren war sie mit nur 57 Jahren verstorben. „Ein schweres Leiden hat den Tod der edlen Frau herbeigeführt.“ 1866, also 33 Jahre zuvor, hatte Paul Hamberger das bis heute bestehnden Unternehmen gegründet und sollte noch bis 1912 leben.

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Kommen wir zur Werbung: „Für Magenleidende“ empfielt eine Annonce im „Anzeiger“ „Hubert Ullrich‘schen Kräuter-Wein“ der auch bei so ziemlich allem, was einen Magen befallen kann aber auch so ziemlich allem anderen wie „Herzklopfen“ und „Schlaflosigkeit“ helfen soll. Der Rauch-Club Aising lädt außerdem zum „Hosen-Rennen“. Im Wendelstein wiederum wird „Zum Carneval“ wie es damals statt „Fasching heißt, für „Scherzartikel“ geworben, namentlich „Luftschlangen, Konfetti, Scherzbomben:“

hs

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