Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Jahresrückblick 2023

Das waren 2023 die schönsten und schlimmsten Augenblicke der Wasserburger Reporterinnen

Heike Duczek, Redaktionsleiterin der Wasserburger Zeitung (oben rechts), Reporterin Sophia Huber (oben links), Reporterin Anja Leitner (unten links) und Reporterin Marina Birkhof von Wasserburg24 (unten rechts) erzählen, was sie im Jahr 2023 bewegt haben.
+
Heike Duczek, Redaktionsleiterin der Wasserburger Zeitung (oben rechts), Reporterin Sophia Huber (oben links), Reporterin Anja Leitner (unten links) und Reporterin Marina Birkhof von Wasserburg24 (unten rechts) erzählen, was sie im Jahr 2023 bewegt haben.

Großbrand in Wasserburg, Kritik rund ums Haager Krankenhaus, Streit wegen des Sportplatzes in Ramerberg: Das Jahr 2023 hielt für die vier Reporterinnen der Wasserburger Zeitung und von wasserburg24.de einige Überraschungen bereit. Das sind ihre ganz persönlichen Highlights.

Wasserburg – Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Reporter der Wasserburger Zeitung und Wasserburg24 blicken zurück auf 2023: Der Großbrand in der Wasserburger Altstadt an Fronleichnam, die AfD-Demonstration im September oder auch die jüngste Ankündigung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Rott – viele Geschehnisse im Altlandkreis Wasserburg haben die Reporterinnen Heike Duczek, Anja Leitner, Sophia Huber und Marina Birkhof in Atem gehalten. Zum Jahresende erinnern sie sich an ihre ganz persönlichen Highlights.

Anja Leitner ist Redakteurin bei der Wasserburger Zeitung und Reporterin von ovb-online.de sowie von wasserburg24.de.

Anja Leitner: Mich haben das ganze Jahr vor allem viele Baustellen begleitet, zumindest gefühlt. Ein Großereignis war sicherlich die Einweihung des neuen Gymnasiums in Gars. Das Gebäude ist ein technisches Highlight und die Begehung, bevor Schüler und Lehrkräfte einziehen durften, ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben.

Auch die neuen Pläne für das Haager InnKlinikum begleiten mich schon das ganze Jahr: Von der Vorstellung des neuen Konzepts im Januar über die exklusive Begehung im März, die Eröffnung des neuen Medizinischen Versorgungszentrums im April bis zur Absage der Schmerztherapie im Dezember, hat mich die Thematik rund ums Haager Krankenhaus heuer nicht losgelassen und wird es auch sicherlich kommendes Jahr nicht tun.

Viel beschäftigt hat mich auch der Bürgerentscheid zu den beiden geplanten Funkantennen in Unterreit. Ein großes Thema, dass die kleine Gemeinde gespalten hat. Ein spannender Tag, denn eine Prognose abzugeben, schien praktisch unmöglich. Umso über aufregender für mich, da ich selbst aus Unterreit stamme. Schlussendlich hatten die Einwohner das letzte Wort über den Netzausbau – und sie entschieden sich dafür.

Mein emotionalstes Erlebnis, das ich heuer erleben durfte, war das Treffen mit Helmut Bader. Er ist einer der Betroffenen aus Maitenbeth, die von Pfarrer Ludwig Axenböck sexuell missbraucht wurden. Die Arbeit mit Helmut hat mich persönlich tief berührt. Er hat seinen Lebensweg gemeistert, trotz der schrecklichen Erlebnisse in seiner Kindheit – mehr noch: Helmut hat den Mut gefasst, mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, um so anderen Missbrauchsbetroffenen zu helfen. Vor so viel Courage ziehe ich meinen Hut. Und noch jemand muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, nämlich Peter Ernst. Er ist ebenfalls als Bub von dem Maitenbether Pfarrer missbraucht worden und auch er hatte den Mut, mir seine Geschichte zu erzählen. Mein größter Respekt gilt diesen beiden Männern.

Sophia Huber ist Redakteurin der Wasserburger Zeitung und Reporterin von wasserburg24.de sowie von ovb-online.de

Sophia Huber: 2023 war ein ereignisreiches Jahr für mich, sowohl privat als auch beruflich. Viele kommunalpolitische Entscheidungen haben mit in diesem Jahr begleitet. Die Neubau-Pläne für das Edlinger Rathaus, die Debatte rund um den Sportplatz in Ramerberg, die Sanierung des Haager Zehentstadels, um nur ein paar wenige Dinge zu nennen.

Viel Zeit hat mich auch der Großbrand in Wasserburg an Fronleichnam gekostet. Sowohl in meinem Privatleben, als auch als Berichterstatterin war ich viele Stunden damit beschäftigt. Nicht zuletzt, weil ich hier dem Gerichtsprozess beiwohnen durfte. Hochemotional war auch das Gespräch mit Ana Spionjak, die bei dem Brand ihre Wohnung und all ihr Hab und Gut verloren hatte. Trotz ihres schrecklichen Verlustes erzählte sie mir ihre Geschichte mit der Haltung einer Frau, die sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Es war eine Begegnung, die ich nicht so schnell vergessen werde.

Der interessanteste Termin für mich in diesem Jahr war jedoch der Besuch bei Bestatter Tobias Rieger. Er hat mir erlaubt, ihm bei der Versorgung eines Verstorbenen zuzusehen. Die Art und Weise, wie Tobias Rieger mit dem Verstorbenen umging, mit so viel Respekt und Hingabe, fand ich sehr beeindruckend. Wer weiß, wenn ich eines Tages den Stift niederlegen will, vielleicht ziehe ich mir dann ebenfalls einen schwarzen Anzug an. Ausschließen möchte ich es nicht.

Heike Duczek leitet die Redaktion Wasserburg.

Heike Duczek: Kommunalpolitische Streitigkeiten in Ramerberg, Ärger über die geplante große Flüchtlingsunterkunft im kleinen Rott, Großbrand in Wasserburg, personelle Krise in der Romed-Klinik: Das sind nur vier von vielen Ereignissen, die das Jahr 2023 in Wasserburg geprägt haben. Den größten Eindruck hat bei mir mein Besuch im Operationssaal der neuen Wasserburger Klink hinterlassen. Ich durfte live beim Setzen eines Herzkatheters und bei einer großen Gefäß-OP zuschauen. Hut ab vor der Leistung der Chirurgen und des Pflegepersonals. Der Körper des Menschen ist ein Wunderwerk der „Technik“, weiß ich seitdem. Spitzenmedizin auf dem Land: Ich hoffe, dass Lauterbachs Krankenhausreform diesem so wichtigen Angebot nicht den Garaus macht. Ein Opfer der großen finanziellen Probleme im Gesundheitswesen ist dagegen das Haager Krankenhaus. Die Hiobsbotschaften gingen auch in diesem Jahr nicht aus. Letzte Negativschlagzeile: das Aus für die Schmerztherapie. Ein Krankenhaus, das keines mehr ist. Wie schade.

Emotional gepackt hat mich auch die Kundgebung gegen einen Wahlkampf-Auftritt von Beatrix von Storch für die AfD in Wasserburg: 800 machten sich stark gegen Diskriminierung, rechte Tendenzen und extremistische Ansichten. Was mich beeindruckt hat: Vertreter aus allen Parteien und gesellschaftlichen Schichten sowie Bevölkerungsgruppen gingen auf die Straße. Die Stadtgesellschaft zeigte sich vereint im gemeinsamen Wunsch, rechten Tendenzen in Wasserburg keinen Raum zu geben.

Traurig macht mich die Tatsache, dass auch im Wasserburger Land Läden und Lokale schließen. Auch angesichts dieser Trends fand ich die Diskussion um die Eisbahn beim Christkindlmarkt eher kontraproduktiv: Wasserburg braucht Attraktionen, die die Menschen in die Stadt und in die Geschäfte locken. Das Getummel auf der Eisfläche zeigt, wie gut das Angebot ankommt. Und auch die Verbindung zum Christkindlmarkt klappt. Machen wir es deshalb den Schlittschuhläufer nach: Gleiten wir trotz schwieriger Zeiten mit vielen Negativnachrichten beschwingt und optimistisch hinüber in ein neues spannendes Jahr.

Marina Birkhof ist seit 2016 Reporterin für wasserburg24.de.

Marina Birkhof: Neben großen und kleinen Aufreger-Themen in der Region sind es die Menschen selbst, die mich mit ihrem Tun und Wirken immer wieder aufs Neue begeistern. So wie Markus Utz aus Griesstätt, der sich gerne in den „Bavarian Batman“ verwandelt. Auf Instagram folgen ihm mittlerweile über 688.000 Menschen. Als „Bavarian Batman“ erregt er nicht nur Aufmerksamkeit, wenn er beispielsweise durch die Wasserburger Altstadt flaniert, hinter seiner Kostümierung steckt auch ein wichtiges soziales Engagement: Nach dem Prinzip der Klinik-Clowns besucht er Krankenhäuser und Hospize weit über den Kreis Rosenheim hinaus, um schwer kranken Kindern eine Freude zu bereiten und sie von ihrem täglichen Schicksal abzulenken.

Ebenfalls beeindruckt hat mich Veit Fiedler. Der Haager Student nahm im August beim „Transcontinentalrace“ von Belgien bis Griechenland teil. Mit dem Radl ging es für den guten Zweck quer durch Europa. Auf insgesamt 5.700 Kilometer hat er dabei nicht nur eine Herausforderung gemeistert. Ein platter Reifen war dabei noch seine geringste Sorge.

Definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat Anamaria Bozga. Die 33-Jährige, die in Rosenheim ein Pole-Dance-Studio besitzt, hat sich in den Kopf gesetzt, den höchsten Berg der Welt besteigen zu wollen - mit Sherpa und ohne jegliche Bergerfahrung. Ihre Botschaft: „Egal, wie unmöglich es scheint – es gibt immer einen Weg, seine Träume zu verwirklichen.“

Eine Art Hilflosigkeit und ein Gefühl von Ohnmacht überkommt mich, sobald es irgendwo brennt. Jedes Mal, wenn ich die Sirene höre, hoffe ich, dass es sich nicht um einen größeren Einsatz handelt. An dieser Stelle möchte ich den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren in der gesamten Region und darüber hinaus meinen größten Respekt für ihre Leistungen zu jeder Tages- und Nachtzeit aussprechen. In der Not ohne Zögern sofort zu helfen, dazu gehört viel Mut und Engagement. Dieses Engagement hat auch Alois Zeilinger an den Tag gelegt, als ein Einfamilienhaus mitten im Dorf plötzlich lichterloh in Flammen stand – und sein Nachbar drohte zu verbrennen. Geistesgegenwärtig schnappte sich der Griesstätter eine Leiter und rettete dem Bewohner aus dem ersten Stock mitten in der Nacht das Leben – wohl in letzter Minute.

Kommentare