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„Katastrophal“ und „mit Füßen getreten“

Sportplatz-Misere: Warum sich Ramerbergs Ratsmitglieder gegenseitig die Schuld zuschieben

Die Zukunft des Sportplatz in Ramerberg ist weiterhin offen.
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Wie geht es weiter mit dem Sportplatz in Ramerberg und wer ist für die Misere um dessen Zukunft verantwortlich?

Ständig Streit in Ramerberg: Wie geht es weiter mit Sportplatz und Kindergarten? Im Gemeinderat schieben sich die Mitglieder die Schuld gegenseitig in die Schuhe. Wer ist verantwortlich für die Patt-Situation?

Ramerberg – Weder der Sportplatz noch der Kindergarten standen auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung in Ramerberg und doch schwangen die Themen – insbesondere natürlich der Dauerstreit um den Sportplatz – beinahe den gesamten Abend im Hintergrund mit. Vor allem die Frage, wer hat Schuld an der Patt-Situation, kochte immer wieder hoch. Die beiden Wählergemeinschaften NRL/FWG und UWR schieben sie sich gegenseitig zu. Nun ist zudem ein neues Problem aufgetaucht: Die Neue Ramerberger Liste leidet an Nachwuchsmangel.

Denn Petra Hölzle (NRL/FWG) schied in der jüngsten Sitzung offiziell aus dem Gemeinderat aus. Vor mehreren Wochen hatte sie ihre Ehrenamtsniederlegung bereits bekanntgegeben und erklärt: „Ich muss die Reißleine ziehen. Die vergangenen drei Jahre haben mir mehr zugesetzt, als ich mir vorstellen konnte.“ Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR) würdigte sie als engagiertes Mitglied des Gremiums. „Ich möchte ein Dankeschön aussprechen. Petra Hölzle war lange unsere Behindertenbeauftrage und unsere dritte Bürgermeisterin.“ Der Verabschiedung blieb Hölzle fern.

Das größere Problem allerdings: Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Denn sowohl Felix Wühr, als auch Sabine Schmid, die als Nachrücker an nächster Stelle gestanden hätten, lehnten das Amt ab. „Sie haben uns mitgeteilt, dass sie nicht als Gemeinderatsmitglied zur Verfügung stehen“, erklärte Kämmerer Helmut Helfer. Für die Neue Ramerberger Liste ein harter Schlag. Konrad Fuchs (NRL/FWG) kommentierte am Ende der Sitzung: „Die vergangenen drei Jahre waren katastrophal.“ Das liege auch an der Führung durch den Bürgermeister. „Und jetzt sehen wir: Niemand will mehr.“

„Gehässiges Verhalten“?

Diese Kommentare wollte die UWR aber nicht auf sich sitzen lassen. „Euch gehen doch die Leute aus, nicht uns“, meinte Dritter Bürgermeister Jürgen Zott (UWR). Rupert Riedl (UWR) zeigte sich ebenfalls erbost. „Es werden alle nur mit Füßen getreten und so hingedreht, als wären wir Schuld.“ Auch beim Streit um den Sportplatz sei dies der Fall. Es sei „gehässiges Verhalten“ des Vorstands des SV Ramerberg, die UWR als „dumm und dümmer in aller Öffentlichkeit“ darzustellen, wobei sich Riedl auf die Stellungnahme des Sportvereins bezog, die im OVB erschienen ist. „Und die NRL springt darauf an. Ich finde das eine bodenlose Frechheit von eurer Seite.“ Insbesondere da die UWR bereits vor der Kommunalwahl 2020 der NRL drei Gespräche angeboten habe, um Frieden in der Gemeinde zu schaffen. „Und alle habt ihr abgelehnt“, polterte Riedl. Auch die „günstigste Lösung für den Sportplatz am Standort Ramerberg“ habe die NRL nun verhindert, so Riedl.

Eine solche Darstellung lehnte wiederum Bernd Stawiarski (parteifrei) ab und bezog sich dabei unter anderem auf eine Pressemitteilung des Bürgermeisters, die im Gemeindeblatt abgedruckt wurde. „Die Abstimmung über den Sportplatz wird in diesem Schreiben von Reithmeier nicht richtig wiedergegeben. Uns ging es nicht darum, den Fußballplatz zu verhindern. Wir haben uns von der Verwaltung beraten lassen und diese hat vom Kauf des Grundstückes abgeraten“, so Stawiarski. Denn durch die hohen finanziellen Investitionen hätte die Gemeinde sich den Bau des Kindergartens nicht mehr leisten können. Zott fand dies aber zu kurz gegriffen. „Wir hatten drei Varianten. Bei der dritten hätte die Gemeinde auf lange Sicht sogar von der Investition durch die Pacht profitiert.“ Stawiarski betonte jedoch erneut: „Die Verwaltung hat abgeraten.“

Schlussendlich entschloss sich Bürgermeister Reithmeier, die Diskussion abzubrechen und die Sitzung zu beenden. Wie es mit der vakanten Position der NRL im Gemeinderat, sowie der Frage nach der Zukunft von Kindergarten und Sportplatz weitergeht, ist damit immer noch offen. Als nächste Nachrückerin steht Karin Baumann auf der Liste.

„Zeitmangel“ als Grund für die Ablehnung

Auf Anfrage erklärt Felix Wühr, dass die schwierige Situation im Gemeinderat nichts mit seiner Ablehnung des Amtes zu tun habe. Viel mehr habe er sich aus „reinem Zeitmangel“ dagegen entschieden. Auch Sabine Schmid erklärt, dass die Ablehnung des Amtes nichts mit etwaigen Animositäten oder der schwierigen Situation im Gremium zu tun habe. „Der ganz banale Grund ist: Zeitmangel.“ Sie sei früher bereits zehn Jahre Gemeinderatsmitglied gewesen und wisse wie viel Arbeit dieses Amt bedeute. „Und ich kann das einfach im Moment nicht leisten.“

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