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Aus für Wasserburger Traditionsunternehmen in der Herrengasse

„Spaß macht das nicht“ - Warum Metzgermeister Thomas Maurer das Handtuch wirft

Aus für Wasserburger Metzgerei Maurer in der Altstadt
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Thomas Maurer schließt zum 30. September seine Metzgerei in der Wasserburger Herrengasse.

Die Gerüchteküche brodelte bereits heftig, nun ist es bestätigt: Thomas Maurer schließt seine Metzgerei unter den Arkaden in der Herrengasse. Damit verschwindet erneut eine Metzgerei aus der Wasserburger Altstadt. Warum er sich schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen hat:

Wasserburg am Inn - Am 30. September ist Schluss: „Ich bin die vierte Generation, mein Urgroßvater hat 1916 angefangen. Seitdem führen wir die Metzgerei im Familienbetrieb seit mehr als 100 Jahren. Jetzt ist es vorbei und ich bin derjenige, der den Schlüssel endgültig umdreht - Spaß macht das nicht.“

Thomas Maurer ist anzusehen, dass ihm dieser Schritt nicht leicht fällt. Er hängt an der Familientradition, die sich über die Jahre in der Wasserburger Altstadt etabliert hat, viele Stammkunden genießt. „Ich höre immer wieder, der Maurer-Leberkäse wäre der Beste, aber davon alleine kann ich nicht leben“, unterstreicht der Metzgermeister im Gespräch mit wasserburg24.de.

Hohe Investitionen und Personalnot

Ausschlaggebend für die Aufgabe seien unter anderem hohe Investitionen: „Mit einem modernen Kassensystem oder neuen Aufschnittmaschinen allein ist es ja nicht getan, in einer Metzgerei ist schließlich nichts billig.“

Der zweite Grund sei die fehlende Nachfolge: Maurer hat keine Kinder, die übernehmen könnten. „Ich stehe allein auf weiter Flur“, erzählt er mit gesenktem Kopf.

Die vergangenen Jahre seien zäh gewesen, gerade die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten dem Geschäft zugesetzt. „Das war gewaltig - auch in puncto Personalnot. Seit Monaten schon bin ich auf der Suche nach Küchenpersonal - ohne Erfolg. Vollwertige Arbeitskräfte sind rar.“

Die letzten Tage sind angebrochen: Zum Oktober schließt Thomas Maurer die Pforten seiner Metzgerei in der Wasserburger Altstadt endgültig.

Natürlich habe Maurer Interesse daran gehabt, die Räume so zu erhalten und fortzuführen. Er sei bereits in Gesprächen mit einem größeren Interessenten aus der Region gewesen. Zu einer Einigung aber sei es nicht gekommen, die Übernahme der Metzgerei habe sich schließlich zerschlagen.

Weiterverpachtung an Gastro-Betrieb

Mit der Schließung verschwindet die vorletzte Metzgerei auf der Halbinsel der Altstadt. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Metzgerei Rahm in der Schustergasse stehen seit Jahren leer, es existiert nur mehr die Filiale der Rotter Metzgerei Stechl in der Salzsenderzeile.

Trotz aller Wehmut, die mitschwingt, einen Leerstand wird es unter den Arkaden nicht geben: Maurer verpachtet seine Räumlichkeiten künftig an die Betreiber des nur wenige Meter entfernten vietnamesischen Restaurants „Lychee‘s“.

„Da hängt mein Herz dran“

Natürlich hätte ich gerne bis zur Rente weitergemacht“, unterstreicht der 57-Jährige. „Ich bin hier aufgewachsen, kenne den Betrieb von Kindesbeinen an, meine ganze Familie hat hier gearbeitet. An dem Geschäft hängt mein Herz.“

Freilich werde er die Metzgerei vermissen. „Aber nun ist es, wie es ist. Das Leben ist nicht planbar.“ Wie es für ihn persönlich weitergeht, steht noch in den Sternen.

mb

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