Wieder mehr Schwung im Wasserburger Nachtleben?
Zurück zu den Wurzeln, zurück zur „Sonderbar“ - Jetzt übernimmt Carlos‘ Sohn Ricardo
Carlos Santos hat sich einst einen Namen in der Wasserburger Szene gemacht. Nun steigt Sohn Ricardo in seine Fußstapfen - und die ehemalige „Winzzbar“ heißt plötzlich wieder „Sonderbar“. Nicht die einzige Änderung, die dem jungen Nachtgastronom mit der Location vorschwebt.
Wasserburg am Inn - „Ich bin in der Bar groß geworden und habe von meinem Vater viel gelernt“, erzählt Ricardo Santos. Wir treffen den 21-Jährigen hinterm Tresen, wo er nicht zum ersten Mal steht.
Werktags Elektriker, an den Wochenenden Bar-Betreiber
Es kündigt sich ein Generationenwechsel an in der „Sonderbar“ in der Herrengasse. „Ich bin dankbar für die Unterstützung, die mein Vater mir im Hintergrund entgegenbringt und dass er mir diese Aufgabe in die Hände legt. Ich hoffe, dass ich viele Leute begeistern kann, so wie er es einst getan hat“, untermalt Ricardo.
Ricardo arbeitet werktags Vollzeit als Elektriker am Flughafen in Erding und taucht an den Wochenenden künftig ins Wasserburger Nachtleben ein: „Natürlich wird es ab und zu stressig werden, aber ich fühle mich der Aufgabe gewachsen und freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen und tolle Momente mitzunehmen.“
Aus „Winzzbar“ wird wieder „Sonderbar“
Die Bar wird bald wieder den ursprünglichen Namen tragen, unter der man sie im Herzen der Wasserburger Altstadt kennt. Es fehlt nur mehr die Genehmigung der Stadt, dann ersetzt das Logo den bisherigen Namen „Winzzbar“.
Unter diesem Namen stieg Vater Carlos Santos vor genau einem Jahr wieder in die Nachtclubszene ein, zu Beginn und bis über den Fasching hinaus erfolgversprechend, doch im Frühjahr ebbte die Euphorie schon wieder ab.
Wasserburg und Furtgehen? Schwierig!
„Das Nachtleben ist schleppend. Es ist traurig, was aus Wasserburg geworden ist - nicht erst seit Corona, sondern auch wegen Anwohnerbeschwerden und nicht zuletzt aufgrund der Sperrstunde, deren Einführung vor einigen Jahren einiges kaputt gemacht hat“, betont auch Sohn Ricardo.
Mit dieser Aussage erhält er wohl Zustimmung von vielen Nachtgastronomen in der Altstadt. Den Leuten wieder beizubringen, dass sich Wasserburg zum Furtgehen lohnt? Schwierig!
Das möchte Ricardo ändern: „Die Sperrstunde gibt es nicht mehr, die Pandemie ist vorbei - es gibt keinen Grund mehr, der Altstadt fernzubleiben. Wir wollen dem Nachtleben in Wasserburg wieder mehr Leben einhauchen und vielseitige Facetten geben - eine davon in der ‚Sonderbar‘. Ich habe die Chance bekommen, etwas zu bewegen - die möchte ich nutzen.“
Modernisierungen mit „Wow-Effekt“
Geplant sind unter anderem „Motto-Partys“ und spezielle Aktionen: Ricardo möchte das jüngere Publikum auf die Location aufmerksam machen und dabei das ältere, das die „Sonderbar“ noch von früher kennt, gleichermaßen in das Kellergewölbe einladen.
In naher Zukunft stattfinden sollen beispielsweise Ü30- und Ü40-Partys sowie wechselnde DJ‘s am zentralen Pult. Die Getränke-Karte bunt gemixt, sodass für jeden etwas dabei ist: Lillet und Aperol Spritz für die Mädels, Bier und Jacky Cola für die Jungs. Darüber hinaus wird es auch immer wieder Gewinnspiele auf der Instagram-Seite geben.
Dass es im Sommer eine längere Pause geben könnte und nur bei Events wie „Wasserburg leuchtet“ oder dem Nationen- und Weinfest geöffnet sein wird, schließt Ricardo nicht aus. „In den heißen Monaten ruht die Disco-Zeit eher, da haben wir mehr Zeit für Modernisierungen mit ‚Wow-Effekt‘. Die Leute sollen das Gefühl haben, dass sich in der ‚Sonderbar‘ immer wieder etwas tut.“
Von 21 Uhr bis „Open End“
Der Startschuss für die „neue alte ‚Sonderbar‘“ fällt am Freitag, 24. November - gemeinsam mit der Eröffnung des Christkindlmarktes. Einlass ist ab 18 Jahren.
Geöffnet hat Ricardos Bar jeden Freitag und Samstag ab 21 Uhr bis zu einem flexiblen „Open End“. Der Junggastronom wolle keinen aufgrund fortgeschrittener Stunde „rauswerfen“, wenn die Stimmung noch gemütlich sei. Von daher gestalte er die Schließzeiten individuell.
mb