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In Griesstätt am Heiligen Abend

Uralte Tradition mit Wumms: Was steckt hinter dem Christkindlanschießen?

Schützengesellschaft „Fröhlichkeit Griesstätt“
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Die Griesstätter Böllerschützen erhalten die alte Tradition des Christkindlanschießens aufrecht.

Das Christkindlanschießen geht als weihnachtlicher Brauch weit zurück. In der Region erhalten viele Vereine diese Tradition aufrecht: Dabei gibt es zu Hintergrund und Ausführung Unterschiede, weiß Ludwig Bürger, Erster Schussmeister der Schützengesellschaft „Fröhlichkeit Griesstätt“. 

Griesstätt - Die Griesstätter gehören zusammen mit vielen Nachbargemeinden von Pfaffing über Edling bis nach Isen im Altlandkreis Wasserburg zum Schützengau Wasserburg-Haag. Seit 1991 ist Ludwig Schussmeister, den Titel Gauböllerreferent trägt er mit Stolz.

Vom „Wedaschießen“ bis zum christlichen Glauben

„Das Böllerschießen wurde erstmals im Jahr 1377 erwähnt, womöglich liegt die Tradition noch länger zurück“, sagt Ludwig. Die Tradition des Christkindlanschießens geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, ist in Bayern weit verbreitet und reicht bis ins Salzburger Land.

Zu den Hintergründen gibt es unterschiedliche Versionen: „Die einen sagen, es hat sich aus dem sogenannten ‚Wedaschießen‘ gegen Unwetter und Sturm herausentwickelt, andere wiederum sind der Überzeugung, das Böllern an Weihnachten vertreibt böse Geister und Dämonen. Allerdings könnte der Sinn dieses Böllerns auch im christlichen Glauben liegen und lautstark auf die Ankunft des Herrn hinweisen.“

Die jeweilige Ausführung bei den Vereinen gestalte sich ebenso individuell: Einige böllern schon ein paar Tage vor Weihnachten in der Adventszeit, andere direkt am Heiligen Abend.

In der Gemeinde Griesstätt wird die Tradition seit 1983 genau am 24. Dezember abgehalten. Jedes Jahr treffen sich die Schützen an einer Anhöhe am Ortsrand bei Kettenham. Den Griesstättern ist ihre Baumgruppe auf dem Hügel unter dem Namen „Galgenberg“ ein Begriff.

Einige aktive Mitglieder der Schützengesellschaft „Fröhlichkeit Griesstätt“ in Aktion.

Um 16 Uhr erfolgt die Aufstellung mit circa zehn bis fünfzehn Personen. Die Anzahl der Schüsse liegt in der Hand des Schussmeisters, gewöhnlich sind es sechs bis sieben Schuss. Insgesamt dauert das Prozedere rund 20 Minuten.

Danach legt sich wieder Stille über das Dorf und es folgt mit der Bescherung der besinnliche Part. „Die Kinder haben das gleich raus, sobald wir böllern, wissen sie: Die Bescherung naht und mit ihnen die Geschenke“, erklärt Ludwig lachend.

Feste Böllertage im Jahr

Nachwuchssorgen haben die Griesstätter keine, kann Ludwig beruhigen: „Wir haben rege Neuanmeldungen und freuen uns heuer auch über weiblichen Zuwachs.“

Wer dem Verein beitreten möchte, braucht eine Unbedenklichkeitsbescheinigung samt Versicherung und der Mitgliedschaft geht natürlich eine erfolgreiche Böllerprüfung voraus. „Mit dem Gewand und der Kanone kommt man ungefähr auf 2000 Euro Anschaffungskosten“, erklärt Ludwig.

Feste Einsätze für die Böllerschützen ist neben Heiligabend beispielsweise auch das Neujahrsschießen oder christliche Feiertage. Mehrmals im Jahr gibt es natürlich auch Übungsschießen. „Aber die unseren, die schießen so gut, die brauchen gar nicht so viel Übung“, schließt Ludwig seine Erläuterung mit einem breiten Grinsen.

mb

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