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Bürgermeister zu den Aufreger-Themen

Alles neu macht der Mai? So steht es um Mega-Projekte und Problem-Stellen in Wasserburg

Ein zum Kunstwerk gewordenes Gebäude, das Umspannwerk, wird es bald nicht mehr geben. Der Abriss hat begonnen. Hier entsteht der neue Wasserburger Wertstoffhof. Das ist nicht das einzige Mega-Projekt, das die Stadt auf der Agenda hat. Bürgermeister Michael Kölbl zum Stand der Dinge.
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Ein zum Kunstwerk gewordenes Gebäude, das Umspannwerk, wird es bald nicht mehr geben. Der Abriss hat begonnen. Hier entsteht der neue Wasserburger Wertstoffhof. Das ist nicht das einzige Mega-Projekt, das die Stadt auf der Agenda hat. Bürgermeister Michael Kölbl zum Stand der Dinge.

Neues Feuerwehrhaus, neuer Wertstoffhof und, und, und: Mehrere millionenschwere Projekte stehen in Wasserburg auf der Agenda, außerdem gibt es ein paar Problemstellen wie die geplante Schließung des Seniorenheims St. Konrad. Bürgermeister Michael Kölbl zum Stand der Dinge rund um die Aufreger-Themen.

Wasserburg – Es war eine Schocknachricht, die Wasserburg in diesem Frühjahr trafen und von der sich die Stadt noch immer nicht erholt hat: Der Caritasverband schließt das Seniorenheim St. Konrad. Es wird mit dem „Sonnengarten“ in Edling zusammengelegt. Der Stadtrat reagierte empört und verabschiedete eine Resolution. Sie fordert den Caritasverband auf, die Schließung bis 2031 zu verschieben. Dann läuft die Betriebserlaubnis für das renovierungsbedürftige Gebäude aus. Doch fest steht: Die Caritas bleibt dabei, ein Weiterbetrieb sei „aus personeller und wirtschaftlicher Sicht nicht gegeben“, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit.

Bürgermeister Michael Kölbl.

Doch was geschieht jetzt mit dem Gebäude? Bürgermeister Michael Kölbl hofft darauf, dass es wenigstens übergangsweise zu einer Nachfolgenutzung im bisherigen Sinne kommt. Doch dieses Management sei Aufgabe der Caritas. Für das Grundstück gibt es eine Erbpacht, verhandelt wird laut Kölbl mit der Kirche.

Zwischennutzung für Seniorenheim St. Konrad?

Kölbl hofft, dass sich übergangsweise ein Träger für ein Seniorenheim findet. Langfristig sieht er in dem mehrstöckigen Haus, das 50 Jahre alt ist, einen idealen Standort für ein Wohnheim: für Studierende der Sozialakademie beispielsweise oder für Berufsschüler und Personal der beiden Kliniken in Wasserburg. Dass hier eine weitere Flüchtlingsunterkunft entstehen könnte, davon geht Kölbl nicht aus. „Ich habe den Landrat über die Thematik informiert. Und darauf hingewiesen, dass Wasserburg bereits überdurchschnittlich viele Geflüchtete aufgenommen hat.“ Otto Lederer habe ihm versichert, dass der Landkreis das demnächst leerstehende Seniorenheim für eine solche Nutzung nicht ins Auge gefasst habe.

Interessenten für das Cafésito

Bereits geschlossen ist eine andere Einrichtung der Stadt: das Cafésito im Bürgerbahnhof. Doch hier gibt es einen Hoffnungsschimmer, betont der Rathauschef. „Es gibt einen sehr interessanten Bewerber.“ Wer das ist und welches Konzept er für die Gastronomie hat, könne er aus vertragsrechtlichen Gründen noch nicht verraten. Im nächsten Hauptausschuss soll es Thema sein.

Ausschreibung für neues Feuerwehrhaus

Voran geht es auch beim geplanten neuen Feuerwehrhaus, berichtet Kölbl im Gespräch mit der Redaktion der Wasserburger Zeitung und von wasserburg24.de. Die Ausschreibung für die Planer laufe, europaweit. Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann ergänzt, dass zwölf Architekten sich beworben hätten, außerdem sieben Fachbüros für die Geräteanschaffungen und die Statik. Alle Interessenten kämen aus Deutschland. Bis zur Sommerpause soll die Entscheidung über das Planungsbüro gefallen sein, so Kölbl. Sein Wunsch: Spatenstich noch in seiner Amtszeit, die im Mai 2026 endet.

Salzstadel nimmt AK 68 auf

Gute Nachrichten gibt es auch für den Salzstadel: Bis 2028 gebe es für das Gebäude, in dem bis 2022 unter anderem die Polizeiinspektion Wasserburg untergebracht war, Zwischennutzungen. Alle Räume seien vergeben, wies Kölbl im Bauausschuss auf Anfrage die von Wolfgang Schmid (CSU) gehörten Gerüchte zurück, im Salzstadel am Kaspar-Aiblingerplatz ständen Bereiche leer. Neuer Bewohner: die Künstlergemeinschaft AK 68, die das Ganserhaus umbauen und sanieren will. Ihren Einzug befürwortete der Bauausschuss bereits einstimmig. Für die Baustellenzeit zieht der Verein in den Salzstadel, im Volksmund auch Kaserne genannt. Ebenfalls hier bis 2028 ansässig: der internationale Bund, der Wohnsitzlose unterstützt, ein Depotlager des Heimatmuseums, die Volkshochschule, die Großtagespflege des BRK und der Alpenverein mit seinem Boulderraum. Ab 2028 will die Stadt in die Überlegungen für eine Generalsanierung des Gebäudes einsteigen.

Es geht voran beim Wohngebiet Essigfabrik

Ein Großprojekt, das noch vor 2028 verwirklicht wird, ist das neue Wohngebiet auf dem Gelände der abgerissenen Essigfabrik. Hier werden 60 bis 80 Wohnungen entstehen, auch mit sozialer Förderung. Besonderheit: Es soll das erste Quartier mit eigenem nachhaltigen Mobilitätskonzept werden. Im Juni wird der Bebauungsplan im Stadtrat beraten, berichtet Kölbl. Am 27. Juni sei eine Infoveranstaltung für die Bürger geplant. Die Investorensuche hatte sich schwierig gestaltet, so der Bürgermeister, „jetzt bin ich zuversichtlich, dass wir vorankommen.“ Es habe „sehr konstruktive“ Gespräche mit möglichen Interessenten für die Durchführung des Vorhabens gegeben. Zahlreiche Gutachten lägen vor: etwa zum Marktwert des Grundstückes und zur Verkehrsbelastung. „Alles deutet auf Grün“, so Kölbl.

Wertstoffhof: Abriss des Umspann-Werks hat begonnen

Bereits begonnen hat der Abriss des Umspann-Werks an der Priener Straße. Hier wird der neue Wertstoffhof gebaut. Auch für dieses Vorhaben musste die Stadt die Suche nach einem Ingenieurbüro aufgrund der hohen Investitionssumme von vermutlich fünf Millionen Euro europaweit ausschreiben, so Kölbl. Bis zur Sommerpause rechnet er damit, dass ein Planer gefunden ist. Wenn der Wertstoffhof umgezogen ist, kann es an Umbau und Erweiterung der Grundschule Am Gries gehen.

Warten auf Deponie-Entscheidung

Außerdem gibt es noch ein Projekt in der Warteschleife, dass die Stadt Wasserburg viel angeht, allerdings nur am Rande: Auch Wasserburg wartet auf eine Entscheidung zur Planfeststellung bezüglich der Deponie in Babensham. Die Kommune hat sich als Nachbar klar geäußert: Sie ist dagegen. Auch juristische Schritte sind möglich. Doch bevor gehandelt werden kann, muss die Regierung von Oberbayern einen Beschluss fällen. „Wir warten und warten und warten“, bedauert Kölbl die jahrelangen Verzögerungen und die „Zaungast-Rolle“.

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