Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Stadtrats-Resolution mit klaren Forderungen

Brisanter Caritas-Verdacht: Wird Wasserburger Seniorenheim für Mängel-Einrichtung in Edling geopfert?

Eine Erneuerung des Seniorenheims St. Konrad kommt für die Caritas nicht infrage, stellt sie in einer Pressemitteilung fest.
+
Eine Erneuerung des Seniorenheims St. Konrad kommt für die Caritas nicht infrage, stellt sie in einer Pressemitteilung fest.

Mit einer Resolution gibt der Wasserburger Stadtrat noch einmal seinen Unmut über das Aus für das Seniorenheim St. Konrad bekannt. Doch wird es was nützen? Und warum wurde die Debatte zur Resolution nichtöffentlich geführt?

Wasserburg – Einstimmig hat der Waserburger Stadtrat die Resolution zum Aus des Seniorenheims St. Konrad verabschiedet. Dem Beschluss war eine halbstündige Beratung vorausgegangen, die hinter verschlossenen Türen stattfand. Aus Reihen der Fraktionen war die Nichtöffentlichkeit beantragt worden, teilte Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) zur Begründung mit. Er hatte erst vor Kurzem erneut mit der Caritas ein Gespräch geführt, dessen Ergebnisse er dem Gremium in der Sitzung auch mitteilte.

Die Stadt steht in der Tat in engem Kontakt mit dem Träger von St. Konrad. Denn mit der Entscheidung, das Wasserburger Heim mit der Einrichtung „Sonnengarten“ in Edling zusammenzulegen, geht nicht nur die Schließung von St. Konrad einher. Es geht auch um die Immobilie im Burgerfeld und um eine sinnvolle Nachnutzung. Die Resolution fordert den Caritasverband zwar erneut auf, die Schließung in Wasserburg zurückzunehmen oder die Einrichtung zumindest bis 2031 weiterzubetreiben. Doch es ist auch kein Geheimnis, dass die Caritas diese Option wohl nicht weiterverfolgen wird.

Der Verband hatte auf Anfrage der Wasserburger Zeitung und wasserburg24.de diesbezüglich bereits mitgeteilt: „Wir gehen nicht an die Öffentlichkeit, wenn wir unsere Entscheidung nicht sorgfältig geprüft hätten. Eine Sanierung von St. Konrad ist seitens des Caritasverbands aus baulicher und finanzieller Sicht nicht realisierbar.“ Die Zeichen stehen nicht gerade auf Umdenken. Deshalb geht es mittlerweile auch um die Frage, was mit dem 50 Jahre alten mehrstöckigen Gebäude passiert. Viele Wasserburger wünsche sich unter anderen ein Wohnheim für Schüler oder Pflegepersonal in den beiden Kliniken.

Die Resolution zeigt auch Irritationen im Stadtrat auf, die dadurch entstanden sind, dass es vor der Bekanntgabe der Entscheidung, St. Konrad aufzugeben, von Seiten der Caritas noch Handlungen gab, die unverständlich sind. Die Wasserburger Zeitung und wasserburg24.de hatten unter anderem aufgedeckt, dass es in Edling zu Pflegemängeln gekommen war und trotz dieser Tatsache Wasserburger Bewohner aufgefordert wurden, in die Einrichtung in der Nachbargemeinde umzuziehen. Hier gibt es schließlich auch einen Aufnahmestopp. Die Resolution fordert auch dazu Aufklärung. Im Zentrum die Frage: Wird St. Konrad geschlossen, um Edling zu retten?

Die Resolution im Wortlaut:

„Im März 2024 wurde offenkundig, dass der Caritasverband in der Erzdiözese München und Freising als Betreiber des Altenheims St. Konrad in Wasserburg a. Inn mit Ablauf des Jahres 2024 die Schließung der Einrichtung plant. In der Sitzung des Stadtrates vom 22.03.2024 sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, dass dem Stadtrat der Stadt Wasserburg a. Inn der Erhalt des Caritas Altenheims St. Konrad sehr wichtig ist.

Einhergehend beschließt das Gremium eine Resolution mit folgendem Inhalt:

Die kurzfristige Ankündigung der Schließung des Altenheims St. Konrad in Wasserburg a. Inn, voraussichtlich zum Jahresende, bedeutet für die Stadt Wasserburg a. Inn den Verlust von existentieller Infrastruktur zur Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Viele dieser Bewohner befinden sich in der letzten Phase ihres Lebens. Die Stadt Wasserburg a. Inn appelliert an den Caritasverband in der Erzdiözese München und Freising, vertreten durch den Vorstand Thomas Schwarz, Prof. Dr. Hermann Sollfrank und Gabriele Stark-Angermeier, die geplante Schließung rückgängig zu machen und erkennbare transparente Anstrengungen zu unternehmen, die Einrichtung bis 2031 weiterhin zu betreiben. Sollte ein Weiterbetrieb nicht möglich sein, bittet die Stadt um eine konstruktive Unterstützung bei der Suche eines Nachfolgers und bei der Übergabe des Betriebs. Von Seiten der Stadt wird weiterhin ein regelmäßiger Austausch gewünscht und Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten angeboten.

Das Altenheim St. Konrad bedeutet für die Bewohner Heimat. Der Stadtrat der Stadt Wasserburg a. Inn appelliert an den Caritasverband in der Erzdiözese München und Freising, sich auf die Werte des Verbandes zu besinnen und die alten Menschen in ihrer Würde zu betrachten und zu achten. Das bedeutet in diesem Fall, alle nur erdenklichen Anstrengungen zu unternehmen, um das qualifizierte Pflegepersonal zu erhalten und neues Personal zu gewinnen. Andere Betreiber von Altenheimen unterliegen in und um Wasserburg a. Inn denselben Rahmenbedingungen.

Gleichzeitig bittet der Stadtrat um Information darüber, ob es einen Zusammenhang zwischen den mittlerweile auch in der Presse thematisierten pflegerischen Mängeln und des damit verbundenen Aufnahmestopps im Sonnengarten Edling und der beabsichtigten Schließung von St. Konrad gibt. Wie der Presse zu entnehmen war, muss die mangelnde pflegerische Versorgung in Edling dem Caritasverband in der Erzdiözese München und Freising zum Zeitpunkt der Information der Öffentlichkeit hinsichtlich der Schließung von St. Konrad bekannt gewesen sein. Trotzdem wurde das Altenheim in Edling als mögliche Alternative für die Wasserburger Bewohner benannt. Der Stadtrat der Stadt Wasserburg a. Inn bittet hierzu um eine Stellungnahme des Caritasverbands in der Erzdiözese München und Freising.

Es drängt sich die Frage auf, ob das bestehende Altenheim St. Konrad zum jetzigen Zeitpunkt geschlossen werden soll, um den Standort Edling zu erhalten.“

Kommentare