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AK 68 hat große Pläne

„Juwel in der Altstadt“: Wie die Galerie im Wasserburger Ganserhaus nun vergrößert werden soll

Der Speicher im Wasserburger Ganserhaus: das erste Werk hängt, weitere sollen folgen.
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Der Speicher im Wasserburger Ganserhaus: das erste Werk hängt, weitere sollen folgen.

Kulturreferentin Edith Stürmlinger findet: Das Ganserhaus ist ein Juwel in der Wasserburger Altstadt. Das bezieht sich nur auf das jahrhundertealte Gebäude, sondern auch auf die Funktion als Galerie. Der AK 68 will diese jetzt sogar erweitern. Warum das in einem Denkmal gar nicht so einfach ist und wie der Stadtrat helfen will.

Wasserburg – Eine städtische Galerie kann sich Wasserburg nicht leisten. Doch ein Verein springt ein: die Künstlergemeinschaft AK 68. Sie hat das Ganserhaus in der Altstadt, das dem Verein 1970 von der vormaligen Eigentümerin Annie Ganser geschenkt wurde, in ein Ausstellungshaus verwandelt. Hier zeigen international bekannte Künstler ebenso ihre Werke wie junge Kreative, die sich erst noch einen Namen machen müssen. Doch die Galerie im 500 bis 600 Jahre alten Denkmal stößt an ihre Grenzen. Knarrende Bodendielen, schiefe Wände, altmodische Raumzuschnitte: Das hat seinen Charme, aber es fehlt Platz für großformatige Werke. Deshalb soll jetzt das bisher ungenutzte Speichergeschoss, das fast die Hälfe des Gebäudevolumens einnimmt, zu einem Ausstellungsraum umgebaut werden.

Ein gewaltiges Vorhaben, das den Spagat schaffen soll: den Original-Zustand erhalten, indem alle Umfassungswände und der Ziegelboden nicht verändert werden, jedoch moderne Nutzungen ermöglichen. Und auch in puncto Brandschutz soll modernisiert werden. Das Vorhaben ist laut Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) bereits mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt worden. Mit Erfolg. Jetzt ist noch ein Problem zu lösen: die Finanzierung. Die Gesamtkosten werden auf eine halbe Million Euro geschätzt, hieß es im Stadtrat. Die Künstlergemeinschaft kann jedoch nur einen kleinen Teil durch Spenden aufbringen.

Wird neuer Ausstellungsraum: der Bürgerspeicher des Ganserhauses in Wasserburg. Hier werden auch großflächige Formate Platz finden.

AK 68 und Stadt haben mehrere Fördermöglichkeiten überprüft. Mit dem Ergebnis, dass es eventuell Städtebauförderungsmittel geben könnte. Diese setzen sich laut Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) so zusammen: 60 Prozent kommen von Bund und Land, 40 Prozent aus kommunalen Mitteln. Die Stadt müsste in diesem Fall einen Eigenanteil von 150.000 Euro aufbringen. Außerdem könnten weitere Zuschüsse über das Landesamt für Denkmalpflege, die Bayerische Landesstiftung und den Bezirk Oberbayern fließen. Der AK 68 will 15.500 Euro aufbringen, so Kölbl.

Werner Gartner (SPD) sieht im Ganserhaus eine Einrichtung, die die Funktion einer städtischen Galerie übernehme. Der AK 68 zeige „unglaubliches Engagement“ im Ehrenamt, um das Haus zu betreiben. Kulturreferentin Edith Stürmlinger (Bürgerforum) sprach von einem „Juwel in der Altstadt“, ehrenamtlich betrieben von einem Verein. „Wir können stolz sein auf diese Galerie“, findet sie. Die Erweiterung der Ausstellungsfläche ermögliche neue Präsentationsformen, nur eins könne nicht erreicht werden in einem Denkmal aus dem 14. und 15. Jahrhundert: die Barrierefreiheit. Diese garantiere jedoch die jährliche große Kunstausstellung im Rathaus. Stürmlinger würdigte den Einsatz von Kämmerer Konrad Doser bei der Planung des Bauvorhabens und der Finanzierungsmöglichkeiten. Die Stadt habe über Doser den Verein intensiv unterstützt.

Das Ganserhaus in Wasserburg (Gebäude in der Mitte) wird saniert.

Heike Maas, Fraktionsvorsitzende CSU/Wasserburger Block, sieht ebenfalls die Stadt in der Pflicht, finanziell zu helfen. Das Ganserhaus sei eine wichtige Visitenkarte für die Stadt. „Hier brummt es künstlerisch das ganze Jahr hindurch.“ Sie würdigte auch die vielen kreativen Ideen der Vorstandschaft, die das alte Haus und die Stadt mit Leben erfüllen würden. Der AK 68 arbeitet auch mit Jugendlichen und jungen Künstlern, bietet Schülern eine Plattform wie derzeit im Ganserhaus und engagiert sich karitativ, wie bei Graffiti-Aktionen am ehemaligen Krankenhaus.

Grundsätzlich waren sich alle Stadtratsmitglieder einig: Das Vorhaben, die Ausstellungsräume im Ganserhaus zu erweitern und dafür den Original-Bürgerhausspeicher zu restaurieren, gehört unterstützt. Dieser Beschluss fiel einstimmig.

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