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Warum der Wasserburger Block auf ihn setzt

„Mit mir fährt keiner Schlitten“: Was Wasserburgs Bürgermeister-Kandidat Georg Gäch antreibt

Georg Gäch will in Wasserburg Bürgermeister werden.
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Georg Gäch will in Wasserburg Bürgermeister werden.

In Ramerberg wurde er abgewählt. In Wasserburg will er es nun noch mal wissen: Georg Gäch tritt für den Wasserburger Block als Bürgermeister-Kandidat an. Warum die Freien Wähler auf ihn setzen und was den Überraschungs-Kandidaten antreibt.

Wasserburg – „Wir waren uns schon vor zwei Jahren einig“, sagt Armin Sinzinger, Stadtrat des Wasserburger Blocks und Kassier im Verein. Gäch und er kannten sich über die Parteifreien auf Landkreisebene, bei denen Gäch Kassierer ist. Auch in Wasserburg habe es in den vergangenen Jahren viele Berührungspunkte mit Gäch gegeben, sagt Sinzinger. Seinen Vorschlag, den Ex-Bürgermeister von Ramerberg als Bürgermeister-Kandidaten aufzustellen, fand im Wasserburger Block einhellige Zustimmung, berichtet Vorsitzende Karin Heienbrock. „Er ist geradeheraus und für ein Miteinander in der Kommune“, würdigt sie dessen Persönlichkeit.

Karin Heienbrock: Jetzt haben die Wasserburger die Wahl

„Eine One-Man-Show ist keine Demokratie“, sagt Heienbrock mit Blick auf die Tatsache, dass der erste öffentlich bekannt gewordene Kandidat, Bastian Wernthaler, als Parteiloser von einer breiten Unterstützung profitiert: Hinter dem Wunschkandidaten von Bürgermeister Michael Kölbl stehen SPD, Grüne und Bürgerforum sowie die CSU. Doch der Wähler solle auch wirklich die Wahl haben, findet die Vorsitzende des Wasserburger Blocks. Deshalb sei es wichtig, dass es zu Wernthaler wenigstens einen Gegenkandidaten gebe. Und mit Gäch sei die ideale Persönlichkeit für diese Aufgabe gefunden worden.

Sinzinger verhehlt nicht, dass er es schade findet, dass der Wasserburger Block keine Chance gehabt habe, die CSU, mit der man derzeit eine Fraktion bildet, um Unterstützung von Gäch zu bitten. Denn diese habe sich ohne Absprache mit dem Wasserburger Block sehr schnell und sehr früh ebenfalls hinter Wernthaler gestellt. Und dieser habe den Wasserburger Block nicht kontaktiert. Die frühe Bekanntgabe von Wernthalers Kandidatur irritiere ebenfalls, so Sinzinger. „Wir wollten eigentlich erst nächstes Jahr mit unserem Kandidaten Gäch in die Öffentlichkeit gehen.“

Bürgermeisterkandidat Georg Gäch, Vorsitzende vom Wasserburger Block Karin Heienbrock und Stadtrat Armin Sinzinger.

Wasserburger Block hofft auf weitere Sitze

Sei`s drum, jetzt ist auch diese Nachricht raus. Mit dem Namen Gäch erhofft sich der Wasserburger Block auch Erfolge bei der Stadtratswahl, will heißen: mehr Sitze. „Er kann es“, ist Heienbrock überzeugt. Schließlich verfüge Gäch über 9,5 Jahre Bürgermeister-Erfahrung in Ramerberg. Er sei außerdem stark vernetzt im Wasserburger Land.

Tiefe Einblicke in Verwaltungsarbeit gewonnen

Gäch (55) verweist ebenfalls auf diese große Erfahrung in der Kommunalpolitik, auf eine Verwaltungsausbildung, die er berufsbegleitend gemacht habe und auf berufliche Schritte, bei denen er die Arbeitnehmer- sowie Arbeitgeberseite gleichermaßen kennengelernt habe. In Ramerberg habe er in der kleinen Gemeinde als Bürgermeister quasi alles im Ehrenamt selber gemacht – „morgens das Licht angeschaltet, abends aus, jeden Brief geöffnet und selber beantwortet, sogar einen Rohrbruch repariert, wenn es notwendig war“. In dieser Zeit habe er deshalb tiefe Einblicke in die Verwaltungsarbeit gewonnen. „Mit mir fährt man nicht Schlitten“, bringt er das auf den Punkt.

In Wasserburg erwarte ihn, falls er gewählt werde, eine große, sehr gut aufgestellte Verwaltung mit top Fachleuten. Hier sehe er sich eher als Repräsentant und als Entscheider, der Impulse setze und die Agenda vorgebe. Das Zepter in der Hand halten müsse außerdem der Stadtrat. Er bestimme, in welche Richtung es gehe. Hier gelte es, sich im Miteinander um Mehrheiten für Entscheidungen zu bemühen.

Ziel: Mehr auf die Praktiker hören

„Ich bringe sicherlich einen anderen Style ein“, sagt Gäch. In Ramerberg habe er gelernt, „dass man nicht genug informieren kann“. Transparenz sei ihm deshalb besonders wichtig. Gäch betont, er scheue sich jedoch auch nicht vor unpopulären Entscheidungen. Und sei der Überzeugung, bei den vielen Projekten und Maßnahmen, die in Wasserburg anstehen würden, sollten Stadt und Stadtrat vor allem auf die Praktiker hören. Als Beispiel nennt er den Neubau des Feuerwehrhauses in Wasserburg. Er sei einerseits auf die lange Bank geschoben, andererseits seien die Praktiker bei den Planungen zu lange nicht ausreichend gehört worden.

Gäch deutet außerdem an, dass er in der Gewerbepolitik Akzente setzen möchte – „mit einem feinfühligeren Umgang mit den Unternehmen“. „Diesbezüglich höre ich viele Klagen in Wasserburg.“ Grundsätzlich sei die Kommune jedoch gut aufgestellt. Die vielen großen Investitionen für Feuerwehrhaus, Wertstoffhof und Grundschulerweiterung sowie Kläranlage, die anstehen, gäben die Inhalte der nächsten Jahre vor.

Viel Zuspruch, aber auch Kritik

Er freue sich auf den Wahlkampf in einer Stadt, die er trotz Wohnort Ramerberg sehr gut kenne. „Wasserburgs Vielfalt ist wunderbar“, sagt er. Seine Kandidatur sei hier sehr gut aufgenommen worden, so sein Eindruck. Natürlich gebe es auch kritische Worte angesichts seiner Abwahl 2020 in Ramerberg. Und hier enttäuschte Stimmen, weil er nicht in seinem Heimatort noch einmal gegen Manfred Reithmeier antreten wolle. Doch Gäch mag nicht mehr, er werde auch als Vorsitzender der Neuen Ramerberger Liste/Freie Wählergemeinschaft zurücktreten, kündigt er an. „Ich möchte nicht mehr einer Mehrheit der Ramerberger Bürger dienen, die die Fundamente der Gemeinschaft, das Vereinsleben, mit Füßen tritt“, sagt er mit Blick auf den Bürgerentscheid, bei dem sich die Mehrheit gegen die Sportplatzlösung in Zellereit und in seinen Augen damit gegen die Zukunft des Sportvereins ausgesprochen hatte.

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