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Exklusives Interview

Von der Kanzlei ins Rathaus? Warum Bastian Wernthaler Wasserburgs Bürgermeister werden will

Bastian Wernthaler ist Bürgermeister-Kandidat für Wasserburg.
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Bastian Wernthaler ist Bürgermeister-Kandidat für Wasserburg.

Bastian Wernthaler hat offiziell seine Kandidatur als Bürgermeister bekannt gegeben. Der 48-jährige Rechtsanwalt erfährt breite Unterstützung von SPD, CSU, Bürgerforum und den Grünen – einmalig in der Geschichte Wasserburgs. Was den zweifachen Familienvater antreibt – und was er vorhat.

Wasserburg – Er ist der Bürgermeister-Kandidat für Wasserburg: Bastian Wernthaler. Am 26. Juli hat der 48-jährige Rechtsanwalt für Familienrecht bei einer Pressekonferenz am Freitag, 26. Juli, im Cafésito offiziell seine Kandidatur bekannt gegeben. Seine Chancen stehen sehr gut, denn er genießt breite Unterstützung von der SPD, CSU, dem Bürgerforum und den Grünen. Das gab es in Wasserburg so noch nie. Dennoch ist für Wernthaler klar: Er wird – sollte er gewählt werden – parteilos sein, denn er sehe sich zwar als „politischer Mensch, aber nicht parteipolitisch“.

Wernthaler ist gebürtiger Münchner, lebt seit rund 20 Jahren in Wasserburg. Der Gedanke, einmal als Bürgermeister zu kandidieren, sei „nie in seiner Lebensplanung“ gewesen. „In den vergangenen zwei Jahren bin ich von verschiedenen Leuten – im Bereich Kultur, Sport oder von Parteimitgliedern – immer wieder darauf angesprochen worden, ob ich mir vorstellen könnte, den Posten als Rathauschef zu übernehmen“, erzählt er. „Ich habe mich ernsthaft damit befasst und bin schlussendlich zu dem Ergebnis gekommen: Ja, das kann ich mir vorstellen“.

Ein gewagter Schritt

„In losen Abständen“ hätten sich Wernthaler und Bürgermeister Michael Kölbl, der bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr antreten wird, getroffen, „um intensiver in die Materie einzusteigen“, so der 48-Jährige. So sei die Entscheidung gereift. Ein gewagter Schritt für den Fachanwalt, der seit 2005 eine eigene Kanzlei am Weberzipfel in Wasserburg unterhält. „Das stimmt schon“, bestätigt er. „Wenn ich Bürgermeister werde, auch nur für eine Amtsperiode, geht es für mich in die Selbstständigkeit nicht so leicht zurück“, sagt Wernthaler. Doch er habe sich für die Kandidatur entschieden und freue sich auf die neue Herausforderung.

Obwohl Wernthaler keine Erfahrung in Sachen Verwaltung oder Kommunalpolitik hat, ist er überzeugt davon, dass er dem Amt des Bürgermeisters gerecht werden kann. „Ich bin Vorsitzender des TSV 1880 Wasserburg, Präsident des Bayerischen Basketball-Verbandes, war Aufsichtsratsvorsitzender der Damen Basketball-Bundesliga und Mitglied der Antragskommission des Deutschen Basketball-Bundes“, zählt er auf. „Ich habe also seit vielen Jahren mit der Sportpolitik und dem Förderwesen zu tun, stehe in Kontakt mit zahlreichen Personen“, erklärt der 48-Jährige. „Es ist schon ein bisschen wie im Stadtrat“, sagt er. Auch seine juristische Ausbildung sei ein großer Pluspunkt. „Verordnungen und Gesetze sind mein täglich Brot“, verdeutlicht er.

„Große Aufgaben“

Trotzdem sei im bewusst, dass eine Verwaltung wie Wasserburg „große Aufgaben“ hat: „der Umbau und die Erweiterung der Grundschule am Gries, der neue Wertstoffhof, der Bau der Feuerwehrhäuser in der Altstadt und in Reitmehring“, zählt er auf. „Das sind nur einige der großen Projekte, die die Kommune in den nächsten Jahren zu stemmen hat“, so Wernthaler.

Konkrete Ziele, die Wernthaler als Bürgermeister angehen würde, seien unter anderem die Kinderbetreuung. „Ab 2026 gilt der Anspruch auf Ganztagsbetreuung, auch in den Ferien. Das finde ich richtig und wichtig. Trotzdem ist es nicht einfach zu stemmen, besonders im Hinblick auf das Personal“, weiß er. Die derzeitige Situation rund um die Mittagsbetreuung finde er – aus eigener Erfahrung – „schwierig“ und „zu wenig flexibel – hier müssen Lösungen erarbeitet werden.“ Es gebe sicherlich auch einige Unternehmen, die am Ausbau der Betreuungsplätze Interesse hätten. „Ein großer Pluspunkt als Arbeitgeber, wenn ich Krippen- oder Kindergartenplätze für meine Mitarbeiter anbieten kann. Das wäre im Interesse aller“, sagt er.

Stadt als Einkaufs- und Wirtschaftsstandort stärken

Darüber hinaus will sich Wernthaler der „kommunalen Wirtschaft“ widmen und im „ständigen Austausch“ mit den Akteuren sein, um Wasserburg als Einkaufs- und Wirtschaftsstandort zu stärken. Auch der Klimaschutz, unter den unter anderem die Aspekte Verkehr, Wohnraum, Wärmeplanung und Energiegewinnung fallen würde, würden auf seiner Agenda stehen.

Und ein drittes Thema treibt den 48-Jährigen um: die Kommunikation der Stadt nach außen. „Oft höre ich: In der Verwaltung passiert doch nicht viel“, sagt er. „In meiner langjährigen Erfahrung als TSV-Vorsitzender habe ich immer wieder andere Erfahrungen gemacht“, betont er. „Es wird durchaus geschaut, was möglich ist und nach pragmatischen Lösungen gesucht“, so sein Eindruck. „Es gibt viele Mitarbeiter, besonders die Abteilungsleiter, die sehr motiviert sind. Das sollte nach außen getragen werden, ansonsten verkauft sich die Stadt nur unter Wert“, bedauert Wernthaler. Sein Vorschlag: die Presse, soziale Medien und eigene Kanäle einbinden, um die Außendarstellung „deutlich zu verbessern“.

Wernthalers Pläne hören sich schon recht konkret an, für ihn zählt aber vor allem: „Gemeinsam für Wasserburg, es geht nur miteinander“, ist er überzeugt. Nicht umsonst hätte er sich während des Jura-Studiums für Familienrecht entschieden. „Ich mag einfach den Umgang mit Menschen. Wenn das nicht so wäre, wäre das Amt des Bürgermeisters nicht das Richtige“, so der Vorsitzende des TSV 1880 Wasserburg. 2025 stünden Neuwahlen an. Für ihn stehe bereits fest, dass er sich nicht mehr aufstellen lassen werde – vor allem im Hinblick auf die Kommunalwahl, „obwohl ich die ehrenamtliche Tätigkeit bestimmt vermissen werde“.

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