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„Noch-Bürgermeister sucht sich Nachfolger quasi selbst aus“

„Einheitsbrei“? – Die Linke sieht Wasserburgs Weg zum Bürgermeister-Kandidaten „kritisch“

Die Linke Liste Wasserburg stellt sich gegen den Bürgermeister-Kandidaten Bastian Wernthaler (oben rechts). Luca Fischer (unten rechts) von den Linken erklärt, warum.
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Die Linke Liste Wasserburg stellt sich gegen den Bürgermeister-Kandidaten Bastian Wernthaler (oben rechts). Luca Fischer (unten rechts) von den Linken erklärt, warum.

Wasserburgs Bürgermeister-Kandidat Bastian Wernthaler (parteilos) erhält breite Unterstützung von SPD, Grünen, Bürgerforum und CSU. Freie Wähler und Wasserburger Block haben sich noch nicht entschieden, doch auch ihre Zustimmung wird erwartet. Warum Die Linke von einem „Einheitsbrei“ spricht.

Wasserburg – „Nachdem SPD, Grüne, Bürgerforum und CSU schon bekannt gegeben haben, Bastian Wernthaler zu unterstützen, ist klar, wie die nächsten Jahre im Wasserburger Rathaus ablaufen werden“, findet die Linke Liste Wasserburg (LLW) und wehrt sich dagegen in einer Pressemitteilung. Dort bezeichnet sie sich sogar „als letzte soziale Opposition zum abgesprochenen Einheitsbrei“, mit dem es keine Aussicht auf Veränderung, „sondern nur ein Verwalten des Ist-Zustands“ geben werde.

Die Wortwahl in der Erklärung: scharf und konfrontativ. „Die Linke Liste Wasserburg wird als einzige Liste nicht nur auf die Wirtschaftspolitik und -förderung der letzten Jahre, die nur wenigen dient, setzen. Wir stehen für sozialen Fortschritt, der die vergangenen Jahre zunehmend unter die Räder gekommen ist. Wir sind die einzigen, die die Interessen von Angestellten, Mieterinnen und der Jugend glaubhaft vertreten. Wer auf sozialen Ausgleich durch CSU, SPD, Grüne oder Bürgerforum hofft, wurde in den vergangenen Jahren immer nur enttäuscht. Das wird sich auch unter Wernthaler nicht ändern“, so die Organisation in ihrer Pressemitteilung weiter.

Auch die Gentrifizierung mache vor Wasserburg nicht Halt. „Das wird in den nächsten Jahren noch schlimmer, wenn wir nicht endlich ein klares Konzept gegen den Leerstand und den Preisanstieg beim Wohnraum entwickeln“, so Aline Müller von der LLW.

„Das kann ich mit mir selbst nicht vereinbaren“

Luca Fischer ist nicht mehr Sprecher des Kreisverbands der Jusos Rosenheim Land und ist darüber hinaus auch „komplett aus der SPD ausgetreten“. „Ich kann den Weg, den die Partei eingeschlagen hat, nicht mehr mitgehen. Das kann ich mit mir selbst nicht vereinbaren“, erklärt er auf Anfrage zu den Gründen seines Wechsels zu den Linken. Die SPD sei „schon lange nicht mehr“ die Arbeiterpartei von früher, sie habe „einen extremen Rechtsruck“ gemacht, findet Fischer. „Es wird nur noch nach unten getreten, anstatt Lösungen zu finden“, meint er. Deswegen habe er sich entschieden, aus dem Vorstand auszutreten und die Partei ganz zu verlassen. Die Jusos-Verbandsvorsitzende bleibt Charlotte Jablowski, aber eben nicht mehr als Doppelspitze.

Linke: „Wir wollen eine starke Opposition bilden“

Luca Fischer von den Linken erklärt auf Anfrage: „Wir wollen uns generell positionieren und eine starke Opposition bilden“. Die Liste sehe es „sehr kritisch“, dass sich bereits viele Parteien und Wählergemeinschaften hinter Bastian Wernthaler stellen würden. Ihre Unterstützung hatte parallel zur gemeinsamen Pressekonferenz von SPD, Grünen und Bürgerforum Ende Juli auch bereits die CSU zugesagt. „Der Noch-Bürgermeister sucht sich seinen Nachfolger ja quasi selbst aus und die restlichen Akteure unterstützen das auch noch“, kritisiert Fischer.

Einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten werde die LLW nicht stellen. Es sei „relativ aussichtslos, dass wir gewinnen werden“, so Fischer. Die Mitglieder der Linken würden sich momentan regelmäßig treffen, um weitere Schritte im Kommunalwahlkampf zu besprechen und am Wahlprogramm für 2026 zu arbeiten.

So positioniert sich die AfD

Auf Anfrage teilte der Kreisvorsitzende der AfD, Andreas Winhart, zur Frage nach einer möglichen AfD-Liste für die Stadtratswahl oder einer Bürgermeisterkandidatur folgendes mit: „Ob die AfD in einem Ort zur Kommunalwahl 2026 antritt oder nicht, entscheiden die Mitglieder vor Ort. Wir führen dazu im gesamten Landkreis Gespräche mit unseren Mitgliedern und interessierten Sympathisanten. Eine Entscheidung zu einzelnen Orten wird nicht vor Ostern 2025 erfolgen.“ Und weiter: „Grundsätzlich halten wir die politischen Entwicklungen und den mäßigen politischen Wettbewerb in Wasserburg für eine äußerst negative Entwicklung.“ Eine Alternative könne „im Sinne der Demokratie nicht schaden“. Erst kürzlich hat sich der Vorstand des neuen AfD-Ortsverbands Wasserburg-Rott neu formiert: Ortsvorsitzende wurde Leyla Bilge.

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