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Sternekoch in Wald an der Alz

Rosin beim „Gasthaus zum Bräu“ in Garching: „Ich mag sie persönlich wirklich, aber...“

Prominente Hilfe für das „Gasthaus zum Bräu“ in Wald an der Alz: Die Geschwister Benjamin Peterlunger und Sandra Trost erhielten Unterstützung von Sternekoch Frank Rosin, der mit seiner Kabel Eins-Sendung „Rosins Restaurants“ vorbeischaute.
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Am Donnerstagabend konnte man es nun auf Kabel 1 verfolgen: Die Folge von „Rosins Restaurants“ in der Sternekoch Frank Rosin den Geschwistern Benjamin Peterlunger und Sandra Trost unter die Arme greift, die das „Gasthaus zum Bräu“ in Wald an der Alz führen. Wir haben für euch zusammengefasst, was geschieht.

Am Donnerstagabend konnte man es nun auf Kabel 1 verfolgen: Die Folge von „Rosins Restaurants“ in der Sternekoch Frank Rosin den Geschwistern Benjamin Peterlunger und Sandra Trost unter die Arme greift, die das „Gasthaus zum Bräu“ in Wald an der Alz führen. Wir haben für euch zusammengefasst, was geschieht.

Garching an der Alz - „Wer hier kennt das Gasthaus zum Bräu?“, fragt Frank Rosin seine Gruppe von 60 Testessern, während sich der Bus, in dem sie sitzen, Richtung Wald an der Alz bewegt. Zahllose Hände gehen in die Höhe. Die Inhaber, die Geschwister Benjamin Peterlunger und Sandra Trost, hatten Rosin in ihrem Bewerbungsvideo klar gesagt: Er solle ihr Team mit einer großen Gruppe herausfordern. Denn das Bewältigen großer Gruppen und vieler Bestellungen sei zentral für ihr Geschäftsmodell und laufe noch nicht richtig. Rosin zeigt sich davon sichtlich beeindruckt, prophezeit aber auch, nachdem er den Betrieb kurz gesehen hat: „Die werden hier jetzt untergehen!“

So kommt es dann auch: Bestellungen werden nicht schnell genug fertig und Gäste warten auf ihr Essen. Die beiden jungen Köche Max und Maxi, aber auch die beiden Wirtsleute verlieren heillos den Überblick. Und auch an der Qualität scheint es zu mangeln, zu kalt und schlecht gewürzt sei das Essen, so die Kritik der Gäste. Rosin teilt am nächsten Tag seine Beobachtungen und Kritik mit dem Team des Gasthauses und erstellt einen „Coachingplan“. Dieser umfasst: Küche modernisieren, Außenwirkung anpassen, Sauberkeit und Ordnung herstellen, zu lernen, viele Bestellungen auf einmal bewältigen zu können, die Speisekarte zu überarbeiten und schließlich die Frage zu klären, ob sich ein Kauf des Gasthauses für die Geschwister lohnt.

Sternekoch in Wald an der Alz - Rosin beim „Gasthaus zum Bräu“ in Garching: „Ich mag sie persönlich wirklich, aber...“

2022 hatten die Geschwister das „Gasthaus Zum Bräu“ in Wald an der Alz übernommen. Nach ihrem ersten Jahr als Gastronomen zogen die beiden eine sehr erfreuliche Bilanz. „Die Leute nehmen unser Konzept sehr gut an“, lautet das Fazit von Sandra Trost gegenüber unserer Redaktion Anfang Dezember 2023. Josef Hareter, der frühere Pächter, wollte seinen verdienten Ruhestand antreten. Um das Gasthaus zu retten und es für die Dorfgemeinschaft zu erhalten, hatten die beiden Geschwister kurzerhand beschlossen, in die Gastronomie einzusteigen.

„Das häufigste Problem von Gastro-Quereinsteigern? Dass sie nicht zuvor das, was sie nun als Beruf machen wollen, gelernt haben. Schaut man sich an, wer häufig Betriebe übernehmen oder eröffnen und erfolgreich betreiben kann, so sind es meistens Leute, die sich zuvor in der Gastro-Branche hochgearbeitet haben“, fasste Rosin im Interview mit unserer Redaktion das Problem, vor dem sich auch die Geschwister sahen zusammen. Peterlunger kommt als kompletter Quereinsteiger in die Rolle als Wirt. Seine Schwester brachte bereits Erfahrung als Servicekraft mit. „Das häufigste Problem, mit dem ich in 15 Jahren dieser Sendung konfrontiert wurde, war, dass sich Leute, die keine ausreichenden Vorerfahrungen mitgebracht haben, überhoben haben“, meinte Rosin im Gespräch mit uns, „Leider gehen da Manche mit etwas naiven Vorstellungen heran. Das ist dann so, als hätten sie jahrelang Krankenhaus-Shows angeschaut und beschließen dann: ‚Ich bin jetzt Chirurg und operiere am offenen Herzen!‘ Man muss manche Sachen einfach gelernt haben, damit so ein Betrieb dann am Ende funktionieren kann.“

Besuch bei den Gerichs in Neuötting

Auch andernorts im Landkreis waren Kollegen der Wirtsleute in Garching schon ins Straucheln gekommen. Gelernter Koch und Metzger, im Catering aktiv - als sich Robert Gerich zusammen mit seiner Frau Alexandra mit einem Restaurant in Neuötting selbständig machte, brauchten die beiden dennoch erst einmal Hilfe. Vor drei Jahren griff ihnen dann Rosin unter die Arme. Inzwischen läuft der Betrieb, wie wir uns bei einem Besuch vor Ort selbst überzeugen konnten. Daher geht es für Benjamin Peterlunger und Sandra Trost zu ihren Kollegen, wo sie einiges über Personalführung lernen. Denn darin sieht Rosin eine der wichtigsten Baustellen: Die beiden jungen Köche bräuchten eine klare Führung.

„Mit 21 konnte ich das auch noch nicht!“, mehrfach betont Rosin einerseits zwar seine Sympathie für Max und Maxi. Doch er macht auch klar: Sie müssen auch selbst an sich arbeiten. Ihnen hämmert er, unter anderem, ein, die Küche sauber zu halten, Disziplin und Ordnung zu waren und durch die richtige Planung und Anweisung der Küchenhilfen einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Denn ob in der Residenz Heinz Winkler oder in der Großküche der RoMed-Kliniken: Bei verschiedenen Besuchen in Küchen der Region wurde auch unserer Redaktion gegenüber immer wieder betont und vorgeführt, wie wichtig ein eingespieltes Team und gut koordinierte Abläufe sind.

Rosin im Dirndl

Die Küche erhält ebenfalls neue Ausstattung. „Ich finde das ja super süß! Das ist eure Kultur und Tradition“, hatte Rosin ein Foto der Wirtsleute in Tracht kommentiert und prompt angeregt, dass dies für das Bedienpersonal und das Führungsduo einheitliche Arbeitskleidung sein solle. Entsprechend geht es dann auch zu „Country Line“ in Mühldorf am Inn. Um die Stimmung aufzuheitern, schwingt sich der Sternekoch hier ins Dirndl. Doch nachdem alle Maßnahmen umgesetzt sind, ist er weiterhin skeptisch. Denn beim finalen Testessen läuft es zwar deutlich besser, als am Anfang. Aber es bleibt doch hinter seinen Erwartungen zurück. „Ich mag sie persönlich wirklich“, meint er, aber er sähe immer noch eine Menge Probleme.

Denn eine zentrale Frage ist noch offen: Sollen die beiden das Wirtshaus kaufen? Damit wäre für sie eine enorme finanzielle Belastung verbunden. Sowohl Rosin als auch ein von ihm hinzugeholter Finanzberater zeigen sich skeptisch. Entsprechend fallen auch die Investitionen in die Küche weniger großzügig aus, als das vielleicht sonst der Fall wäre. „Ich kann mich auch total täuschen“, räumt Rosin ein, aber er fürchte, der Enthusiasmus der beiden würde nicht reichen. Seine Kritikpunkte sehen die Geschwister durchaus ein, sie sehen es aber anders.

Nachbesuch von Kabel 1: Es läuft besser, aber es gibt noch Probleme

Wir waren bereits Ende März dabei, als die Dreharbeiten gerade zu ihrem Abschluss kamen. „Es waren wirklich gute, hilfreiche Verbesserungen die hier durch Frank Einzug gehalten haben. Es war insgesamt eine interessante Erfahrung und wir werden davon definitiv profitieren“, berichtete damals Sandra Trost. „Ja, es war anspruchsvoll, eine Menge zu lernen, umzusetzen und den Betrieb hier zu gewährleisten, aber es war eine gute Sache für uns und unsere Gäste“, stimmte ihr auch ihr Bruder zu. Schon direkt im Anschluss an die Folge von „Rosins Restaurants“ erfahren die Zuschauer dann schon noch einiges mehr.

Denn das „K1 Magazin“ hatte ihnen einen Besuch abgestattet. Und tatsächlich schaut es erst einmal eigentlich gut aus. Die Wirtsleute betonen, sie hätten eine Reihe von Verbesserungen umgesetzt. Auch ist nun nur noch einer der beiden jungen Köche tätig, der sei aber ein ruhiger Fels in der Brandung. Als das Kamerateam vorbeischaut, gilt es gerade zwei Gästegruppen nacheinander zu bewältigen, während auch noch der reguläre Wirtshausbetrieb abläuft. Zunächst geht auch alles gut, doch mitten im Hochbetrieb kommt es dann zu Verzögerungen bei der Essensausgabe. Daraufhin gehen einige Gäste, ohne sich abzumelden und die Küche produziert Essen, die dann keiner mehr entgegennimmt. Und in der Folge auch nicht bezahlt. „Daraus müssen wir in Zukunft lernen und das anders regeln“, räumen die Wirtsleute ein. Ansonsten seien sie aber weiter optimistisch und wollten das Gasthaus auch Anfang des kommenden Jahres kaufen.

Ein Dreivierteljahr nach Rosins Besuch beim „Gasthaus zum Bräu“ in Garching: Wirtsleute sind zufrieden, gute Rezensionen im Netz

„Das ist schon immer noch Thema. Es kamen schon öfters Gäste, die dadurch auf uns aufmerksam wurden. Und immer wieder kam von allen Seiten die Frage: ‚Wann kann man euch dann im Fernsehen sehen?‘“, berichtete Benjamin Peterlunger uns am Mittwoch, einen Tag vor Ausstrahlung. Rosin selbst bewarb unmittelbar im Vorfeld die Folge mit einem Instagram-Post. Wenn man nach den fast durchgehend positiven Bewertungen bei Google Rezensionen geht, scheint es auch durchaus gut zu laufen: „Das Riesenschnitzel war einfach der Wahnsinn, jederzeit wieder“, schreibt dort etwa Ricardo B.. „Gutes Essen. Große Portionen. Kommen immer wieder gern. Gute Hausmannskost zu einem ehrlichen Preis“, so wiederum Steff H.. „Waren Ripperl essen und es war sehr lecker, kann ich guten Gewissens weiterempfehlen, nette Wirtsleute schönes Gasthaus“, so Florian H..

„Ja, es läuft nicht schlecht und wir sind positiv gestimmt“, meint auch Benjamin Peterlunger. Neben dem Kulinarischen bieten sie auch Künstlerisches: „Es ist ja nicht nur ein Wirtshaus, sondern auch eine Kleinkunstbühne gehört dazu.“ Auch ihr seit einer Weile angebotenes Mittagsabo erfreue sich immer größerer Beliebtheit. „Wie gesagt, wir sind durchaus zufrieden, wie es sich entwickelt und freuen uns auch schon, den einen oder anderen Zuschauer der Sendung am Donnerstagabend dann vielleicht bald bei uns begrüßen zu können.“ (hs)

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