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Kommentar

Tragische Tierdramen, große Hilflosigkeit: Wo bleibt der Aufschrei?

Tierdrama in der Region Rosenheim. Ein Kommentar von OVB-Chefreporterin Rosi Gantner.
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Tierdrama in der Region Rosenheim. Ein Kommentar von OVB-Chefreporterin Rosi Gantner.

Einmal mehr erschüttert ein Tierdrama die Region. Hinter jedem Tierdrama steckt auch ein menschliches Drama. OVB-Chefreporterin Rosi Gantner stellt die Frage nach Verantwortlichkeit - und Menschlichkeit.

Landkreis Rosenheim - Griesstätt, Rimsting, jetzt Bad Aibling: Tragische Tierdramen erschüttern die Region Rosenheim - und sind ein bitteres Zeugnis von Hilflosigkeit in vielerlei Hinsicht. Hilflosigkeit und Überforderung, unter diesen Vorzeichen stand bereits 2023 die Tiertragödie von Rimsting. Die bittere Bilanz damals: 33 verendete Tiere, 96 konnten gerettet werden. Dahinter stand ein 46-jähriger Landwirt, der sich letztendlich vor Gericht verantworten musste. Er war schlichtweg überfordert, die Tiere hatten über Monate gelitten.

Nicht weniger tragisch nun der Blick auf Griesstätt: 14 tote Rinder und drei verendete Schafe. Weitere drei Tiere mussten erlöst werden. Hinzu kommen Knochenfunde von Dutzenden weiteren Tieren, verborgen unter Mist und Stroh.

Die Spurensuche in Griesstätt ist noch nicht abgeschlossen, da wird bereits das nächste Tierdrama bekannt: zehn tote Rinder auf einem Hof bei Bad Aibling. Hier ein junger Landwirt um die 30, offensichtlich völlig überfordert.

Hilflosigkeit, Überforderungen - hinter all diesen Tierdramen stehen auch menschliche Tragödien. Womöglich zermürbt vom stetig wachsenden Druck der Neuzeit, die Höfe immer größer und moderner zu gestalten, um davon leben zu können. Und gleichzeitig eine gewaltige Schuldenlast auf sich nehmen zu müssen. Schuldenberge, die den Menschen darunter gnadenlos erdrücken.

Begleitet werden diese Tragödien von einem offensichtlichen Versagen der Behörden. Kontrollen? In all den Fällen Fehlanzeige. Jahrelang ließ sich kein Veterinär mehr auf den Höfen blicken. Erst Hinweise aus der Bevölkerung ließen die Betriebe ins Blickfeld rücken. Als es vielfach bereits zu spät war. Warum? Mangels Kontrollen. Zu viele Betriebe, zu wenig Personal - und das schon seit Rimsting 2023. Jetzt Griesstätt 2025. Ein Wachrütteln, Betriebsamkeit? Bislang Fehlanzeige. Bedauernde Worte, das war‘s. Zarte Vorstöße werden abgeblockt, wie zuletzt im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz im bayerischen Landtag, als es um mögliche Maßnahmen für effektivere Kontrollen ging.

Was bleibt, sind die Tragödien, die Tiere und Menschen betreffen - und die Frage, wann denn in diesen Zeiten die Menschlichkeit auf der Strecke geblieben ist.

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