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„Dahoam am Land“: Die Familienkolumne von Andreas Reichelt, Folge 16

Endlich Ferien! Die Reset-Taste für das Familienleben

Dahoam am Land: Die Familienkolumne von Andreas Reichelt, Folge 6
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Dahoam am Land: Die Familienkolumne von Andreas Reichelt, Folge 16

Die Eltern schleppen sich morgens mit überschweren Augenlidern zur Kaffeemaschine, die Kinderfüße auf dem Weg zum Schulbus sind mindestens genauso schwer. Wenn die ganze Familie am Zahnfleisch daherkommt, dann ist das ein sicheres Zeichen für echten Ferienbedarf.

Dahoam - Die Herbstzeit liegt hinter den Familien im Freistaat. Neben dem ständig in der Familie kreisenden Virenkarussell und dem damit einhergehenden Schnupfen-Abo hat sich bereits eine gewisse Erschöpfung eingestellt. Hausaufgaben sind zur höchsten Steigerungsform kindlicher Strapazen herangereift, Noten sind fast schon egal. Die Eltern tendieren dazu, zwei Euro für die Brotzeit mitzugeben, statt liebevolle Sandwiches zuzubereiten. Jetzt wird es Zeit, Ferien müssen her.

Gerade die Weihnachtsferien sind hier von besonderer Bedeutung. Mittlerweile hat man nämlich herausgefunden, welche neuen Lehrer toll sind, und bei welchen die Luft zwischen Eltern und Pädagogen am Sprechtag in Scheiben geschnitten werden könnte. Problemfächer sind lokalisiert, an manchen ist man bereits verzweifelt und hofft auf ein gutes nächstes Schuljahr. Dieses kann wohl getrost schon anbgehakt werden.

Doch die Weihnachtsferien versprechen große Erleichterung. Ausschlafen zum Beispiel. Als Kino-Fan bringen gerade diese Ferien auch große Wonnen mit sich. Ja, die Zeit zwischen den Jahren ist die einzige Zeit, in der ich lückenlos eine Fernsehzeitung kaufe. In jedem Jahr kommen Filme ins TV, auf die ich lange gewartet hatte. Also studiere ich das TV-Programm mit meiner Familie und wir legen gemeinsam fest, was wir alles sehen wollen.

Außerdem rücken in dieser Zeit andere Speisen in den Vordergrund. Die wichtigsten Jahreszeiten sind zwar vorbei - also Starkbier-, Spargel- und Schwammerlzeit sowie die Weinlese. Doch auch der Winter hat es in sich. Fondue und Raclette schmecken jetzt besonders gut. Ja, kiloweise Fleisch heißem Fett preiszugeben klingt nach einer Aktivität, die zu mir passt.

Zwar schneit es irgendwie immer erst, wenn die Ferien vorbei sind, aber das hält uns auch nicht davon ab, den ganzen Tag unseren Kamin zu befeuern. Vor so einer lodernden Flamme zu sitzen entspannt zutiefst, auch wenn mal nichts im TV kommt. In das Feuer zu schauen ist ohnehin viel schöner. Da gibt es auch keine Werbepause.

Jetzt gilt es nur noch, die letzten Tage vor den Ferien zu schaffen, ohne sich erneut mit Corona anzustecken. Aber man muss ja nicht immer von dem Schlimmsten ausgehen, oder? „Hatschi!“, schallt es aus dem Wohnzimmer. „Das war doch hoffentlich im Fernseher?!“

ar

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