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Dahoam am Land: Die Familienkolumne von Andreas Reichelt

Future Food meets Social Media: Hashtag „Gartenarbeit“

Folge 2 Familienkolumne Reichelt
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Dahoam am Land: Die Familienkolumne von Andreas Reichelt

Bio-Produkte, nachhaltige Lebensmittel und Future Food. Wenn wir uns als Landmenschen ins Netz begeben, erschlagen uns ökotrophologische Begrifflichkeiten, die sich in meinem Vokabular bislang nicht eingenistet hatten. Gut, „Nachhaltigkeit“ hatte sich auch im bayerischen „Outback“ schon herumgesprochen. Wenn man es genau nimmt, haben wir sie vielleicht sogar erfunden. Doch der metropolite Hype darum irritiert uns.

Vielleicht sind wir auch zu verwöhnt. Wenn meine Kinder einen Apfel essen möchte, gehen sie in den Garten und pflücken ihn vom Baum. Oder sie holen ihn aus dem Keller, wo die Früchte aus dem eigenen Garten über den Winter eingelagert werden. Sofern sie denn nicht zu Saft verarbeitet wurden. Und ja, natürlich ist das alles Bio. 

Wenn man es genau nimmt, liegt der Begriff „Future Food“ sogar in unserer Natur. Wir haben ihn gewissermaßen erfunden. Wir sind „Born Future Futterer“. 

Denn das halbe Jahr sind wir damit beschäftigt, für die Zukunft zu pflanzen. Stecken wir keine Kartoffeln in den Acker, verkommt dieser zum bloßen Erdhaufen. Und wenn wir auf der Fensterbank im Wohnzimmer keine Tomaten ziehen, dann können wir die zarten Pflanzerl im Frühjahr auch nicht ins Tomatenhaus setzen. Unsere Kinder wachsen also mit der Herkunft ihres Essens auf. Auch wenn wir Eltern kopfschüttelnd daneben stehen, als die Kinder noch im Beet stehend einen Roundsnap vom jüngst gesetzten Tomatenpflanzerl an ihre „Freunde“ schicken. Hashtag „grüner Daumen“.

Selbermachen ist auch irgendwie nachhaltig

Wir Landmenschen haben in jeder Jahreszeit mit der vielgerühmten Nachhaltigkeit zu tun. Und die steckt nicht in einem mit Ökostrom betriebenen Kühlregal, sondern beschäftigt uns nach Feierabend. Dann stehen wir nämlich als Familie im Garten und jäten Unkraut, am Tisch und kochen aus den eigenen Früchten Marmelade oder auf der Terrasse und entkernen stundenlang Zwetschgen. Hashtag „jams and jellies“, um meinen social-media-affinen Nachwuchs erneut zu zitieren.

Auch wenn ich es nicht zugebe: Ich würde manchmal lieber im schicken Bistro in der FuZo sitzen oder mit der U-Bahn zu einem Konzert meines Lieblingskünstlers fahren. Aber am Land gibt es kein Bistro und der öffentliche Nahverkehr ist de facto nicht existent. Doch das sind andere Themen.

Wenn ich mich aber mit meinen Kindern im Garten von Beerenstrauch zu Beerenstrauch durchnasche, den Geschmack von frischgepflückten Johannisbeeren und Stachelbeeren genieße, dann wird mir klar, dass das schon in Ordnung geht mit dem Landleben. Hashtag „Dahoam am Land.“

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