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„Hätte nicht damit gerechnet“

Parkplatznot, frühes Tor, spätes Drama – Reichertsheim und Emmering liefern Aufstiegs-Krimi

Emotionen pur beim Abstiegskracher zwischen SV Reichertsheim und TSV Emmering.
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Emotionen pur beim TSV Emmering.

Ausverkaufte Ränge, ein Tor nach wenigen Minuten, hitzige Szenen und ein Freistoß, der alles veränderte: SV Reichertsheim gegen TSV Emmering wurde zum echten Aufstiegskrimi – mit allem, was Fußball auf Kreisliga-Niveau so besonders macht.

von Benedict Schweiger

Reichertsheim – Schon die Parkplatzsuche ließ erahnen, was bevorstand: Im Top-Spiel der Fußball-Kreisliga 1 lieferten sich der SV Reichertsheim (Anm.d.Red. SG Reichertsheim-Ramsau-Gars) und der TSV Emmering ein hitziges Duell um Platz zwei – mit Blitzstart, Aufholjagd und einem spätem, aber spielentscheidenden Freistoß. 

Es sind die Wochen der Wahrheit – nur noch vier Spiele bis zum Saisonende. In der Kreisliga 1 spitzt sich der Kampf um die Relegation zu. Nach dem Abstiegskracher zwischen dem TuS Bad Aibling und dem TSV Brannenburg (beinschuss.de berichtete) in der Vorwoche folgte am Wochenende der nächste Hochkaräter: Die SG Reichertsheim-Ramsau-Gars (SGRRG) empfing den TSV Emmering – beide mit dem klaren Ziel: Platz zwei und das Ticket für die Aufstiegsrunde

Reichertsheim: Parkplatznot und spätes Kreisliga-Drama gegen Emmering

Für Emmering ist die gesamte Saison schon ein Fußballmärchen, nachdem man in der vergangenen Spielzeit dem Gang in die Kreisklasse gerade noch so entkommen war. Kapitän Simon Wimmer blickt auf die unerwartete Wende zurück: „Ich muss selber sagen, vor der Saison hätte ich nicht damit gerechnet. Aber wenn man zusammen kämpft und irgendwann in einen Flow reinkommt. Den haben wir jetzt lange durchgezogen. Schon in der Hinrunde – und Rückrunde war auch okay. Dann kann man viel erreichen. Wir haben auch einen neuen Trainer, das hat auch dazu beigetragen. Es macht einfach Spaß, Fußball zu spielen.“ 

Und dieses Spiel legte los wie die Feuerwehr: Bereits in der 3. Minute zappelte der Ball im Netz – nach einer Ecke von Alex Baumann entstand ein wildes Durcheinander im Fünfer. Der Ball trudelte irgendwie über die Linie, Jubel brandete auf – nur: Wer war’s? Selbst der Stadionsprecher war überfragt. Schiedsrichter Daniel Haas schrieb das 1:0 am Ende Dominick Fischberger gut. 

Doch die Gäste aus Emmering schüttelten den Rückstand schnell ab. Sie übernahmen das Kommando, erspielten sich Chance um Chance – und der Ausgleich lag förmlich in der Luft. In Minute 33 war es dann soweit: Michael Niedermaier zog von links in den Strafraum, verarbeitete ein perfektes Zuspiel von Christian Breu und schob eiskalt zum 1:1 ein. Bis zur Halbzeit blieb Emmering klar am Drücker. Die über 300 Zuschauer sahen eine dominante Gästemannschaft – doch es ging mit einem Remis in die Kabinen. 

Emmering erst verärgert – dann glücklich gegen Reichertsheim

Wimmer ordnete später ein, wie schwer der Start für sein Team war: „Das Spiel geht los und nach drei Minuten schon das Gegentor. Das ist natürlich immer ein guter Dämpfer. Wir wussten, dass wir Rückstände drehen können. Klar, muss man immer leiden.“ Nach der Pause der nächste Aufreger: Thomas Leykam, der im letzten Jahr die Grün-Weißen noch vor dem Abstieg in die Kreisklasse bewahrte, bringt den Ball nach einem vermeintlichen Foulspiel im Tor unter – doch der Treffer zählt nicht. Der Linienrichter hatte die Fahne oben. Kein Elfmeter, kein Tor – der Ärger bei Emmering war groß, die Entscheidung für sie nur schwer nachvollziehbar. 

Doch dann kam die 84. Minute – und mit ihr der Moment des Tages. Freistoß für Emmering. Simon Wimmer nimmt Maß – und trifft rechts unten zum 2:1! Der Auswärtsblock tobt. Der Torschütze war nach dem Spiel überwältigt: „Einfach mega. Tor geschossen und dazu auch noch das entscheidende. Mit solchen Fans – besser geht’s nicht. Wir haben letzte Woche verloren und dann in der Trainingswoche wieder Gaudi reingebracht. Das hat man auch gesehen, glaube ich. Schon wieder deutlich besser als letzte Woche. Klar, Reichertsheim ist immer ein schwieriges Spiel. Sau viele Zuschauer. Das hat wieder mehr Spaß gemacht. Alle haben füreinander gekämpft. So kann der Endspurt losgehen.“ 

Kann Reichertsheim Emmering noch um Kreisliga-Relegation bringen?

In den letzten Minuten hatte die SGRRG kaum noch etwas entgegenzusetzen. Stattdessen hätte Emmering beinahe noch das dritte Tor nachgelegt. Doch am Ende blieb es beim verdienten 2:1-Auswärtssieg für den TSV. Matthias Vital, Mittelfeldmotor der Reichertsheimer, konnte seine Frustration kaum verbergen: „Die Enttäuschung ist natürlich groß. Im Hinblick auf die aktuelle Tabellensituation. Fünf Punkte aus vier Spielen – wird natürlich schwierig. Das schmerzt umso mehr. Dass es ein schweres Spiel wird, war uns klar. Am Ende haben wir vielleicht die entscheidenden Zweikämpfe mehr verloren als die Emmeringer – die es aber verdient gewonnen haben.“ 

Trotzdem bleibt der Blick beim 31-Jährigen nach vorn: „Das Ziel ist klar: Zwölf Punkte und hoffen, dass Emmering etwas auslässt. Ich will der Mannschaft helfen, wo es nur geht. Und die vier Spiele gewinnen.“ Ganz anders die Stimmung beim 26-jährigen Torjäger Wimmer aus Emmering: „Es sind noch vier Spiele – in der Liga kann viel passieren. Wenn wir fokussiert in die nächsten Spiele reingehen, dann denke ich, ist es vorbei. Unser Ziel ist es natürlich, in die Relegation zu kommen. Ich freue mich einfach für die Mannschaft. Die Torjägerkanone ist mir egal.“ (sb)

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