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Klare Ansage aus der Bevölkerung

„Irren ist menschlich“: Wie sich „Rott rottiert“ nach der abgesagten Demo neu aufstellt

Die erste Demo in Rott, eine Lichterkette, war ein großer Erfolg, jetzt musste die Bürgerinititative „Rott rottiert“ eine weitere absagen.
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Die erste Demo in Rott, eine Lichterkette, war ein großer Erfolg. Jetzt musste die Bürgerinitiative „Rott rottiert“ eine Demo absagen.

4364 Unterstützer haben die Online-Petition der Bürgerinitiative „Rott rottiert“ gegen die Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge unterstützt. Hunderte nahmen an Demos teil. Doch die geplante Kundgebung mit Landwirten und Spediteuren kam nicht gut an. Wie die BI auf die klare Ansage aus der Bevölkerung reagiert.

Rott – Überraschende Wende einen Tag vor dem 8. Januar, an dem viele Menschen in Bayern auf die Straßen gegangen sind: Die Demonstration in Rott wurde am Sonntagmorgen (7. Januar) abgesagt. In einer Pressemitteilung begründeten die Organisatoren diese Entscheidung mit Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Diese habe gefordert, die verschiedenen Themen, die in der angemeldeten Versammlung angesprochen werden sollten, nicht miteinander zu verknüpfen.

In der Tat wollte die Bürgerinitiative (BI) „Rott rottiert“ am Montag, 8. Januar, drei Interessensgruppen ein Podium geben: den Kritikern der in Rott vom Landratsamt geplanten großen Erstaufnahme-Einrichtung für bis zu 506 Flüchtlinge, den Landwirten, die sich seit Wochen gegen die Streichung von Steuererleichterungen wehren und Montag eine bundesweite Aktionswoche eröffnen sowie den Spediteuren, die gegen die Mauterhöhung protestieren.

Die Bürgerinitiative „Rott rot(t)iert“ plant weitere Aktionen. An der ersten Demo, einer Lichterkette, nahmen laut Veranstalter 500 Personen teil.

Kritik an „Vermischung der Themen“

Doch die „Vermischung“ der Themen stieß auf große Kritik, berichtet ein BI-Vertreter auf Anfrage. Es habe viele Anrufe gegeben und zahlreiche negative Kommentare in den sozialen Netzwerken. Die Organisatoren hätten sich in einer mehrstündigen Diskussion deshalb zur Absage der Demo entschieden. Rotts Bürgermeister Daniel Wendrock spricht von einem „konsequenten“ Beschluss angesichts der Resonanz aus der Bevölkerung. Auch bei ihm im Rathaus hätten sich, zwar nur einige wenige, Bürger gemeldet. Sie hätten die Frage gestellt, was das eine Thema, für das die BI stehe, mit den anderen beiden zu tun habe. Dadurch sei eine gewisse Unschärfe beim Thema der angemeldeten Demonstration entstanden. Jetzt kehre die BI wieder zu ihrem Kernpunkt zurück.

Die Bürgerinitiative, die seit Bekanntgabe der Pläne des Landratsamtes gegen eine große Unterkunft im Gewerbegebiet „Am Eckfeld“ kämpft, hatte stets darauf hingewiesen, politisch neutral zu sein. Bei der nun nicht stattfindenden Demo sollten deshalb auch keine Politiker sprechen, das hatte die BI ebenfalls auf ihrem Whatsapp-Kanal mitgeteilt. Doch die zwei weiteren Themen, die Probleme der Landwirtschaft und der Speditionsbranche, sind in den Augen vieler Kritiker eher politischer Natur.

„Irren ist menschlich. Wir stellen uns der Kritik der Bevölkerung. Wir vertreten in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger in Rott. Diese haben uns die klare Botschaft vermittelt, dass sie die Struktur der geplanten Demonstration am Montag nicht gutheißen“, so ein BI-Vertreter. Deshalb geht es jetzt zurück zu den Wurzeln: „Rott rottiert“ werde sich ausschließlich auf das Thema der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete im Gewerbegebiet „Am Eckfeld“ konzentrieren. Um eine klare Trennung der Themen zu gewährleisten und eine Vermischung der Anliegen zu vermeiden, plant „Rott rottiert“ nach eigenen Angaben zukünftig separate Aktionen, bei denen nur dieses Thema im Fokus stehe, ergänzte die BI in einer weiteren erklärenden Pressemitteilung am Sonntag, 7. Januar. Darin bedankt sie sich auch für die klaren Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

In dieser Gewerbehalle soll die Flüchtlingsunterkunft entstehen.

Weitere Aktionen geplant

Die Initiative stellt jedoch klar, dass sie aktiv bleiben wird und neue Aktionen gegen die Erstaufnahme-Einrichtung plant. Dabei werde sie „weiterhin transparent und dialogorientiert“ agieren. Am Sonntag, 7. Januar, konnte sie bereits ihr Anliegen bei der CSU-Tagung im Kloster Seeon Ministerpräsident Markus Söder vortragen.

„Es ist den Organisatoren wichtig zu betonen, dass die anderen Themen, die ursprünglich auf der Demonstration angesprochen werden sollten, nach wie vor von Bedeutung sind“, so die BI. „In Solidarität mit den Landwirten und Speditionsverbänden, die ihre berechtigten Anliegen vertreten“, wünsche sie diesen Gruppen viel Erfolg bei ihrem Protest.

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