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Bürgermeister gibt Pläne bekannt

Ex-Klinik wird Flüchtlingsunterkunft: Warum die Regierung in Wasserburg einen Sonderweg geht

Die Ex-Romed-Klinik in Wasserburg wird Flüchtlingsunterkunft.
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Die Ex-Romed-Klinik in Wasserburg wird Flüchtlingsunterkunft.

In Berlin rangen Bund und Länder um einen Migrationskompromiss. Gleichzeitig rückt in Wasserburg die Realpolitik in den Fokus: Das frühere Krankenhaus wird bald zur Flüchtlingsunterkunft. Die Regierung verfolgt hier ein besonderes Konzept.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das frühere Krankenhaus in Wasserburg dient zukünftig als Flüchtlingsunterkunft
  • Ab Februar sollen hier Asylbewerber und Geflüchtete mit Beeinträchtigung einziehen
  • Mit einer Kapazität bis 220 Personen sollen dann keine weiteren Notunterkünfte benötigt werden
  • Nach Ende des Mietvertrages 2028 plant die Stadt den Abriss des Gebäudes

Wasserburg – Es ist bereits seit einem Jahr ein „lost place“: Seit dem Auszug der Romed-Klinik, die im gemeinsamen Bau mit dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum ein neues Zuhause gefunden hat, steht das alte Krankenhaus leer. Doch die Nachfolgenutzung für die nächsten Jahre steht fest: Der Landkreis Rosenheim hat das Gebäude vom Romed-Klinikverbund übernommen und an die Regierung von Oberbayern vermietet. Diese richtet hier eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge ein.

Während in Rott in einer ehemaligen Industriehalle, die ebenfalls leer steht, eine Sammelunterkunft für die Erstaufnahme (in der Regel bis zu drei Monate) geplant ist, werden die Geflüchteten in Wasserburg länger bleiben. Denn das frühere Krankenhaus hat strukturelle Vorteile, die längere Aufenthalte bei besserer Privatsphäre ermöglichen. Die ehemaligen Patientenzimmer sind mit Duschzellen ausgerüstet. Es gibt bereits Gemeinschaftsräume, Küche, breite Flure, ausreichend Sanitäranlagen.

Bezug erst ab Februar

Der Bezug ist jedoch erneut verschoben worden, teilte Rathauschef Michael Kölbl bei der Bürgerversammlung in der Altstadt mit. Nach jetzigem Stand sei eine Belegung erst ab Februar geplant. Das Besondere: In die frühere Klinik sollen etwa zu 50 Prozent Asylbewerber und Geflüchtete mit Beeinträchtigung einziehen, so Kölbl. Denn das ehemalige Krankenhaus sei schließlich barrierefrei: Menschen mit Handicaps oder Behinderungen seien hier besonders gut aufgehoben.

Bis zu 220 können einziehen

„Welcher Landkreis hat schon ein leerstehendes Krankenhaus“, unterstrich Kölbl, dass das Gebäude eine große Chance darstelle, zur Lösung der Unterbringungsproblematik bei Geflüchteten beizutragen. Hier können bis zu 220 Personen einziehen, berichtete der Bürgermeister weiter. Das bedeute außerdem, dass Wasserburg auf absehbare Zeit keine Turnhallen hergeben müsse, um Asylbewerber und Flüchtlinge aufzunehmen. Das habe der Landrat der Stadt zugesichert.

Im Januar plane die Regierung von Oberbayern als Mieterin außerdem eine Infoveranstaltung für die Anlieger in der Burgau. Vorgesehen sei ein „Tag der offenen Tür“ im Ex-Krankenhaus, das dann besichtigt werden könne.

In Wasserburg sind laut Kölbl derzeit etwa 400 Flüchtlinge und Asylbewerber registriert, darunter 286, die in Unterkünften des Landkreises untergebracht sind, und 111 Ukrainer, die in Privatwohnungen leben.

Mietvertrag bis 2028

Der Mietvertrag zwischen der Regierung von Oberbayern und dem Landkreis für das Ex-Krankenhausgebäude ist für vier Jahre ab Einzug der ersten Bewohner ausgelegt, so das Landratsamt auf Anfrage. Das würde also bei einer Belegung ab Februar 2024 bedeuten, dass das Haus bis Anfang 2028 als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden könnte. Für die Zukunft ist jedoch ein Abriss geplant, auf dem Areal soll ein neues Wohngebiet entstehen, so der Wunsch der Stadt.

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