So ist die Stimmung im Dorf
Ex-Hotel in Soyen soll Flüchtlingsunterkunft werden: Landrat spricht bei der Bürgerversammlung
Der Mietvertrag ist schon unterschrieben: Das frühere „Haus am See“ in Soyen soll in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt werden. Am 16. November will Landrat Otto Lederer auf einer Bürgerversammlung darüber informieren. So ist die Stimmung im Dorf.
Soyen – Auch in Soyen sind – so wie in Rott – bereits Tatsachen geschaffen worden: Es gibt laut Landratsamt einen Mietvertrag für das Anwesen mit einer Laufzeit von 7,5 Jahren ab Übergabe. Der Vertrag sei Mitte Juli unterzeichnet worden. Das Objekt, ein seit 2017 leerstehendes Hotel mit Café, sei dem Landratsamt vom Eigentümer angeboten worden, so die Pressestelle der Behörde.
In Soyen plant das staatliche Landratsamt jedoch nicht so wie in Rott eine Erstaufnahmeeinrichtung, sondern eine Gemeinschaftsunterkunft für die Anschlussunterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen. „Die Zimmer und Räumlichkeiten des ehemaligen Hotels bieten Platz für bis zu 60 Personen. Zudem befinden sich in dem Gebäude drei Wohnungen, die aktuell vermietet sind. Sollten diese Wohnungen in Zukunft frei werden, besteht die Option, dass auch diese Wohnungen angemietet werden“, teilt die Pressestelle des Landratsamts auf Anfrage der Wasserburger Zeitung und von wasserburg24.de mit.
Die Gemeinde sei nach Abschluss des Mietvertrags über die Pläne informiert worden. Der Bauantrag stand am 17. Oktober auf der Tagesordnung des Bauauschusses. Dieser vertagte die Entscheidung jedoch und übergab sie aufgrund der Brisanz an den Gemeinderat, teilt Bürgermeister Thomas Weber mit. Das Gremium tagt am 21. November.
Nur Einlass für Soyener
Vorher findet die Bürgerversammlung statt, aufgrund des erwarteten Interesses in einem großen Veranstaltungsraum: in der Turnhalle der Grundschule. Los geht es am Donnerstag, 16. November, um 19 Uhr. Eingeladen sind nur die Einwohner von Soyen, deshalb wird es auch hier so wie in Rott eine Einlasskontrolle geben. Interessierte Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, ihren Ausweis mitzubringen.
Die Stimmung im Dorf ist ruhig, so Weber. Seit Bekanntwerden der Pläne hätten vor allem Anwohner des Anwesens in der Alleestraße reagiert. Es gebe viele Fragen, eine gewisse Besorgnis sei zu spüren, so der Rathauschef. Auch deshalb sei es wichtig, dass jetzt zeitnah die Bürgerinformationsveranstaltung des Landrats stattfinde. Denn nur er könne die Fragen beantworten. „Wir als Gemeinde wissen nur wenig.“
Nur geringfügige Umbauarbeiten notwendig
Fest steht laut Weber, dass das ehemalige „Haus am See“, seit 2017 geschlossen, umgebaut werden soll. Nur geringfügige Arbeiten seien notwendig, so das Landratsamt, weil das Gebäude früher als Hotel genutzt worden sei. Die Gemeinde Soyen könne nur baurechtlich Stellung nehmen zu den Plänen, also zur Frage, ob sich die Umnutzung in die Umgebung einfüge und das Haus erschlossen sei, so Weber. Genehmigungsbehörde sei das Landratsamt.
48 Flüchtlinge und Asylbewerber sind in Soyen bereits in einer Containeranlage untergebracht. Ob sie aufgelöst wird, wenn das Hotel bezugsfertig ist, gehört zu den Fragen, die sich viele Bürger stellen.