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Einsatz in Hochwasser-Nacht in Rosenheim

Mit Heli, Drohne und Wärmebild: Was die Suche nach Vermisstem am Inn so schwierig macht

Die Suche am Inn gestaltete sich aufgrund der Hochwasserlage schwierig. Der Hubschrauber konnte erst morgens zum Einsatz kommen. (Symbolbild rechts)
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Die Suche am Inn gestaltete sich aufgrund der Hochwasserlage schwierig. Der Hubschrauber konnte erst morgens zum Einsatz kommen. (Symbolbild rechts)

Nicht nur die Regenmassen beschäftigten die Rettungskräfte am 3. Juni. Neben überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern gab es am Inn in Rosenheim noch eine großangelegte Suchaktion unter erschwerten Bedingungen. Jedoch blieb die Suche bis zuletzt erfolglos.

Rosenheim Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW), Polizei: Die Rettungskräfte aus der Region waren gestern Nacht (3. Juni), im Dauereinsatz. Zu den Alarmierungen wegen überfluteter Straßen und vollgelaufener Keller kam dann noch ein Einsatz auf der Innbrücke in Rosenheim. Gegen 22.30 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein, dass eine Person in den Inn geraten und vermisst sei. Sofort eilten zahlreiche Einsatzkräfte Richtung Innbrücke an der Innstraße.

Hubschrauber konnte am Abend nicht fliegen

„Die Suche ging bis 00.15 Uhr“, erklärt Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, auf OVB-Anfrage. „Wir haben den Damm abgesucht und auch einen Hubschrauber angefordert“, beschreibt der Hauptkommissar den Einsatz weiter. „Dieser konnte allerdings aufgrund des Wetters nicht fliegen.“ Auch andere Einsatzgruppen wurden durch die Wetterlage in der Suche behindert. „Die Wasserschutzpolizei konnte nicht auf den Inn. Das wäre mit dem kleinen Schlauchboot zu gefährlich gewesen“, sagt Sonntag. Mit demselben Problem hatte die Alpine Einsatzgruppe der Polizei zu kämpfen, die ebenfalls nicht auf dem Wasser suchen konnte.

„Die Suche im Wasser verspricht wenig Erfolg“, sagt Sonntag. Durch das Hochwasser und bei Dunkelheit sei es quasi unmöglich, einen Menschen vom Boot aus zu finden. Zusätzlich seien solche Maßnahmen nicht sinnvoll, wenn durch die gefährliche Hochwasserlage die Einsatzkräfte gefährdet werden. Dies bestätigt auch Stefan Huber, Pressesprecher beim THW in Rosenheim. „Wir hätten dort kein Boot eingesetzt“, macht er deutlich. Das THW konnte bei dem Einsatz am Inn nicht vor Ort sein, da die gesamten Einsatzkräfte andernorts gebunden waren. Auch Huber ist klar, dass eine Suche mit dem Boot in diesem Fall keinen Sinn ergibt. „Bei Hochwasser werden die Wehre aufgemacht. Dadurch fließt alles ungefiltert und mit enormer Geschwindigkeit den Fluss hinab – auch große Baumstämme. Das ist extrem gefährlich.“

Auch die Feuerwehr und die Johanniter waren laut Sonntag im Einsatz. Sie überflogen das Gebiet mit Drohnen. Es wurde versucht, das Handy des Vermissten zu orten und am Damm entlang wurde mit Wärmebildkameras gesucht – doch auch das ohne Erfolg.

Suche geht weiter – aber Hoffnung gering

„Wir werden auch heute noch suchen“, erklärt Sonntag am Dienstagvormittag. „Aber die Hoffnung ist sehr gering.“ Die Polizei geht inzwischen von einem Suizid aus. Am Damm wurden persönliche Gegenstände gefunden, wodurch die vermisste Person identifiziert werden konnte. Die Ermittlungen ergaben, dass ein junger Mann in der Rohrdorfer Straße in Stephanskirchen in den Inn gelangte und dann schnell abgetrieben wurde. Hinweise für eine Fremdbeteiligung oder ein Unfallgeschehen gibt es keine.

Anmerkung der Redaktion

Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. 

Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe rund um die Uhr bieten auch die Krisendienste Bayern unter 0800-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienste.bayern. 

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