Die Hochwasser-Lage im Ticker
Ausnahmezustand im Raum Rosenheim: Muren, Evakuierungen und Schulausfälle - Hochwasserwarnung im BGL
Es ist ein Katastrophenwochenende: Zehntausende Helfer kämpfen gegen das Hochwasser, in Oberbayern und Baden-Württemberg starben bereits vier Menschen. Auch in unserer Region spitzt sich die Lage immer weiter zu - im Kreis Rosenheim wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Die A8 bei Frasdorf musste für mehrere Stunden wegen des Hochwassers gesperrt werden. Die Lage im News-Ticker:
Service:
- Warnungen: Deutscher Wetterdienst | WAS! Wetter Altbayern und Schwaben
- Niederschlag: Hochwassernachrichtendienst Bayern | Niederschlagsradar
- Bahnverkehr: Störungsmeldungen BRB | Südostbayernbahn
- Verkehr: Verkehrsmeldungen | www.bayerninfo.de -
- Newsticker von Sonntag zum Nachlesen:
Das Wichtigste in Kürze:
Handlungsempfehlungen:
- Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit.
- Halten Sie sich von Gewässern fern.
- Entfernen Sie Ihr Auto aus hochwassergefährdeten Bereichen.
- Überprüfen Sie Ihre Vorsorge- und Schutzmaßnahmen.
Wie ist die Lage bei Euch vor Ort?
Das Unwetter trifft auch Eure Region? Lasst uns Eure Eindrücke über das Unwetter trifft auch Eure Region? Lasst uns Eure Eindrücke über leserbriefe@ovb24.de zukommen. Neben Videos und Fotos könnt Ihr uns auch gerne Erlebtes schildern. Ganz wichtig ist, dass Ihr uns mitteilt, wo die Aufnahmen entstanden sind. Wenn Ihr namentlich erwähnt werden wollt, nennt uns bitte Euren Namen.
Update, 0.40 Uhr - Hochwasserwarnung für Kreis Berchtesgadener Land
Die Hochwasserzentrale hat spät in der Nacht eine „Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen“ für den Landkreis Berchtesgadener Land ausgegeben. Die starken Niederschläge im Alpenvorland und im Einzugsgebiet der Sur haben die Pegel der Sur und der Kleinen Sur stark ansteigen lassen.
Am Pegel Brodhausen/Sur wurde die Meldestufe eins bereits erreicht. Der Scheitel wird demnach in Kürze erreicht und der Pegel wird voraussichtlich am Dienstagmorgen die Meldestufe eins wieder unterschreiten. Die Warnung gilt die nächsten 24 Stunden.
Die „Hochwasserwarnung vor Überschwemmungsgefahr für bebaute Gebiete“ im Landkreis Rosenheim gilt ebenfalls noch bis Dienstagabend.
Unterdessen hat der DWD alle Unwetterwarnung in Süddeutschland aufgehoben.
Update, 23.44 Uhr - Pegel haben Scheitel überschritten!
Die Hochwasserlage im südlichen Landkreis hat sich am späten Abend leicht entspannt. Die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr waren zuletzt mit über 1000 Helfern im Einsatz. Der Schwerpunkt hatte sich in Richtung Oberaudorf und an den südlichen Auerbach verlagert. In einigen Bereichen des Landkreises musste die Bevölkerung evakuiert werden.
Konkret betroffen waren die Gemeinden Raubling und Rohrdorf. In Rohrdorf können die Betroffenen inzwischen wieder in ihre Häuser zurück. In Raubling wird die Notunterbringung weiter aufrechterhalten.
Wegen Überflutungen und Murenabgängen sind zahlreiche Straßen gesperrt. Insbesondere das Inntal südlich der Autobahn ist von Überschwemmungen und Straßensperrungen betroffen. In der Koordinierungsgruppe Katastrophenfall wurde deshalb die Entscheidung getroffen, am Dienstag (4. Juni) den Unterricht bei allen Schulen in folgenden Gemeinden abzusagen:
- Brannenburg
- Raubling
- Rohrdorf
- Oberaudorf
- Kiefersfelden
- Nußdorf
- Neubeuern
- Bad Feilnbach
- Flintsbach
Die Shulen werden vom Staatlichen Schulamt Rosenheim und die Verkehrsunternehmen durch das Landratsamt Rosenheim informiert. In den betroffenen Gemeinden bleiben auch die Kindergärten geschlossen.
Inzwischen haben die Pegelstände an allen Gewässern den Scheitel überschritten. An einigen Bächen und Flüssen sinken die Pegel bereits wieder. Der Deutsche Wetterdienst erwartet für die kommenden Stunden nur noch geringe Niederschlagsmengen. Für die Nacht wird mit einer weiteren Entspannung der Lage gerechnet.
Update, 23.28 Uhr - A8 bei Frasdorf wieder frei - jedoch andere Gefahren
Laut der interaktiven Verkehrskarte bayerninfo.de konnte die Vollsperrung der A8 bei Frasdorf aufgehoben werden. Allerdings wird nun vor erhöhter Gefahr zwischen Rosenheim-West und Bad Aibling gewarnt, hier bestehe „Gefahr durch Hochwasser“. Die Gemeinde Rohrdorf kann weiterhin nicht durchfahren werden. Auch die RO5 bei Lauterbach ist wegen Überflutung gesperrt, genauso die St2359 bei Altenbeuern. Weiterhin Wasser steht ebenfalls auf der St2089 zwischen Au und Bad Feilnbach.
Update, 22.10 Uhr - Kreisbrandrat: Keine Entspannung der Lage
Wie Kreisbrandrat Richard Schrank gegenüber rosenheim24.de zur Auskunft gab, sei von einer Entspannung der Lage noch nicht zu reden. Aber: „Es stabilisiert sich.“ In bestimmten Bereichen würde der Regen nicht mehr werden, es konzentriere sich auf bestimmte Gebiete. „Wir haben in Teilbereichen leicht rückgängige Pegel, aber das heißt noch nichts.“
Eine größere Anzahl an Einsatzkräften sei im Moment in Rohrdorf an der Rohrdorfer Ache. „Die macht noch Probleme“. Dort sehe man aber aktuell auch einen Rückgang. „Wobei das kurze Zeit vorher auch schon der Fall gewesen ist“. „Wir können im Moment noch nicht sagen, wie die Regenentwicklung ist.“ Aktuell sei die Situation leicht stabilisiert, schloss der Kreisbrandrat.
DWD hebt Unwetterwarnungen auf
Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnung vor heftigem Starkregen für die Landkreise Traunstein, Mühldorf am Inn, Altötting und Rosenheim aufgehoben. Einzig im Landkreis Berchtesgadener Land gilt noch bis Mitternacht die Warnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel
Update, 21.42 Uhr - Zahlreiche Schulausfälle im Kreis Rosenheim
Aufgrund der Hochwasserlage ruft das Landratsamt Rosenheim abermals die Bevölkerung dringend dazu auf, zu Hause zu bleiben. Es bestehe eine akute Gefahr für Leib und Leben. Die Behörde bittet weiterhin, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden, sich von offenen Gewässern fernzuhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern.
Die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr sind weiter mit einem Großaufgebot im Landkreis unterwegs. Einsatzschwerpunkt ist der südliche Landkreis mit den Gemeinden Bad Feilnbach, Raubling, Rohrdorf/Thansau, Nußdorf sowie Neubeuern.
Seit dem frühen Abend verlagert sich der Einsatz zunehmend Richtung Oberaudorf und an den südlichen Auerbach. In Raubling wird die Bevölkerung gebeten, sich auf weitere Evakuierungen einzurichten. Bereits am frühen Abend mussten in der Wolfsgrubenstraße in Rohrdorf 60 Personen aus ihren Wohnungen und Häusern evakuiert werden. Für die Betroffenen wurde eine Betreuungsstelle in der Gemeindehalle in Raubling eingerichtet.
In Flintsbach sind Teile der Burg Falkenstein abgerutscht. Unterhalb der Burg mussten 50 Anwohner evakuiert werden. Auch in Achenmühle in Höhe der Frasdorferstraße müssen mehrere Gebäude evakuiert werden. Am Samerberg hat es mehrere Erdrutsche gegeben, einzelne Weiler sind aktuell nicht erreichbar.
Unwetter bei Frasdorf am 3. Juni




Nach einem Murenabgang in Brannenburg ist die Sudelfeldstraße zudem komplett gesperrt. In Rohrdorf steigt aktuell die Ache rasant. Nach aktueller Lageeinschätzung kann der Damm möglicherweise nicht an allen Stellen gehalten werden.
Es wurde in der Koordinierungsgruppe Katastrophenfall die Entscheidung getroffen, am Dienstag (4. Juni) den Unterricht bei allen Schulen in folgenden Gemeinden abzusagen:
- Brannenburg
- Raubling
- Rohrdorf
- Oberaudorf
- Kiefersfelden
- Nußdorf
- Neubeuern
- Bad Feilnbach
- Flintsbach
Die Schulen werden vom Staatlichen Schulamt Rosenheim und die Verkehrsunternehmen durch das Landratsamt Rosenheim informiert. In den betroffenen Gemeinden bleiben auch die Kindergärten geschlossen.
Update, 21.18 Uhr - Angespannte Situation in Riedering und Thansau
Wie die Pressesprecherin des Landratsamtes Rosenheim, Sibylle Gaßner-Nickl, auf Anfrage gegenüber rosenheim24.de mitteilte, gebe es in Thansau Probleme an den Rohrdorfer Achen. Dort sehe es mit aktuellem Stand so aus, als ob der Damm punktuell nicht gehalten werden könne.
Am Rothbach in Riedering habe es entgegen erster Informationen keinen Dammbruch gegeben. Viel mehr sei die Bebauung so, dass es den Anschein erweckt haben könnte, dass der Damm dort gebrochen sei. Dies sei aber nicht der Fall.
Update, 21.13 Uhr - Feuerwehren in Rosenheim im Dauereinsatz
Nach wie vor gibt es für die Feuerwehren in Rosenheim viele Einsätze abzuarbeiten, wie die Stadt Rosenheim bestätigt. Besonders akut sei es aktuell in Aising und Pang, dort seien viele Keller vollgelaufen.
Auch auf der Mangfallbrücke in der Äußeren Münchner Straße habe ein Bagger mittlerweile mit der „Brückenverteidigung“ begonnen. „Aber: Die Prognosen deuten nicht auf eine Verschlechterung der Lage hin“, so ein Sprecher der Stadt Rosenheim. Dazu passt auch, dass der DWD die amtliche Unwetterwarnung für die Stadt und den Kreis Rosenheim soeben aufgehoben hat.
Update, 20.34 Uhr - Lage in Riedering spitzt sich zu
Auch in Riedering spitzt sich die Lage zu. Laut Aussagen von vor Ort droht ein Damm am Rothbach zu brechen, die Rettungskräfte sind alarmiert. Zeitgleich stehen einige Autobahnabfahrten unter Wasser, so zum Beispiel auf der A93 die Anschlussstelle Brannenburg.
Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni




Update, 20.08 Uhr - „Es besteht Gefahr für Leib und Leben“
Aufgrund der Hochwasserlage ruft das Landratsamt Rosenheim die Bevölkerung dringend dazu auf, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, heißt es aus dem Landratsamt. Die Behörde bittet die Bürgerinnen und Bürger, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden, sich von offenen Gewässern fernzuhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern.
Hochwasser in Raubling am 3. Juni
Update, 20.05 Uhr - Mehrere Brücken in Rosenheim gesperrt
Die Stadt Rosenheim rechnet mit den Scheitelpunkten von Mangfall und Inn wohl erst gegen Mitternacht. An der Innbrücke hat bereits die „Brückenverteidigung“ begonnen, ein Bagger räumt angeschwemmtes Holz aus dem Weg, damit sich das Wasser nicht staut.
Weil die Mangfall in Rosenheim ebenfalls Meldestufe drei erreichen soll, werden mehrere Mangfallbrücken gesperrt. Dies sei ein normales Vorgehen bei Meldestufe drei, so Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim. Betroffen davon sind:
- Turnersteg
- Schopperstraße
- Mangfallpark Süd
- Mangfallpark Nord
- Aussichtssteg Innspitz
Oberbürgermeister Andreas März ordnet wie folgt die Lage ein und sagt über den Ausruf des K-Falls: „Momentan lässt sich noch schwer abschätzen, wie sich die Hochwasserlage weiter entwickelt. Die Experten vom Wasserwirtschaftsamt gehen davon aus, dass an der Mangfall Hochwassermeldestufe drei, vielleicht sogar vier erreicht werden kann. Unser Hochwasserschutz ist aber für beide Fälle gerüstet. Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz hat die Ereignisse als „koordinierungsbedürftig“ eingestuft“.
Hochwasser in Au bei Bad Aibling am 3. Juni




Update, 19.51 Uhr - Unwetterwarnung in Kreisen Altötting und Mühldorf
Nun hat der DWD auch eine amtliche Unwetterwarnung für den kompletten Landkreis Altötting und Teile des Landkreises Mühldorf herausgegeben. Zwischen 19.30 Uhr und 21.30 Uhr warnt der DWD in diesem Gebiet vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel.
Hier ziehen von Norden Gewitter auf. Dabei kann es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen bis 30 Litern pro Quadratmeter pro Stunde sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 km/h und kleinkörnigen Hagel geben.
Update, 19.43 Uhr - Hochwasserlage in Rosenheim
Aufgrund des anhaltenden Starkregens hat sich die Hochwasser in Teilen des Landkreises Rosenheim am Abend weiter zugespitzt. Am frühen Abend wurde der Katastrophenfall für den Landkreis ausgerufen. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Schwerpunkt ist der südliche Landkreis mit den Gemeinden Bad Feilnbach, Raubling, Rohrdorf/Thansau, Nußdorf sowie Neubeuern.
In der Wolfsgrubenstraße in Rohrdorf mussten 60 Personen aus ihren Wohnungen und Häusern evakuiert werden. Grund ist die Überschwemmung des Wohngebiets. Für die Betroffenen wurde eine Betreuungsstelle in der Gemeindehalle in Raubling eingerichtet. Vollgelaufene Keller und Unterführungen werden quasi aus allen betroffenen Gemeinden gemeldet.
Auch auf den Straßen sorgt die Hochwasserlage für erhebliche Probleme. Die RO14 zwischen Bernau und Aschau ist aktuell komplett gesperrt. Auf zahlreichen kleineren Straßen kommt es durch die Wassermassen ebenfalls zu Behinderungen oder Sperrungen.
An der Mangall in Feldolling wurde inzwischen die Meldestufe vier erreicht. Grund für den plötzlichen Anstieg der Mangfall war, dass der Seehammer See zur Entlastung abgelassen wurde. Größere Überflutungen durch die Mangfall werden aktuell jedoch nicht befürchtet. Derzeit wird geprüft, ob bestimmte Schulen und Kindergärten morgen geschlossen werden müssen.
Das Landratsamt fordert die Bevölkerung dringend auf, allen Gewässern und den Einsatzorten fernzubleiben! Das gilt insbesondere auch für die Mangfallbrücken in Kolbermoor, wo sich am Abend zahlreiche Schaulustige versammelt haben.
Grundsätzlich wird die Bevölkerung dringend gebeten, sich über die aktuelle Wetter- und Hochwasserentwicklung zu informieren und auf amtliche Mitteilungen zu achten. In Gebieten, die vom Hochwasser gefährdet sind, gilt es, die Nähe jeglicher Gewässer zu vermeiden. Wichtig ist zudem, sich von Kellern, Tiefgaragen und tieferliegenden Flächen in Flussnähe fernzuhalten.
Entfernen Sie Ihr Auto aus hochwassergefährdeten Gebieten. Alle Notrufe für Rettungsdienst und Feuerwehr nimmt die Integrierte Leitstelle unter der Notrufnummer 112 entgegen.
Update, 19.18 Uhr - A8 gesperrt und Rohrdorf abgeriegelt
Die A8 zwischen Frasdorf und Achenmühle ist wegen der Wassermassen mittlerweile in beiden Richtungen komplett gesperrt worden.
Und auch die ganze Gemeinde Rohrdorf wurde abgeriegelt. Ab dem Kreisel an der Auffahrt zur A8 sind die Zufahrts- und Durchfahrtsstraßen gesperrt. Hier wurde auch das Wohngebiet in der Wolfsgrubenstraße komplett evakuiert.
Update, 19.05 Uhr - Erstes, leichtes Aufatmen im Kreis Rosenheim
Wie der Deutsche Wetterdienst soeben bekannt gab, wurde die amtliche Unwetterwarnung vor Starkregen im Landkreis Rosenheim eine Stufe (auf Stufe 3) nach unten korrigiert. Im Landkreis Traunstein gilt allerdings weiterhin die Stufe vier von vier. Hier warnt der DWD vor extrem heftigem Starkregen.
Update, 18.49 Uhr - Lage an der Mangfall in Kolbermoor
Wie Herr Gollwitzer, Dienststellenleiter der PI Holzkirchen, an der Mangfall in Kolbermoor im Gespräch mit einem Reporter von mangfall24.de erläutert, soll der Scheitelpunkt der Mangfall in der kommenden halben Stunde erreicht werden. Die Einsatzkräfte gehen derzeit nicht davon aus, dass die Mangfall hier in Kolbermoor über die Ufer treten wird.
Update, 18.36 Uhr - Situation an Mangfall verschärft sich
Alle Rettungskräfte im Landkreis Rosenheim wurden in Alarmbereitschaft versetzt, auch die Polizei aus Holzkirchen ist nach Rosenheim gekommen, um zu unterstützen. In Kolbermoor patrouilliert die Polizei entlang der Mangfall. An einigen Brücken haben sich Bagger platziert, um Treibgut und große Bäume aus der Mangfall zu fischen.
Ein Video aus Bad Feilnbach verdeutlicht die Lage vor Ort.
Update, 18.02 Uhr - Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus
Der Landkreis Rosenheim hat den Katastrophenfall ausgerufen. Landrat Otto Lederer stellte um 17.41 Uhr den Katastrophenfall für den Landkreis fest. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, begründete Landrat Lederer die Entscheidung.
Hochwasser in Au bei Bad Aibling am 3. Juni




Update, 17.52 Uhr - Land unter im Kreis Rosenheim
Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis Rosenheim sind aufgrund des anhaltenden Starkregens im Verlauf des Nachmittags weiter angestiegen. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW sind mit einem Großaufgebot an mehreren Orten im Einsatz.
Aktuell wird die sofortige Evakuierung der Anwohner in der Wolfsgrubenstraße in Rohrdorf eingeleitet. Betroffen sind etwa 60 Personen. Grund ist die Überschwemmung des Wohngebiets. Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Wasserrettung sind auf dem Weg in das betroffene Gebiet.
Für Probleme sorgen vor allem kleinere Flüsse und Bäche. Vollgelaufene Keller und Unterführungen werden insbesondere aus Bad Feilnbach und Raubling gemeldet. Die RO24 zwischen Gottschalling und Bad Feilnbach ist gesperrt, auch kleinere Straßen rund um Bad Feilnbach sind überflutet, sodass die Gemeinde mit dem Auto nur schwer zu erreichen ist. Zunehmende Probleme werden auch aus den Gemeinden Rohrdorf, Thansau, Riedering und Neubeuern gemeldet. In Thansau konzentrieren sich die Einsatzkräfte aktuell auf ein Altenheim, in das Wasser einzudringen droht. In Neubeuern sind nach derzeitigem Stand 100 Häuser vom Wasser bedroht.
An der Mangall in Feldolling steigt der Pegel auch immer weiter. Grund für den plötzlichen Anstieg der Mangfall ist, dass der Seehammer See zur Entlastung abgelassen wird.
Die Bevölkerung wird dringend gebeten, sich über die aktuelle Wetter- und Hochwasserentwicklung zu informieren und auf amtliche Mitteilungen zu achten. In Gebieten, die vom Hochwasser gefährdet sind, gilt es, die Nähe jeglicher Gewässer zu vermeiden. Wichtig ist zudem, sich von Kellern, Tiefgaragen und tieferliegenden Flächen in Flussnähe fernzuhalten. Entfernen Sie Ihr Auto aus hochwassergefährdeten Gebieten. Alle Notrufe für Rettungsdienst und Feuerwehr nimmt die Integrierte Leitstelle unter der Notrufnummer 112 entgegen.
Update, 17.35 Uhr - Mangfall erreicht Meldestufe 4
Der rasante Anstieg der Mangfall am Pegel Feldolling geht weiter. Laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern wurde soeben Meldestufe 4 (245 cm) erreicht.
Update, 17.27 Uhr - Mangfall steigt und steigt
Die Situation im Kreis Rosenheim und vor allem im Mangfalltal spitzt sich immer weiter zu. Die Mangfall kratzt am Pegel in Feldolling bereits an Meldestufe 2. Und das ist laut Hochwassernachrichtendienst Bayern noch lange nicht das Ende. Demnach könnte der Pegel in den kommenden Stunden noch deutlich weiter ansteigen und sogar Meldestufe 4 erreichen.
Update, 17.05 Uhr - A8 bei Frasdrof gesperrt
Mittlerweile musste die A8 wegen Hochwasser gesperrt werden. Ab Frasdorf geht in Richtung München nichts mehr, es staut sich bis nach Bernau am Chiemsee.
Auch zahlreiche andere Straßen und Unterführungen sind gesperrt: Unterführung Kirchdorf bei Raubling, Unterführung bei Rohrdorf in Richtung Lauterbach, komplett Wasserwiesen und Au bei Bad Aibling und viele mehr...
Unwetter im Kreis Rosenheim: Hochwasser-Lage spitzt sich zu




Update, 16.59 Uhr - Straße am Samerberg komplett unter Wasser
Die Lage im Kreis Rosenheim spitzt sich weiter zu. Im gesamten Landkreis stehen einige Straßen und zahlreiche Wiesen unter Wasser. Zig Feuerwehren sind im Einsatz. Es gibt auch Berichte über erste vollgelaufene Keller.
Am Samerberg wurde unter anderem die RO09 zwischen Eßbaum und Törwang geluftet.
Update, 16.17 Uhr - Katwarn ausgelöst: Unwetterwarnung der Stufe 4
Nun hat auch Katwarn ausgelöst: „Amtliche Unwetterwarnung vor extrem heftigem Starkregen“ (Stufe 4 von 4). Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 50 bis 90 Litern pro Quadratmeter soll in den kommenden Stunden weiter extrem heftiger Starkregen auftreten. Betroffen sind fast der komplette Landkreis Miesbach, großes Teile des Landkreises Rosenheim und der Süden des Landkreises Traunstein.
Gegen 16 Uhr wurde auch in Bernau am Chiemsee wieder Großalarm ausgelöst. Zudem wurden vermehrt Feuerwehren nach Kolbermoor, Feldkirchen-Westerham und Thansau gerufen.
Update, 16. 10 Uhr - Wasser auf der A8
Achtung auf der A8 im Kreis Rosenheim! Zwischen Frasdorf und Rohrdorf gilt besondere Vorsicht: Dort befindet sich Wasser auf der Autobahn. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, hier besonders vorsichtig und vorausschauend zu fahren.
Die St2089 wurde wegen Wasser auf der Fahrbahn zwischen Torfwerk Bad Feilnbach und Reithof zwischenzeitlich komplett gesperrt. Auch andere Straßen im Kreis Rosenheim mussten bzw. müssen immer wieder gesperrt werden.
Update, 15.45 Uhr - Stadt Rosenheim warnt: Macht „keinen Schmarrn“
„Hochwasserwarnung vor Überschwemmungsgefahr für bebaute Gebiete“ im Landkreis Miesbach. Wie die Hochwasserzentrale berichtet, haben sich die Niederschläge ins Alpenvorland verlagert und führen dort zu steigenden Pegelständen. Aufgrund extremer Niederschläge hat die Schlierach Meldestufe 3 überschritten. Auch der Schliersee wird im Laufe des Abends die Meldestufe 1 erreichen. „Ebenfalls an kleineren Gewässern im Landkreis, insbesondere an den Wildbächen sind hohe Abflüsse und Ausuferungen möglich“, heißt es wörtlich.
Auch im Landkreis Rosenheim hat die Hochwasserzentrale eine „Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen“ herausgegeben. Nach derzeitigen Prognosen ist damit zu rechnen, dass die Mangfall am Pegel Rosenheim am Montagmittag die Meldestufe 1 überschreitet. Auch am Pegel Feldolling ist eine Überschreitung der Meldestufe 1 möglich. Der Inn in Wasserburg hat bereits Meldestufe eins überschritten.
In einem Instagram-Video warnt die Stadt Rosenheim:
Update, 15.30 Uhr - Zwei weitere Todesopfer
Bei dem Hochwasser in Baden-Württemberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden am Montag in einem Haus in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden.
Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem aktuellen Hochwasser in Süddeutschland ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens vier, nachdem bereits in Bayern zwei Tote geborgen worden waren.
Update, 15.15 Uhr - Unwetterwarnung verlängert
Die amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel (Stufe drei von vier) wurde in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land bis 24 Uhr verlängert - in der Stadt und im Kreis Rosenheim wurde bis 22 Uhr verlängert.
Update, 15 Uhr - Erste Keller und Unterführungen in Raubling und Bad Feilnbach vollgelaufen
Die anhaltenden starken Regenfälle sorgen nun auch im Landkreis Rosenheim für zunehmende Probleme. Besonders betroffen sind aktuell die Gemeinden Raubling und Bad Feilnbach. „Hier sind erste Keller und Unterführungen vollgelaufen“, so eine Sprecherin des Landratsamtes Rosenheim. Das Landratsamt Rosenheim hat zudem Artikel 15 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes festgestellt – die Vorstufe zum Katastrophenfall. Derzeit werde die Lage im Landkreis erkundet, um sich ein umfassendes Bild zu machen.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet in den kommenden Stunden mit Niederschlägen von bis zu 40 Liter pro Quadratmeter, im Verlaufe des Nachmittags soll die Regenmenge auf bis zu 60 Liter pro Quadratmeter ansteigen. Am stärksten betroffen soll den Prognosen zufolge das Chiemgau sein.
Der Hochwassernachrichtendienst prognostiziert, dass die Mangfall am Pegel Rosenheim am Nachmittag die Meldestufe 1 überschreiten wird. Auch am Pegel Feldolling ist eine Überschreitung der Meldestufe möglich. Am Inn in Wasserburg wurde soeben Meldestufe eins (420 cm) überschritten, die Höchststände werden in der Nacht zum Dienstag erwartet.
„Bürgerinnen und Bürger sind angehalten, die Entwicklungen mit besonderer Aufmerksamkeit zu verfolgen und ggf. rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, so das Landratsamt.
Update, 14.30 Uhr - Situation am Aubach: „So voll war er noch nie“
Der Aubach in Au bei Bad Aibling ist kurz davor, an verschiedenen Stellen über die Ufer zu treten - der normalerweise vergleichsweise kleine Bach hat sich zu einem reißenden Fluss entwickelt. Wie ein Reporter von vor Ort meldet, steht auf einigen Straßen, die durch den Ort führen, bereits das Wasser. Auch in einzelnen Kellern sei bereits Wasser eingedrungen. Die Feuerwehr hat wegen der zunehmenden Wassermengen auch erste Verbindungsstraßen im Gemeindegebiet von Bad Feilnbach gesperrt.
Die Feuerwehr müsse sich nun aber vorrangig um den Aubach kümmern. „So voll war er noch nie“, erklärte Feuerwehrkommandant Marinus Astner gegenüber unserem Reporter vor Ort. Es sei aktuell eine Frage der Zeit, bis der Aubach übergeht und Wiesen, Straßen und im schlechtesten Fall Häuser flutet. Auch Feuerwehren aus anderen Gemeinden sind nach Au gerufen worden und versuchen, mit Sandsäcken Schlimmeres zu verhindern.
Update, 13.56 Uhr - Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel
Die nächsten schweren Unwetter sind im Anmarsch. Der DWD hat nun eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel (Stufe drei von vier) für die Landkreise Rosenheim, Traunstein und das Berchtesgadener Land herausgegeben.
Demnach ziehen von Osten wiederholt Gewitter auf. Dabei gibt es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 40 und 60 Litern pro Quadratmeter in sechs Stunden sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 Kilometer pro Stunde und kleinkörnigen Hagel. Die amtliche Unwetterwarnung gilt vorerst bis 19 Uhr.
Für die Landkreise Altötting und Mühldorf gilt (lediglich) eine amtliche Unwetterwarnung vor Dauerregen (Stufe zwei von drei), außerdem gibt es eine Vorabinformation, dass ab „Montagmittag gebietsweise teils kräftige Gewitter mit (extremem) Unwetterpotenzial auftreten“ können.
Update, 12.22 Uhr – Thüringen schickt Katastrophenhelfer nach Bayern
Angesichts der angespannten Hochwasserlage in Bayern kommen dort nun auch Katastrophenhelfer aus Thüringen zum Einsatz. Am Montagmorgen seien zwei Wasserrettungszüge Richtung Günzburg aufgebrochen, teilte das Innenministerium in Erfurt mit. Rund um die schwäbische Kreisstadt gehe es vor allem um die Versorgung der vom Wasser eingeschlossenen Bevölkerung. Insgesamt seien über 60 Einsatzkräfte mit 16 Fahrzeugen unterwegs, darunter sechs Rettungsboote. Bayern habe am Sonntagabend einen Hilfeaufruf an alle Bundesländer gestartet, teilte das Thüringer Ministerium weiter mit.
Update, 11.58 Uhr – Weitere Dammbrüche in Schwaben befürchtet
In Schwaben drohen weitere Dammbrüche wegen des dramatischen Hochwassers. Im Landkreis Donau-Ries wurde die Bevölkerung der Orte Heißesheim und Auchsesheim am Montag erneut aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen, weil Dämme nachgeben könnten. „Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, teilte die Kreisbehörde in Donauwörth mit, nachdem bereits am Sonntagabend gewarnt wurde. Notunterkünfte seien eingerichtet worden. Auch für die anderen bislang evakuierten Bereiche könne keine Entwarnung gegeben werden.
In dem Landkreis ist wegen der Flut aktuell auch die Trinkwasserversorgung nicht mehr im gewohnten Umfang sicher. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Den Bewohnern von Mertingen, Oberndorf sowie weiterer Orte wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen.
Update, 11.12 Uhr – Vermisste 43-Jährige aus Schrobenhausen tot gefunden
Die Rettungskräfte haben stundenlang gesucht und die vermisste Frau (43) jetzt leider nur noch tot gefunden, wie die Bild berichtet. Auch am Montag haben Helfer in Schrobenhausen im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nach einer im Hochwasser vermissten Frau gesucht. Weil die Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, wurden in dem Gebäude Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Die Hoffnung war, dass man die 43-Jährige findet, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden war.
Update, 11.01 Uhr – Wasserwirtschaftsamt Rosenheim gibt Warnung heraus
Das Rosenheimer Wasserwirtschaftsamt hat soeben eine Hochwasser-Warnmeldung herausgegeben. Darin warnt das Amt vor „Ausuferungen und Überschwemmungen“ von Montag (3. Juni) 10.45 bis Dienstag (4. Juni) 11 Uhr. Nach derzeitigen Prognosen sei demnach damit zu rechnen, dass die Mangfall am Pegel Rosenheim am Montagmittag die Meldestufe 1 (von 4) überschreitet. Auch am Pegel Feldolling sei die Überschreitung der Meldestufe 1 möglich.
Am Inn werde laut Rosenheimer Wasserwirtschaftsamt derzeit für den Pegel Wasserburg ebenfalls gegen Mittag die Meldestufe 1 erwartet. Auch in Rosenheim sei die Überschreitung der Meldestufe 1 möglich.
Die Höchststände werden in der Nacht zum Dienstag erwartet. Auch an kleineren Gewässern im Landkreis Rosenheim, insbesondere an den Wildbächen, seien laut Amt Ausuferungen möglich.
Update, 10.21 Uhr – NRW schickt Helfer und Boote in bayerisches Hochwassergebiet
Das Land NRW schickt fünf Wasserrettungszüge mit je 48 Helfern, zehn Fahrzeugen, acht Anhängern und sechs Booten ins Hochwassergebiet nach Landau an der Isar. Laut Düsseldorfer Innenministerium hatte der Freistaat Bayern am späten Sonntagabend das Hilfsangebot angenommen. Die Retter wurden danach losgeschickt.
Im bayerischen Hochwassergebiet sollen die Kräfte aus NRW laut Innenministerium für 48 Stunden eingesetzt werden, „nach aktuellem Stand zur Absicherung von Deichverteidigungsmaßnahmen“. Die Einheiten werden von der DLRG Nordrhein und Westfalen sowie von der DRK-Wasserwacht Nordrhein gestellt.
Update, 9.58 Uhr – Suche nach vermisster Frau in überflutetem Keller läuft weiter
Rettungskräfte haben am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fortgesetzt. Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. «Der Einsatz läuft», sagte der Sprecher.
Update, 9.24 Uhr – DWD gibt Vorabinfo vor schwerem Gewitter heraus
Der Deutsche Unwetterdienst hat soeben einen Vorabinformation vor schwerem Unwetter heraus. Die Warnung gilt von Montag 12 Uhr bis Dienstag 0 Uhr in diesen Regionen:
- Stadt und Kreis Rosenheim
- Kreis Traunstein
- Kreis Altötting
- Kreis Mühldorf
- Kreis Berchtesgadener Land
DWD: „Ab Montagmittag treten gebietsweise teils kräftige Gewitter mit (extremem) Unwetterpotenzial auf. Der Fokus liegt hierbei auf dem Starkregen. Dabei können 30 bis 60 l/qm innerhalb kurzer Zeit fallen.“ Der Deutsche Unwetterdienst wird die Vorabinfo noch konkretisieren.
Update, 8.52 Uhr – A9 bei Ingolstadt gesperrt
Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht. In der Grund- und Mittelschule Reichertshofen seien rund 250 Betroffene untergebracht. An der Schule finde am Montag kein Unterricht statt. Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau.
In Vohburg werde die Donau weiter engmaschig überwacht, Sicherungsmaßnahmen liefen. Die A9 ist zwischen Ingolstadt und Langenbruck ist den Angaben zufolge nach wie vor beidseitig gesperrt. Bis zu 4000 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr seien derzeit im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz.
Update, 8.21 Uhr – Isar stabilisiert sich in Landshut auf Meldestufe 3
Die Hochwasserlage in Landshut hat sich über Nacht auf Meldestufe drei eingependelt. Seit Mitternacht ist die Isar nicht mehr weiter angestiegen. Die Leute, die die Dämme kontrollieren, sind immer noch unterwegs, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.
Die Flutmulde hat Landshut wohl vor einem größeren Hochwasser bewahrt. Die „Flutmulde” ist quasi ein zweites Flussbett für die Isar, das um die Innenstadt herumführt. Ab einem bestimmten Hochwasser füllt es sich von selbst und führt Teile des Isar-Hochwassers um Landshut herum. Unterhalb der Stadt mündet es dann wieder in den Fluss. Die Flutmulde ist ein grünes Band, das sich wie eine Art Ring um die Innenstadt herumzieht. Wenn kein Hochwasser ist, wird es als Naherholungsgebiet genutzt.
Update, 7.45 Uhr – Auch Regensburg ruft Katastrophenfall aus
Das Wasser der Donau steigt immer weiter - nun hat auch Regensburg den Katastrophenfall ausgerufen. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke habe in den frühen Morgenstunden einen Stand von 5,80 Meter erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7 Uhr dann 5,90 Meter.
Der Hochwassernachrichtendienst Bayern erwartet, dass an den Zuflüssen zur Donau die Fluten vielerorts langsam zurückgehen und die Höchststände weitgehend erreicht sind. Doch nun trifft das Hochwasser zunehmend die Donau selbst. Die höchste Meldestufe vier wurde dem aktuellen Lagebericht zufolge unter anderem an der Donau von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau soll es am Montagabend so weit sein. In Donauwörth erwarten die Experten den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag. In Kehlheim werde der Fluss im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-jährlichen Hochwassers steigen.
Update, 7.12 Uhr – Dammbruch im Kreis Pfaffenhofen
Im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm ist es in der Nacht auf Montag erneut zu einem Dammbruch gekommen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk. Es handelt sich um einen Damm im Ebenhausen-Werk bei Reichertshofen. Bewohner dieses Ortsteils sollen sich in die oberen Stockwerke begeben.
Update, 7.02 – Erhebliche Behinderungen im Bahnverkehr
Die Unwetterfolgen führen weiterhin zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr im südlichen Deutschland. In einer Mitteilung in den frühen Montagsstunden erklärte die Deutsche Bahn: „Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt.“
Hochwasserlage in Bayern: Fotos zeigen Ausmaß der Überschwemmungen




Aktuell ist München für den Fernverkehr aus den Richtungen Norden und Westen nicht erreichbar. Ebenso sind erhebliche Einschränkungen im regionalen Verkehr in Bayern zu verzeichnen. Für reisende Personen wurden in den Nachtstunden in Stuttgart, Nürnberg und München Aufenthaltszüge bereitgestellt.
Update, 6.28 Uhr – Donauwörth sperrt eine von zwei Hauptverkehrsbrücken
Wegen des Hochwassers der Donau ist im schwäbischen Donauwörth eine der zwei Hauptverkehrsbrücken gesperrt worden. Zudem sei die angrenzende Bundesstraße 2 zwischen Nordendorf und Mertingen nicht mehr befahrbar, teilte das Landratsamt Donau-Ries am Montag mit. Umleitungen seien eingerichtet. Auch in den Bereichen Rain und Nördlingen seien Straßen gesperrt.
In Donauwörth erwarten die Experten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag. Nach Angaben eines Sprechers des Landratsamtes kamen hunderte evakuierte Menschen entweder privat oder in Notunterkünften unter. Diese seien gut gefüllt, sagte er am Morgen.
Update, 6.10 Uhr – In Fluten vermisster Feuerwehrmann noch nicht gefunden
Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. „Die Suche wird weiter fortgesetzt werden“, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Details gab er zunächst nicht an. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.
Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in derselben Nacht bereits ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.
Erstmeldung
Seit Freitagabend dauert der Kampf gegen die Fluten - und noch immer ist kein Ende in Sicht. Vielerorts steigen die Pegelstände weiter stark an - bei Straubing wird der Scheitel der Donau erst zur Wochenmitte erwartet - dabei wird der Pegel zur höchsten Meldestufe wohl schon am Montag überschritten.
Menschen weiterhin vermisst
Zehntausende Einsatzkräfte sind seit Freitagabend im Dauereinsatz vor allem in Oberbayern und Schwaben. Sie errichten Dämme aus Sandsäcken, pumpen ab, sperren Gefahrenzonen ab oder retten Menschen aus ihren überfluteten Häusern. Ein Feuerwehrmann kam ums Leben, ein 22-Jähriger wurde am Sonntagabend noch vermisst. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wird eine 43-jährige Frau vermisst. Die Polizei sucht weiter nach der Frau. Sie wird in einem überfluteten Keller vermutet.
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) waren in besonders betroffene Kommunen gereist, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Söder zollte den Menschen in den betroffenen Gebieten Anerkennung. Der Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe seien beeindruckend.
Und er sprach ihnen Mut zu: „Gemeinsam kommen wir da durch“, schrieb er auf der Plattform X. Er und Habeck zeigten sich erschüttert vom Tod eines Feuerwehrmannes in Pfaffenhofen an der Ilm. Die Einsatzkräfte, ehrenamtliche wie hauptberufliche, riskierten in den Hochwassergebieten ihr Leben, um Menschen zu retten, sagte Habeck. „Es ist furchtbar. Er starb, als er Menschen vor dem Hochwasser retten wollte“, sagte der Vizekanzler.
DWD warnt vor Starkregen
Es sind extreme Regenmengen, die seit Freitagabend vom Himmel fielen und die der Boden schlicht nicht mehr aufnehmen konnte. Zahlreiche Bäche und Flüsse in Bayern traten über die Ufer. So fielen in Bad Wörishofen westlich von München laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bei dem Starkregen 129 Liter binnen 24 Stunden. Der Schnitt liege bei 101 Litern im Monat. Feuerwehren und andere Nothelfer sind im Dauereinsatz - um Wasser abzupumpen, Gebiete abzusperren, aber auch um Menschenleben zu retten. Auf den Straßen kam es wegen Aquaplanings zu Unfällen mit Verletzten. Der DWD gab am Sonntagabend noch keine Entwarnung und sagte weitere Niederschläge voraus.
mh/dpa













