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Katastrophenfall im Kreis Rosenheim: Zwischen Rohrdorf und Flintsbach

„Da ist keine Straße mehr!“ - „Ich schaue immer wieder, wie hoch das Wasser in der Achen steht“

Katastrophenfall im Kreis Rosenheim: Wir waren am Montag im besonders betroffenen Rohrdorf sowie in Richtung Flintsbach unterwegs. Dabei trafen wir vom Hochwasser betroffene Menschen und erlebten, dass eine Straße plötzlich durch die Naturgewalten verschwand.
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Katastrophenfall im Kreis Rosenheim: Wir waren am Montag im besonders betroffenen Rohrdorf sowie in Richtung Flintsbach unterwegs. Dabei trafen wir vom Hochwasser betroffene Menschen und erlebten, dass eine Straße plötzlich durch die Naturgewalten verschwand.

Katastrophenfall im Kreis Rosenheim: Wir waren am Montag im besonders betroffenen Rohrdorf sowie in Richtung Flintsbach unterwegs. Dabei trafen wir vom Hochwasser betroffene Menschen und erlebten, dass eine Straße plötzlich durch die Naturgewalten verschwand.

Rohrdorf/Oberaudorf - „Da ist keine Straße mehr!“, schreit die junge Frau dem Mann hinterher, während er auf das Ende der befahrbaren Straße zustapft. Auf deren linken Seite in Fahrtrichtung Flintsbach versperrt ein Erdrutsch den Weg. Auf der rechten Seite rauscht das Wasser. „Halt an! Da geht es einfach nicht mehr weiter!“, beschwört sie immer wieder den anderen Autofahrer, während er sich immer weiter nach vorne tastet und versucht, noch irgendeinen Weg vorbei zu finden. Schließlich gibt er es auf, steigt wieder in sein Auto und tritt den Rückweg in Richtung Oberaudorf an.

Es ist Montagabend. Auf der Fahrt auf der Autobahn hat Katwarn ausgelöst. Von der A93 hinunter geht es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Richtung Flintsbach beziehungsweise Brannenburg. Eine kleine Kolonne von Autos rollte daher über die Kufsteiner beziehungsweise Rosenheimer Straße von Oberaudorf in Richtung Flintsbach. Zunächst gab es noch Gegenverkehr. Dann auf einmal nicht mehr. Immer mehr kleinere und größere Überschwemmungen, Äste, Steine und Erde zwangen die Autofahrer zunehmend langsamer zu fahren. Bis dann irgendwann einfach gar nichts mehr ging. Weil die Straße unter Erde und Wasser verschwunden war.

Katastrophenfall im Kreis Rosenheim: Zwischen Rohrdorf und Flintsbach unterwegs

Aufgrund anhaltenden Starkregens hatte sich die Hochwasser in Teilen des Landkreises Rosenheim am Montagabend zugespitzt. Am frühen Abend wurde der Katastrophenfall für den Landkreis ausgerufen. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Schwerpunkt war der südliche Landkreis mit den Gemeinden Bad Feilnbach, Raubling, Rohrdorf/Thansau, Nußdorf sowie Neubeuern.

Aufgrund der Hochwasserlage ruft das Landratsamt Rosenheim abermals die Bevölkerung dringend dazu auf, zu Hause zu bleiben. Es bestehe eine akute Gefahr für Leib und Leben. Die Behörde bittet weiterhin, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden, sich von offenen Gewässern fernzuhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern.

60 Personen müssen in Rohrdorf evakuiert werden

Rohrdorf, am Montagnachmittag: Wenn man sich dem Bereich um die Wolfsgrubenstraße nähert, meint man zunächst, Hubschrauber würden gerade vorüberfliegen. Ein ständiges Wummern ist zu hören, das immer lauter wird, bis man schließlich zu seiner Quelle kommt. Überall ringsum laufen Wasserpumpen auf Hochtouren, Einsatzkräfte und -Fahrzeuge sind überall zu sehen. Keller müssen ausgepumpt, die Deiche und Sandsackbarrieren entlang der Rohrdorfer Achen im Blick behalten werden.

Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni

Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni
Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni © hs
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Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni
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Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni
Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni © hs
Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni
Unwetterlage in Rohrdorf am 3. Juni © hs

60 Personen müssen aus ihren Wohnungen und Häusern evakuiert werden. Für sie wurde eine Betreuungsstelle in der Gemeindehalle in Raubling eingerichtet. Vollgelaufene Keller und Unterführungen werden quasi aus allen betroffenen Gemeinden gemeldet. Und das sieht man auch: Auf dem Parkplatz des Sport- und Freizeitzentrums „Turner Hölzl“ sammeln sich Helfer aus der gesamten Umgebung: Feuerwehr, THW, Rettungsdienste. Überall sieht man Menschen, die auf die eine oder andere Art von dem Hochwasser betroffen sind.

„Den Tag nicht vor dem Abend loben“

„Ich schaue immer wieder, wie hoch das Wasser in der Achen steht“, meint ein Herr im gelben Ölzeug, „Ich wohne zwar ein ganzes Stück entfernt davon, aber wer weiß was heute noch passiert!“ Von der Brücke der unteren Dorfstraße über die Achen aus beobachten drei Anwohner das Einsatzgeschehen: „Wir haben es alle noch rechtzeitig geschafft, die Sperrhähne der Abwasserleitungen dicht zu machen. Trotzdem stand das Wasser recht hoch“, berichtet einer von ihnen.

Es wird rasch klar: Die Rohrdorferinnen und Rohrdorfer werden noch den ganzen Abend über aufmerksam die Entwicklung des Wetters und der Pegelstände verfolgen. „Wie gesagt, scheinbar bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen“, meint einer der Anwohner, „Aber heute sollte man vielleicht, im wahrsten Sinne des Wortes, den Tag nicht vor dem Abend loben!“

hs

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