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Weitere Kritik an Romed-Klinik in Wasserburg

„Kein Einzelfall?“ – Wasserburger soll in Notaufnahme ohne Behandlung abgewiesen worden sein

Die Notaufnahme im Wasserburger Klinikum steht weiter in der Kritik.
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Die Notaufnahme im Wasserburger Klinikum steht weiter in der Kritik.

Die Notaufnahme von Romed in Wasserburg steht weiter in der Kritik. Wurde hier ein Patient ohne Behandlung abgewiesen? So zumindest schildert es ein Betroffener. Das sagt die Klinik.

Wasserburg – „Unverzeihlich“, so betitelte Georg Schmid die Behandlung seiner Frau Rosemarie in der Notaufnahme der Romed Klinik Wasserburg. Nach einem Treppensturz sei die Dame zwei Stunden lang ohne Behandlung im Warteraum „sitzengelassen“, so schildern die Schmids den Vorgang. In einer Berichterstattung im OVB monierten sie die ihrer Meinung nach schlechte Behandlung, den in ihren Augen fehlenden Sichtkontakt zwischen wartenden Patienten und dem medizinischen Fachpersonal – und trafen damit anscheinend einen Nerv. Denn der Bericht schlug hohe Wellen.

Ein weiterer Betroffener meldete sich persönlich in der Redaktion. „Das ist kein Einzelfall“, ist der Wasserburger überzeugt, der lieber anonym bleiben möchte. Auch er habe schlechte Erfahrungen mit der Notaufnahme von Romed gemacht. „Mitte Juli habe ich mir einen Leistenbruch zugezogen“, erklärt er. Dass es sich dabei nicht unbedingt um einen Notfall handle, sei ihm bewusst. Entsprechend habe er zunächst den Hausarzt aufgesucht, der ihn aber an die Klinik verwiesen hätte, aufgrund der sich ausbildenden Beule. Möglicherweise ein Merkmal für einen sich anbahnenden Notfall?

„Niemand hat einen Blick auf meinen Bruch geworfen“

Dort dann der Ärger: „Ich wurde nicht einmal angeschaut. Kein Arzt, keine Pflegekraft, niemand hat einen Blick auf den Bruch geworfen“, schildert er die Situation. Stattdessen sei ihm einfach ein Termin für eine Operation in einer Woche gegeben worden. „Wenn der Darm verschlossen gewesen wäre, hätte das blöd ausgehen können“, ist der Rentner überzeugt.

Dennoch habe er die Woche Wartezeit auf sich genommen. Am Tag des Termins dann aber das nächste Problem: Die OP sei abgesagt worden wegen Krankheit des Arztes. „Der nächste Termin, den sie mir angeboten haben, wäre in vier Wochen gewesen“, erzählt der Leser. „Ich kann doch nicht vier Wochen mit einem Leistenbruch herumlaufen. Noch dazu, wenn den keiner angeschaut hat zur Frage, ob es sich um einen Notfall handelt.“ Schlussendlich habe er sich deshalb an die Klinik in Bad Aibling gewandt. „Dort wurde ich dann innerhalb von ein paar Tagen operiert.“ Doch die Behandlung in der Notaufnahme Wasserburg ärgere ihn immer noch. „Sie behaupten, dass der Großteil der Patienten nach entsprechender Versorgung innerhalb ein bis drei Stunden die Klinik verlassen könne. Bei mir gab es keinerlei Versorgung.“

Romed: „Kein Notfallpatient wird abgewiesen“

Elisabeth Siebeneicher, Pressesprecherin der Romed-Kliniken, kann sich zum speziellen Fall aus Datenschutzgründen nicht äußern, erklärt jedoch auf Anfrage, dass generell keine Notfallpatienten in der Notaufnahme abgewiesen und auf einen Termin in der Zukunft verwiesen würden. Die Zentrale Notaufnahme Wasserburg würde monatlich etwa 1.400 Patienten behandeln. Doch nicht jeder Patient gehöre in die Notaufnahme. Gegebenenfalls müssten Patienten nach Prüfung der Notfallsituation zur Weiterbehandlung beispielsweise in das Medizinische Versorgungszentrum der Klinik oder bei Zahnbeschwerden auf den zahnärztlichen Notdienst verwiesen werden.

Dennoch gilt: Ein Leistenbruch könne in sehr seltenen Fällen ein Notfall sein. „Eine Notfallindikation ist zum Beispiel dann gegeben, wenn sich Darmanteile im Bruchsack einklemmen sollten. Neben der Vorwölbung im Leistenbereich haben die Patienten häufig akut stärkste Schmerzen in der Leistenregion. Die Diagnose wird von einem Arzt in einer Tastuntersuchung und in unklaren Fällen durch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung gestellt“, erklärt Siebeneicher. Diese Notfallindikation werde in der Notaufnahme geprüft, denn: „Für die Vereinbarung eines Operationstermins bedarf es immer der Indikationsstellung durch einen qualifizierten Chirurgen, einer gründlichen Diagnostik und eines ärztlichen Aufklärungsgesprächs mit dem Patienten.“

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