Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Neuer Einkaufstrend erreicht Kleinstädte

E-Kiosk in Wasserburger Altstadt eröffnet: Warum es Kritik gibt – wie die Betreiberin reagiert

In der Postgasse in Wasserburg hat ein Automaten-Shop geöffnet.
+
In der Postgasse in Wasserburg hat ein Automaten-Shop geöffnet.

Pommes, Chips und Fanta: In der Wasserburger Altstadt hat der erste E-Kiosk eröffnet. Warum Werner Gartner, zweiter Bürgermeister, weiterhin „nicht glücklich“ darüber ist und Betreiberin Christine Wiesmann nun doch andere Ware verkauft, als sie ursprünglich vorhatte.

Wasserburg – Es gibt frische Pommes, Chips, Snickers und Fanta in verschiedenen Geschmacksrichtungen: Der E-Kiosk in der Postgasse in Wasserburg hat nun geöffnet. Bezahlt wird mit Karte oder Bargeld.

E-Geschäft in Wasserburg bis 22 Uhr geöffnet

Zuvor hatte er im Stadtrat Bedenken ausgelöst. Die Sorge: mögliche Ruhestörungen durch Kunden. Aus diesem Grund habe der Automaten-Shop, wie von der Stadt gefordert, nun von Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr geöffnet, erklärt Inhaberin Christine Wiesmann. Sie betreibt das Tabakwaren-Geschäft Egger im selben Haus. Wiesmann hatte nach eigenen Angaben mehr Lagerplatz für diesen Laden gesucht und die frei gewordenen Flächen im hinteren Teil des Gebäudes hinzugemietet. Diese seien jedoch größer als benötigt. Deswegen habe sie in den restlichen Räumen den E-Kiosk eröffnet.

Neben Tabak, Getränken und Süßigkeiten gibt es auch einen Pommes-Automaten, den Wiesmann zuvor selbst getestet hat, sagt sie. Wiesmann betreibt laut eigenen Angaben bereits einen Snack-Automaten in Waldkraiburg. „Das ist eine tolle Sache und wird von den jungen Leuten gut angenommen“, weiß sie. Auch für Wasserburg sieht sie Potenzial. Seit etwa einer Woche hat der E-Kiosk geöffnet.

Das sagt der Stadtmanager

Stadtmanager Simon Arnold findet Geschäfte mit „Charme und persönlicher Betreuung grundsätzlich besser“, sagt er. Aber auch solche Automaten haben seiner Meinung nach ihre Berechtigung. Vor allem in ländlichen Gegenden würden sie es sowohl regionalen Käufern als auch Verkäufern ermöglichen, eine Lücke in der Versorgung zu schließen, meint Arnold. Letztlich sei der Automatenshop ein neuer Versuch für Wasserburg. Da er am Abend nur bis 22 Uhr geöffnet habe, hat der Stadtmanager keine Bedenken, dass es zu laut werden könne. Da der E-Shop jedoch Sonn- und Feiertags geschlossen habe, fehle zum Teil der Mehrwert.

Auch Wasserburgs Zweiter Bürgermeister Werner Gartner ist über den Automaten-Shop „nicht sehr glücklich“, wie er betont. „Es sind fast nur Süßigkeiten und Genussmittel darin. Kein Brot oder Eier“, berichtet er. Das sei kein Gewinn für die Bevölkerung. Ihm sei es wichtiger, dass bestehende Läden geschäftlich auskommen würden, erklärt der zweite Bürgermeister.

Eigentlich wollte Wiesmann auch Lebensmittel, wie zum Beispiel Grillfleisch, anbieten. „Das macht mit den jetzigen Öffnungszeiten jedoch wenig Sinn“, sagt sie. „Der Shop ist mitten in der Stadt. Ich kann die Bedenken in Hinblick auf den Lärmschutz schon nachvollziehen“, erklärt die Besitzerin. Ob sich der Laden rentiere, stelle sich erst noch heraus. Denn „die frequentierteren Verkaufszeiten sind dann, wenn die Läden geschlossen haben. Letztlich muss ich mich aber an die Auflagen der Stadt halten“, sagt Wiesmann.

Derzeit werden digitale Kleinstsupermärkte, wie jener in der Postgasse, als reine Warenautomaten angesehen und unterliegen damit dem Ladenschlussgesetz des Bundes, erklärt das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Die Öffnungszeiten unterscheiden sich daher von Landkreis zu Landkreis.

Neues Ladenschlussgesetz will digitale Kleinst-Supermärkte regeln

Ende des Jahres soll ein neues Bayerisches Ladenschlussgesetz verabschiedet werden. Darin soll der Betrieb von Kleinstsupermärkten geregelt werden, mit dem Ziel, gleiche Bedingungen für alle in Bayern zu schaffen, heißt es vom Staatsministerium. Über die Eckpunkte hat das bayerische Kabinett bereits Ende Juli abgestimmt. Demnach dürften Automatenshops an Sonn- und Feiertagen generell öffnen. Zu welchen Zeiten gebe die jeweilige Gemeinde vor. „Eine Beschränkung des Sortiments digitaler Kleinst-Supermärkte ist gegenüber dem üblichen Warenangebot von Supermärkten nicht vorgesehen. Die maximal zulässige Verkaufsflächengröße beträgt 150 Quadratmeter“, heißt es von der Bayerischen Staatsregierung. Eine Entscheidung des Landtags über den Entwurf steht noch aus.

Kommentare