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Bier und Longdrinks statt Kaffee

„Großstadt-Kneipe in Kleinstadt“: So will Rainer Gottwald Wasserburgs Nachtleben bereichern

Rainer Gottwald vom Kino Utopia will das Cafesito in Wasserburg wiederbeleben, mit Bier statt Kaffee.
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Rainer Gottwald vom Kino Utopia will das Cafesito in Wasserburg wiederbeleben, mit Bier statt Kaffee.

Weg mit dem Kaffee, her mit dem Bier: Aus dem ehemaligen Cafesito in Wasserburg wird die „Kinowerkstatt“ mit Bier und Longdrinks. Wie der neue Betreiber Rainer Gottwald (Kino Utopia) das Wasserburger Nachtleben bereichern will.

Wasserburg – Weg mit dem Kaffee, her mit dem Bier: In das ehemalige Cafesito am Bürgerbahnhof zieht Ende des Jahres die „Kinowerkstatt“ ein und soll damit zumindest ein wenig das eingeschlafene Wasserburger Nachtleben beleben. „Ich will ein bisschen Großstadt-Kneipe in die Kleinstadt bringen“, sagt der neue Betreiber Rainer Gottwald. Heißt: Bier und Longdrinks, bei Selbstbedienung und guter Musik.

Wasserburger Nachtleben soll erwachen

Es ist also etwas völlig anderes, als bislang am Bürgerbahnhof, einer Immobilie der Stadt, mit dem Cafesito angeboten wurde. Das ist auch Gottwald bewusst. Doch er zeigt sich zuversichtlich, dass sich das neue Konzept bewähren wird. „Wir sind eine Schulstadt. Wir müssen den jungen Leuten etwas bieten, damit sie auch hier in der Gegend bleiben“, sagt er. Denn wie viele Leute ist auch er der Überzeugung, dass das Wasserburger Nachtleben etwas eingeschlafen ist. „Ich gehöre noch zu der Generation, die jeden Abend in Wasserburg unterwegs war“, sagt Gottwald. Das habe sich inzwischen verändert, es sei viel weniger los in der Stadt, aufgrund der Nachwirkungen der Corona-Krise, aber auch wegen der Einführung der Sperrzeit in der Altstadt im Jahr 2016. Beides habe den Bars und Kneipen sehr geschadet. „Inzwischen gibt es aber glücklicherweise ein Umdenken in der Stadt da“, sagt Gottwald. Die Sperrstunde wurde größtenteils zurückgenommen, Gottwald sieht deshalb die Chance, das Nachtleben wieder neu anzufachen.

DJ-Reihe, Livebands und Filme

Bislang ist er vor allem als Betreiber des Kinos Utopia bekannt, das Konzept eines Barbetriebs ist für ihn aber nicht völlig fremd. Schon seit Langem betreibt er die „Kinowerkstatt“ einige Male im Jahr, bei der Film und Musik aufeinander treffen. Ähnlich soll es nun am Bürgerbahnhof sein. Jeden Donnerstag bis Sonntag plane er einen Barbetrieb, dazu kommen verschiedene Veranstaltungen. Im Dezember beispielsweise eine DJ-Reihe, bei der verschiedene Interpreten auflegen sollen. Ein- bis zweimal im Monat wolle er Livebands einladen. Der Eintritt erfolgt nach seinen Angaben auf Spendenbasis. Getreu dem Namen „Kinowerkstatt“ soll es auch einige Male im Jahr ausgewählte Filme bei Barbetrieb zu sehen geben. Gewagt, in Zeiten, in denen immer mehr Gastrobetriebe, Bars und Kneipen um ihr Überleben kämpfen, das weiß auch Gottwald. Dennoch ist er optimistisch. „Mir gefällt der Saal in dem Gebäude“, sagt er. 120 Leute würden in etwa hineinpassen, das sei nicht zu groß und nicht zu klein.

Platz vor dem Bürgerbahnhof soll belebt werden

Dazu plane er, auch den Platz vor dem Bürgerbahnhof einzubeziehen. Etwa mit Biergartenbetrieb und Tischtennisplatten oder ähnlichen. Essen könne jeder selbst mitbringen, denn einen Koch werde es in der „Kinowerkstatt“ wohl nicht geben. „Wir bieten vielleicht ein paar Snacks an, aber es wird wahrscheinlich nicht gekocht“, sagt Gottwald. Ganz getreu dem Konzept, dass eine Kneipe wie in Berlin oder Hamburg in das kleine Wasserburg bringen soll. Also eine Bar ohne viel Bedienung und Küche. „Das liegt natürlich auch an der Personalnot“, gibt Gottwald zu. „Es ist schwierig, heutzutage genügend Bedienungen zu finden.“ Allerdings finde er die Idee, einfach an der Bar zu bezahlen und gehen zu können, wann immer man möchte, sehr gut.

Neben Bar soll die „Kinowerkstatt“ aber auch Begegnungsstätte für Vereine und den Bürgerbahnhof werden. Insbesondere montags bis mittwochs sollen ihnen die Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Wenn gewünscht, könne hier eine Bedienung gestellt werden. „Sonst gibt es eine Strichliste, das muss dann halt abgesprochen werden“, sagt Gottwald. Bis die „Kinowerkstatt“ eröffnen kann, werden allerdings noch einige Wochen vergehen. Ende November, Anfang Dezember sei als Eröffnungszeitraum angepeilt, so Gottwald.

Stadt ist „positiv gestimmt“

Bier statt Kaffee: Die Stadt Wasserburg ist zufrieden mit der neuen Nutzung des ehemaligen Cafesito. Stadtmanager Simon Arnold zeigt sich begeistert, dass hier eine „sinnvolle Nachnutzung“ im Sinne eines neuen Kulturzentrums gefunden worden sei. Auch Robert Mayerhofer, Chef des Liegenschaftsamts der Stadt, ist „positiv gestimmt“, wie er sagt. Obwohl Mayerhofer kurz nach Bekanntwerden der Schließung des Cafesito gegenüber der Wasserburger Zeitung noch davon gesprochen hatte, dass hier wieder ein Tagescafé einziehen soll. Dies habe nicht geklappt, dennoch betont Mayerhofer, dass er zufrieden sei mit dem „völlig anderen Konzept“. „Positiv für uns als Stadt ist insbesondere, dass hier die Vereine und der Bürgerbahnhof tagsüber die Räumlichkeiten betreten dürfen“, sagt Mayerhofer. Zudem könne mit der neuen Kulturstätte auch der Platz vor dem Bürgerbahnhof belebt werden. Außerdem werte er es als positiv, dass das Gebäude überhaupt einer neuen Nutzung zugeführt werden könne, denn weitere Bewerber neben Rainer Gottwald habe es nicht gegeben.

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