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So ist der Katastrophen-Schutz aufgestellt

Achtmal Hochwasser in einem Jahr: So ist Wasserburg für eine Jahrhundert-Flut gerüstet

Die Rote Brücke in Wasserburg: Hier zeigte der Pegelstand zeitweise eine Höhe von 455 Zentimetern an.
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Die Rote Brücke in Wasserburg: Hier zeigte der Pegelstand 2024 zeitweise eine Höhe von 455 Zentimetern an.

Der Klimawandel fordert seinen Tribut – auch in Wasserburg. Hier gab es 2024 achtmal Hochwasser. So oft wie in keinem Jahr zuvor erreichte der Inn mindestens die Meldestufe eins. Doch die nächste Jahrhundert-Flut wird kommen. So ist die Stadt gerüstet.

Wasserburg – Im August 2005 entging Wasserburg zum letzten Mal knapp einer großen Hochwasser-Katastrophe: Damals erreichte der Inn einen Rekord-Pegel von 7,19 Metern. Nur sechs Zentimeter mehr und die Altstadt wäre überflutet worden. Ein Kanal an der Knoppermühle barst jedoch. Wassser drückte in die Gassen. Feuerwehren und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz.

2024 kein Hochwasser für Wasserburg gefährlich

So schlimm war es heuer nicht. Doch dass der Inn gleich achtmal die Meldestufe eins erreichte, ist alarmierend. Mehrmals waren außerdem Pegelhöhen angekündigt worden, die bis zu Stufe drei gingen. Dann stände der Inn 5,50 Meter hoch, „das ist nach wie vor völlig unbedenklich für Wasserburg“, betonte Bürgermeister Michael Kölbl bei der Bürgerversammlung für die Altstadt. Keines der Hochwasser in diesem Jahr sei für Wasserburg gefährlich gewesen, unterstrich er. „Bis zu einem Pegel von 7,50 Metern dürfte nichts fehlen“, erklärte er. Denn die Dämme und Mauern haben eine Höhe von 7,60 bis 7,80 Metern. Seit den Aufzeichnungen, die 1826 begannen, habe es mit einer Ausnahme im Jahr 2005 kein Hochwasser über sieben Metern gegeben, so Kölbl.

„Jahrtausend-Hochwasser wird irgendwann kommen“

„Doch die Klimawandel-Thematik können wir nicht ignorieren. Sie ist da. Ein Jahrtausend-Hochwasser wird irgendwann kommen, die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber das ist nur Statistik“, bedauerte Kölbl. Für ein 100-jähriges Ereignis, das statistisch gesehen also alle 100 Jahre auftritt, sei die Stadt allerdings gut gerüstet. Denn nach dem Schock-Jahr 2005 habe die Kommune die Deiche und Dämme erhöht. Damals sei auch der Hochwasser-Einsatzplan aufgestellt worden, der die notwendigen Maßnahmen detailliert aufliste, die Aufgaben an die Rettungs- und Katastrophendienste verteile und regelmäßig fortgeschrieben werde. Dieser Einsatzplan hat sich in den vergangenen Jahr mehrfach bewährt, jüngste wieder beim Dauerregen im September.

Bürger Alexander Hartung erinnerte in der Bürgerversammlung jedoch an weitere Gefahren als Folge des Klimawandels. Der Starkregen nehme extrem zu, die Kanalisation könne die Wassermassen oft nicht mehr fassen. Im Gefahren-Atlas des Landesamts für Umwelt sei ersichtlich, dass große Teile der Altstadt bei Stark- und Sturzregen gefährdet seien. Doch auch in Reitmehring gibt es immer wieder Probleme, weshalb das Leitungsnetz seit Jahren saniert und aufdimensioniert wird.

Der Thematik wird sich laut Kölbl unter anderem der neue Klimaschutzmanager widmen. Die Stelle ist derzeit nicht besetzt, die Interimsführung hat Günter Bodenburg übernommen. Anfang 2025 soll neu ausgeschrieben werden, berichtete Kölbl. Er riet außerdem den Altstadtbürgern, sich einen Vorrat an Sandsäcken anzuschaffen. Und sich ausreichend zu versichern. Ist das in einer Altstadt wie Wasserburg, die in einer Innschleife liegt, überhaupt möglich? Darüber gingen die Erfahrungen in der Versammlung weit auseinander.

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