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„Können nicht länger zuschauen“

Ramerberg „abgesoffen“: Wie die Gemeinde den Hochwasserschutz verbessern will

Reitberg (Ramerberg) an der Attel: Die Siedlungen liegen nah am Gewässer, noch dazu im Tal. Hier gibt es regelmäßig überschwemmte Keller.
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Reitberg (Ramerberg) an der Attel: Die Siedlungen liegen nah am Gewässer, noch dazu im Tal. Hier gibt es regelmäßig überschwemmte Keller.

Der Sommer 2024 hatte es in sich: Mehrere Male sind ganze Teile von Ramerberg „abgesoffen“. Das soll sich ändern. Wie die Kommune den Hochwasserschutz verbessern will.

Ramerberg – Der Sommer 2024 hatte es in sich: Hochwasser Ende Mai, Anfang Juni, gefolgt von vielen, vielen Unwettern. Mitte Juli hatte es zuletzt auch die Wasserburger Region stark getroffen. Ramerberg war in Teilen sogar „abgesoffen“, wie Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR) in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich machte. Vor allem die Ortsteile Reitberg und Ramerberg waren betroffen. Wieder einmal, denn dass es hier regelmäßig zu Überflutungen kommt, ist bekannt. Das soll sich allerdings ändern, denn die Gemeinde will in den Hochwasserschutz investieren.

Das Problem in Reitberg: Der Ortsteil liegt im Tal, bei Regen läuft hier das Wasser zusammen. Oberhalb von Reitberg gibt es deshalb auch ein Regenrückhalte-Becken. „Das kann die Masse an Wasser, die zusammen kommt, aber nicht mehr halten“, so Reithmeier in der Sitzung. In den vergangenen Jahren habe sich die Gemeinde damit beholfen, das Behältnis regelmäßig auszuräumen und von Schlamm und Holz zu befreien. Das helfe, dennoch sei es inzwischen zu viel Wasser.

Mehrausgaben von 10.000 Euro

„In diesem Jahr ist es dreimal hintereinander gut gegangen, beim vierten Mal nicht“, erklärte der Bürgermeister und meinte damit das jüngste Unwetter in der Nacht von 12. auf 13. Juli. Es sei „brutal“ gewesen. Das Wasser sei in den Straßen Reitbergs zwischenzeitlich 20, 30 Zentimeter hoch gestanden. Die gröbsten Schäden seien inzwischen beseitigt, etwa 10.000 Euro überplanmäßige Ausgaben für Unwetterschäden hatte der Gemeinderat zuvor einstimmig genehmigt.

Doch für Reithmeier steht fest: „So geht das nicht. Wir können nicht länger zuschauen. Wir müssen da was tun, sonst säuft uns Reitberg beim nächsten Mal wieder ab.“ Das Problem: Eine Lösung ist nicht einfach zu finden. Gemeinsam mit dem Bauamt habe man sich die Situation angeschaut. Vorstellen könnte man sich eventuell eine Schutzmauer am nahegelegenen Wald, die bei Starkregen das Wasser zurückhält und es in Richtung Attel leitet. „Aber wir brauchen Hilfe, um das umzusetzen. Da muss eine Fachfirma her“, meinte der Rathauschef.

Wie dringlich das Problem ist, zeigten auch die im Sitzungssaal anwesenden Zuschauer. Die Mehrheit davon – selbst in Reitberg lebend – berichteten von wiederholt überfluteten Kellern. Einstimmig beschloss der Gemeinderat schließlich, ein Fachbüro mit der Planung eines Hochwasserkonzeptes zu beauftragen.

Hochwasser-Problem auch an der Rotter Straße

Neben Reitberg gibt es aber auch Hochwasser-Probleme in Ramerberg selbst, insbesondere an der Rotter Straße. „Wir wissen ja schon seit Jahren, dass wir hier das Wasser nicht wegbekommen“, so der Bürgermeister. Beim jüngsten Unwetter sei erneut das Wasser in zwei Häuser hineingelaufen. „Wir haben jetzt als Erstmaßnahme die Gully-Deckel erneuert und werden den Bordstein an einem der Häuser höher setzen“, berichtete Reithmeier.

Doch klar sei: „Wir haben ein Problem mit dem Regenwasserkanal.“ Derzeit sei die Gemeinde dabei, Befahrungen des Kanals durchzuführen, bislang habe man aber kein Problem entdeckt. Eventuell sei also die Leitung schlicht zu klein. Es brauche also ein größeres Rohr oder eine Notentwässerung zur angrenzenden Ackerfläche. „Wobei der Landwirt das nicht möchte, was ich auch verstehen kann“, meinte der Rathauschef.

Ein Beschluss hierzu wurde noch nicht gefasst, der Gemeinderat will zunächst die abschließende Auswertung der Kanal-Befahrung abwarten.

Hochwasserprobleme im Wiesenweg

Ein Hochwasserproblem hat auch eine Anwohnerin des Wiesenwegs in Reitberg. Wie die Antragstellerin, die in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor Ort war, erklärte, sei ihr Haus mit einer Versickerungsgrube ausgestattet. In diesem Jahr mit den vielen Unwettern sei diese Grube allerdings zu Spitzenzeiten dreimal vollgelaufen. Das überschüssige Wasser sei dann in den Keller des Nachbarhauses gelaufen.

Sie beantragte deshalb, eine Stichleitung zum Regenwasserkanal der Gemeinde setzen zu dürfen, der wiederum zur nahegelegenen Attel führt. Die Kosten der Arbeiten trage sie selbst, versicherte die Antragstellerin. Es gehe lediglich um die Spitzen von Starkregenereignissen, ansonsten werde das Wasser weiter auf dem eigenen Grundstück versickern.

Der Gemeinderat gab dem Antrag einstimmig statt unter der Voraussetzung, dass eine Rückschlagklappe installiert werde für den Fall, dass das Wasser vonseiten der Attel zurückstaue.

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