Wildes Südostbayern
Braunbär jetzt auch im Berchtesgadener Land nachgewiesen
Der Bär ist los in Südostbayern! Nach den Landkreisen Miesbach, Rosenheim und Traunstein wurde jetzt ein Tier im Berchtesgadener Land nachgewiesen. *Umfrage am Ende des Artikels*
Landkreis Berchtesgadener Land - Jetzt geht es Schlag auf Schlag im wilden Südostoberbayern: Nachdem das LfU (Bayerisches Landesamt für Umwelt) erst am Montag die Sichtung eines Braunbären im Landkreis Traunstein bestätigte, folgt nun das „Bärchtesgadener Land“!
Braunbär im Berchtesgadener Land nachgewiesen
Das LfU bestätigte am Dienstagabend (9. Mai), dass im westlichen Landkreis Berchtesgadener Land erneut ein Braunbär nachgewiesen wurde. Ob es sich um den gleichen Bären handelt, der im Landkreis Traunstein von einer Wildtierkamera erfasst wurde? Unklar! Eine Individualisierung des Bären sei allein aufgrund eines Fotos oder einer Tatzenspur nicht möglich, so das LfU.
Es könnte sich bei den Sichtungen in Südostbayern um ein und dasselbe Tier handeln, vielleicht streifen aber auch mehrere Braunbären durch den Freistaat. Braunbären können bis zu 50 Kilometer pro Tag zurücklegen.
Wildes Südostbayern
Im April wurden Tatzenabdrücke in den Kreisen Miesbach und Rosenheim entdeckt, kurz darauf wurden im Kreis Rosenheim auf einer Alm gerissene Schafe gefunden, die von einem Bären angegriffen worden waren. Ein Jäger aus Oberaudorf ist sich sicher: „Der Bär ist größer als Bruno“.
Die Menschen in der Region Südostbayern sind in letzter Zeit öfter auf Spuren eines Bären gestoßen. Ein Trailrunner entdeckte eine zerfleischte Gams im Hochries-Gebiet. Ein Skitourengeher bemerkte auf seiner Route Abdrücke von Bärentatzen.
Erst am 22. April wurden am Bichlersee bei Oberaudorf erneut tote Tierkadaver gefunden. Die Weidetierhalter in der Region sind aufgrund der Anwesenheit von Bären und Wölfen in großer Sorge.
Ein Jäger hat im Glemmtal in Österreich Bärenspuren im Schnee entdeckt. Experten haben die Art der Spuren anhand von Fotos mittlerweile bestätigt, teilte das Land Salzburg mit.
Landrat äußert Bedenken nach Bärensichtung
Ob der Bär sich in Südostbayern dauerhaft ansiedeln wird? Eher unwahrscheinlich, nur einen Tag nach der Sichtung des Bären im Landkreis Traunstein sprach Landrat Siegfried Walch bereits von einer „Entnahme“ des Tieres. „Wenn ein Bär bei uns in der Region heimisch wird, ist das eine Gefahr für die Sicherheit von Mensch und Tier“, so Walch.
LfU gibt Verhaltenstipps
Das LfU empfiehlt Nutztierhaltern in den betroffenen Regionen, ihr Vieh nachts in Ställe zu bringen und Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen.
„Die Bevölkerung vor Ort und Erholungssuchende werden gebeten, die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten und bei Aktivitäten in der freien Natur aufmerksam und vorsichtig zu sein“, hieß es. Spaziergänger oder Wanderer sollen in der Natur keine Essensreste und keinen Müll zurücklassen.
bcs/dpa
