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Zweiter Teil zu den „Schandflecken“ der Kreisstadt

Marriott plant Wiedereröffnung des Hofwirts in Bad Reichenhall – Hotel-Neubau startet Ende 2024

Ein ehemaliges, stillgelegtes Gasthaus, auf dem „Hofwirt“ steht. Das verwilderte Gelände ist von Bauzäunen umgeben. Eine Visualisierung zeigt den Neubau eines länglichen Hotelgebäudes.
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Die Franchise-Kette Marriott will nicht nur ein Hotel bauen, sondern auch die Gastronomie des ehemaligen Hofwirts wiederbeleben.

„Was ist eigentlich mit...?“: In Bad Reichenhall gibt es einige Gebäude und Grundstücke, bei denen man sich immer wieder diese Frage stellt. Im zweiten Teil unserer Serie geht es unter anderem um das Mozartgarten-Neubauprojekt der VR-Bank. Auch beim Hofwirt gibt es Neuigkeiten: Die Franchise-Kette Marriott will dort in zwei Jahren ein Hotel eröffnen. Und der Hofwirt selbst soll wieder an alte Zeiten anknüpfen - inklusive Salettl-Ausbau, Biergarten, Wintergarten und Gastronomie.

Bad Reichenhall - Das ehemaligen Alpenhotel Fuchs, der Bildungscampus in der Zenostraße, die Hofa und der Neubau der Zentralklinik: Im ersten „Schandflecken“-Teil gab Oberbürgermeister Christoph Lung bereits Auskunft zu einigen Bauprojekten und Diskussionsthemen der Kreisstadt. Doch in Bad Reichenhall sorgen noch andere Areale und Gebäude für Gesprächsstoff.

Das gilt zum Beispiel für den Hofwirt: Bereits zu Jahresbeginn hatte der Bauausschuss über die Parkplätze diskutiert, die trotz Tiefgarage und neuer Carport-Anlage wohl nicht ausreichen. „Aus unserer Sicht haben wir alle Hausaufgaben erledigt“, so Lung. Der Bebauungsplan sei erlassen und sogar auf Wunsch des neuen Betreibers geändert worden. Die Baugenehmigung wurde erteilt und dem OB zufolge soll im Herbst, also in den kommenden Wochen, mit dem Baubeginn gestartet werden.

Spätestens Ende 2024 rollen die Baufahrzeuge an.

Eröffnung in zwei Jahren geplant

Etwas genauer wird Frank Zech, der für den Bauherrn - die DIVAG AG aus Düsseldorf - als Ansprechpartner mit dem Projekt bestens vertraut ist. „Es müssen nur noch Formalitäten erledigt werden und eigentlich sollte es nächste Woche losgehen“, schildert der Bad Reichenhaller Architekt. Spätestens bis zum Ende des Jahres soll mit dem Bau des Kellers und der Tiefgarage begonnen werden. Der Zeitplan sieht 18 Monate Bauzeit und sechs Monate Mängelbeseitigung, Übergabe und weitere Arbeiten vor. Das heißt: In zwei Jahren soll das 4*-Superior Hotel, das zum „Autograph-Collection“-Portfolio von Marriott International gehört und vom niederländischen Franchisenehmer Odyssee Hotel Group betrieben wird, eröffnet werden.

Das gilt auch für die Gastronomie: Hier soll der Hofwirt wieder an alten Zeiten anknüpfen und als eigenständiges Restaurant erscheinen. Dementsprechend wird das Gebäude auch baulich so verändert, dass es wieder an „früher“ erinnert. „Marriott ist zwar der Betreiber, aber es war den Verantwortlichen wichtig, dass es eine Stand-alone-Variante wird. Als Gast, der essen gehen will, ist die Hemmschwelle bekanntlich groß, in ein Hotel zu gehen. Deshalb soll sich das Restaurant vom Hotel abheben“, erklärt Zech.

So soll der Hofwirt mit dem Neubau des 4-Sterne-Hotels später aussehen.

Denkmalschutz und moderne Technik unter einen Hut bringen

Trotzdem wird im Hofwirt das Frühstück für die Hotelgäste abgewickelt, denn insgesamt wird es über 150 Hotelzimmer geben. Und in den beiden Obergeschossen des Hofwirtes werden 16 kleine Appartements als Personalwohnungen eingerichtet, die ausschließlich an Mitarbeiter des Hotels vermietet werden. Um den Glanz der vergangenen Zeiten zu erreichen, befindet sich der Architekt im engen Kontakt mit den Behörden, um den Denkmalschutz zu gewährleisten und trotzdem modernste Technik zu verwenden. So wird beispielsweise die offene Terrasse wieder geschlossen. „Früher gab es hier einen Wintergarten, und den soll es wieder geben.“

Im Biergarten wird mit ungefähr 120 Plätzen geplant. Auch das Salettl, das über einen überdachten Übergang mit der Gaststätte verbunden ist, erfährt eine Veränderung. In einem neuen Anbau werden unter anderem die Küche oder die Toiletten untergebracht. Insgesamt vergrößert sich die Fläche damit auf 370 Quadratmeter. Für Geburtstage, Hochzeiten und weitere Events stehen dann 170 Quadratmeter zur Verfügung. Auf die Frage, wie viel Geld in das Projekt fließt, verrät der Architekt nur: „Viel Geld.“

Mietwohnungen, Büros und betreutes Wohnen im Mozartgarten

Einen Schritt weiter ist das Projekt Mozartgarten, denn hier haben die Bauarbeiten bereits begonnen. Dort errichtet die VR-Bank Oberbayern Südost neben dem Standort an der Ecke Münchener Allee/Mozartstraße einen Neubau mit Mietwohnungen, Büros und betreutem Wohnen. Auch die Tiefgarage soll auf über 100 Stellplätze zweigeschossig erweitert werden. Eben jene Tiefgarage soll bis Wintereinbruch fertiggestellt werden, wie Josef Streibl von der Bank bestätigt. „Im Juli haben wir mit dem Hochbau begonnen und derzeit liegen wir voll im Zeitplan“, sagt der Bereichsleiter Liegenschaften.

Wenn wir die Mehrzahl der Gewerke vergeben sowie die Planungen abgeschlossen haben, gehen wir auf die Wohnungsinteressenten zu oder bewerben die Vermarktung.

Josef Streibl von der VR-Bank Oberbayern Südost

Je nach Witterung wird dann mit dem Bau des Erdgeschosses begonnen. Die Höhe des Gebäudes - fünf Stockwerke sind geplant - hatte schon im Vorfeld für Diskussionen im Stadtrat gesorgt. Das Projekt selbst existiert bereits seit fünf Jahren. Wie Streibl erklärt, ist die Fertigstellung für die zweite Jahreshälfte 2026 vorgesehen. Die Bank investiert in das Areal circa 25 Millionen Euro. Wie groß das Interesse an Mietwohnungen ist, zeigt die Tatsache, dass es bereits eine Interessentenliste gibt. Doch das bedeutet nicht, dass es keine Chancen mehr gibt. „Wenn wir die Mehrzahl der Gewerke vergeben sowie die Planungen abgeschlossen haben, gehen wir auf die Wohnungsinteressenten zu oder bewerben die Vermarktung. Aber alles zu gegebener Zeit“, so Streibl.

Neue Mietwohnungen in der Auenstraße

Auch bei der Reichenhaller Wohnbau GmbH können sich bereits Interessenten für eine der Mietwohnungen in der Auenstraße melden. Dort wurde vor wenigen Wochen mit dem Spatenstich das Bauprojekt symbolisch gestartet, nachdem es dort jahrelang zu Querelen und Verzögerungen gekommen war. Vor allem der Widerstand von Anwohnern, die sich an der wuchtigen Bauweise gestört hatten, und Zauneidechsen machten der Bauherren mehrere Striche durch die Rechnung.

Veränderungen gibt es auch auf dem Gelände der ehemaligen Eislauf- und Schwimmhalle: In unmittelbarer Nachbarschaft zur Gedenkstätte, die an den fatalen Einsturz im Jahr 2006 erinnert, bei dem 15 Menschen (darunter zwölf Kinder und Jugendliche) starben, soll für das Landesamt für Maß und Gewicht ein neues Gebäude entstehen. Bislang ist die Behörde im Sparkassen-Gebäude untergebracht. Der Stadtrat hat sich hierzu bereits in der jüngsten Sitzung positioniert.

Grundschule Heilingbrunner wächst

Planmäßig vorwärts geht es bei der Grundschule Heilingbrunner: Dort investiert die Stadt den Angaben von Lung zufolge zehn Millionen Euro in die mehrjährige Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. „Bei der Einschulung im September hat man gesehen, dass wir wieder eine erste Klasse mehr unterbringen mussten. Daher ist es wichtig, dass der Dachstuhl aufwendig hergerichtet und erstmals für den schulischen Bedarf nutzbar gemacht wird.“ Damit versuche die Stadt, die steigende Entwicklung der Schülerzahlen aufzufangen.

Keine Neuigkeiten mehr gibt es zur Parkplatz-Situation im Zusammenhang mit der Padinger Alm. „Das Thema ist eigentlich seit drei Jahren unverändert.“ Die Straße zur Alm liegt auf Privatgrund und wurde früher gerne zum Parken genutzt. Doch die Eigentümer entschieden sich dann dazu, die Straße nicht mehr für die Allgemeinheit zu öffnen. Die Stadt habe sich darum bemüht, in die Pflicht zu gehen und andernorts zusätzliche Plätze beizusteuern. Für die Wanderer heißt das: Parken auf dem Seitenstreifen der Kaserne im unteren Nonner Oberland und einen längeren Fußweg antreten.

„Ich kann verstehen, dass der Wegfall von vielen bedauert wird. Aber die 25 Minuten muss man einfach als zusätzliches Wandererlebnis verbuchen. Aber dieses Thema ist keines mehr, weil wir dafür keine Mühen mehr aufwenden. Die Gespräche wurden geführt und solange es keine neuen Signale gibt, bleibt es dabei“, schildert der Reichenhaller Verwaltungs-Chef. (ms)

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