Bürgerversammlung Bad Reichenhall
Nach Auszug der Flüchtlinge: Drei-Punkte-Plan für das Axelmannstein
Kaum ist bekannt, dass die 300 ukrainischen Flüchtlinge das Axelmannstein in Bad Reichenhall bis Mitte Januar verlassen müssen, stellt sich die Frage, was nun daraus werden soll. Oberbürgermeister Lung präsentierte in der Bürgerversammlung einen Drei-Punkte-Plan, der dem maroden Hotel wieder zu neuem Glanz verhelfen soll.
Bad Reichenhall – Seit gut zwei Wochen ist klar, dass der Beherbergungsvertrag mit dem Freistaat Bayern Mitte Januar endet und die dort untergebrachten 300 Flüchtlinge aus der Ukraine umziehen müssen. 100 von ihnen wurden bereist Ende Oktober aus dem Landkreis abgezogen. Rund 20 weitere werden in der kleinen Turnhalle am Rottmayr Gymnasium Laufen untergebracht.
Bleiben immer noch 180 Menschen, für die das Landratsamt bisher keine neue Unterkunft gefunden hat. Landrat Bernhard Kern hatte am vergangenen Freitag Privateigentümer und die Kommunen dringend darum gebeten, Grundstücke für Container zur Verfügung zu stellen, um eine Belegung weiterer Turnhallen zu verhindern.
Drei-Punkte-Plan für das Axelmannstein
Doch wie wird es nach dem 15. Januar mit dem Axelmannstein weitergehen? „Das ist wahrscheinlich die Frage, die mir derzeit am häufigsten gestellt wird“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung in der Bürgerversammlung vergangene Woche. „Dieses frühere Prunkstück, einst das erste Haus am Platz, ist in den letzten Jahrzehnten sukzessive heruntergewirtschaftet worden“, so Lung. Durch das Ende des Beherbergungsvertrags würden sich nun aber neue Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Areal ergeben. Für den Oberbürgermeister ist klar: „Das Axelmannstein muss wieder ein Hotel werden, auf das wir Reichenhaller stolz sein können.“
Dazu stellte Lung einen Drei-Punkte-Plan vor:
- Dem aktuellen Eigentümer soll aufgetragen werden, die Fassadensicherung anders zu bewerkstelligen. Seit Jahren geschieht dies durch eine unschöne Absperrung in der Salzburger Straße.
- Gemäß dem ISEK soll zu Beginn des neuen Jahres eine städtebauliche Grundlagenstudie in Auftrag gegeben werden, um potenziellen Investoren klare Wege aufzuzeigen, was auf dem Areal möglich ist und was nicht.
- Zudem werde die Stadt bei der Suche nach einem neuen Eigentümer aktiv mithelfen. „Wir brauchen hier dringend handlungswillige und handlungsfähige Investoren“, so Lung.
Das Axelmannstein soll also als Hotel erhalten bleiben und muss dafür dringend saniert werden. Zudem – so sieht es auch das ISEK vor – soll der stattliche Park der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
In 30 Jahren die Hälfte der Betten verloren
Die Stadt habe in den vergangenen 30 Jahren die Hälfte der touristischen Betten verloren, erklärte Lung auch im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau beim Hofwirt in der Salzburger Straße. „Wenn wir eine bedeutsame Destination bleiben und gut an Kur und Tourismus verdienen wollen, müssen wir uns sowohl quantitativ als auch qualitativ steigern.“
Die Trendumkehr sei mit dem Neubau des Ibis Styles Hotel am ehemaligen Elisenbad bereits erfolgt. Baustart am Hofwirt soll schon zu Beginn des neuen Jahres sein. Der Termin für den Spatenstich steht. BGLand24.de hatte kürzlich in zwei Teilen ausführlich vom aktuellen Stand der „Schandflecken“ in der Kurstadt berichtet:
Wann aber genau das Axelmannstein wieder in neuem Glanz erstrahlen wird, bleibt abzuwarten. Lung sprach bei dem Vorhaben von einem „langen und steinigen Weg.“ (mf)