Löwen-Fans sorgen für minutenlange Spielunterbrechung
1860 München geht in Bielefeld leer aus: Vorsprung auf Abstiegsplätze schmilzt weiter
Der TSV 1860 München wollte vor dieser Saison endlich den Sprung in die zweite Bundesliga schaffen und ging dementsprechend selbstbewusst in die Spielzeit 2023/24. Doch die Realität lautet Abstiegskampf-Pur. Nachdem Maurizio Jacobacci vor einigen Tagen entlassen wurde, stand nun für Interimscoach Frank Schmöller in Bielefeld sein Debüt an.
München - Alle Jahre wieder beim TSV 1860 München! Die Löwen gingen mit großen Ambitionen in diese Spielzeit 2023/24 und wollten eine tragende Rolle im Kampf um den Aufstieg in die zweite Bundesliga spielen. Und der Start verlief auch sehr vielversprechend.
Auf und Ab
Die beiden Auftaktpartien gegen den SV Waldhof Mannheim und den MSV Duisburg konnte man nämlich jeweils souverän für sich entscheiden, doch in den kommenden Spielen zeigte sich das große Problem der Giesinger. Es hagelte nämlich drei Pleiten am Stück und schon hing der Haussegen wieder gehörig schief.
In der Folge zeigten die Mannen rund um den Ex-Burghauser Michael Glück immer wieder gute, leider aber auch viel zu oft schwache Leistungen. So konnte man beispielsweise gegen die beiden Top-Teams aus Regensburg und Dresden ansprechenden Fußball zeigen, im Derby gegen Unterhaching wirkte man dann allerdings wieder völlig plan- und ratlos.
Verantwortlichen zogen die Reißleine
Zudem blamierte man sich auch noch im bayerischen Toto-Pokal bis auf die Knochen, als man sich im Viertelfinale gegen den Bayernligisten aus Pipinsried mit 0:1 geschlagen geben musste und der DFB-Pokal in der kommenden Saison damit wohl ohne den TSV 1860 München über die Bühne gehen wird. Ein herber und vor allem aus finanzieller Sicht unnötiger Rückschlag.
Nachdem sich die Löwen vor zwei Wochen gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund deutlich mit 0:3 geschlagen geben mussten, zogen die Verantwortlichen die Reißleine und trennten sich von den beiden Trainern Maurizio Jacobacci und Legende Stefan Reisinger.
Schmöller feierte Debüt in Bielefeld
Seitdem befindet sich der Vorstand, der ebenfalls zerstritten ist, auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger, wobei Namen wie Tobias Schweinsteiger oder auch Uwe Wolf durch die Giesinger Straße geistern. Bis dahin hat Frank Schmöller den Posten als Interimscoach inne. Am vergangenen Sonntag (17. Dezember) stand nun sein Debüt gegen die Arminia aus Bielefeld auf dem Programm.
Eine klassische Sechs-Punkte-Partie, in der beide Mannschaften im Kampf gegen den Abstieg die drei Zähler mehr als nur dringend benötigten. Im Vergleich zur deutlichen Niederlage in Dortmund wechselte Schmöller auf drei Positionen: Albion Vrenezi, Niklas Tarnat und Phillipp Steinhart rückten für Fabian Greilinger, Julian Guttau und Leroy Kwadwo in die Startelf.
Passive Löwen
Von Beginn weg waren die Gäste viel zu passiv, während die Bielefelder auf das Gaspedal drückten und in der 12. Spielminute folgerichtig mit 1:0 in Führung gingen. Nach einem toll vorgetragenen Konter im eigenen Stadion wurde Merveille Biankadi schön freigespielt, der den Ball unwiderstehlich per Innenpfosten in die Maschen schob.
In der folge musste die Partie einige Minuten lang unterbrochen werden, da einige der mitgereisten Löwen-Fans Rauchbomben auf den Platz geworfen hatten. Das wird definitiv ein finanzielles Nachspiel für die Löwen haben. In Minute 21 bot sich dann den Sechzigern die Riesen-Chance auf den Ausgleich. Einen eigentlich harmlosen Abschluss von Vrenezi ließ Keeper Jonas Kerksen nur nach vorne abprallen, wo Manfred Starke am schnellsten schalten konnte, die Kugel jedoch aus fünf Metern über die Latte setzte.
Deutlich verbesserte zweite Halbzeit
Und eine alte Fußballweisheit besagt: „Wer vorne seine Dinger nicht macht, der wird hinten eiskalt bestraft“. So kam es auch nur drei Zeigerumdrehungen später. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte segelte Kapitän Jennik Verlaat am Ball vorbei, wodurch Klos alleine auf den Kasten von Richter zulief und diesem mit einem Heber keine Abwehrchance ließ: 0:2 aus Sicht der Löwen.
Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel agierten die Mannen von Trainer Schmöller deutlich aggressiver und hatten auch einige Torchancen, wobei Keeper Kerksen immer mehr in den Mittelpunkt dieser Begegnung rückte. Ab der 64. Spielminute war man dann auch noch Überzahl, als Morris Schröter, der eine starke Leistung zeigte, eine rote Karte von Maximilian Großer provozieren konnte.
Abstiesgkrimi gegen Waldhof Mannheim
Doch der TSV 1860 München hat aktuell einfach Schei**e am Fuß. Zwar erspielte man sich einige gefährliche Chancen, doch das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. So stand am Ende ein 2:0-Erfolg für die Arminia, während die Giesinger mal wieder leer ausgingen. Trotzdem kann vor allem die zweite Hälfte Mut machen für die kommenden Aufgaben.
Die nächste steht nämlich schon vor der Tür. Am Mittwoch (20. Dezember) gastiert der TSV 1860 München zum absoluten Abstiegskrimi beim SV Waldhof Mannheim, der nur drei Zähler hinter den Löwen auf einem direkten Abstiegsplatz lauert. Eine mehr als nur richtungsweisende Partie. Und das kurz vor Weihnachten.
gz