Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Kommentar von Redakteur Heinz Seutter

Karstadt, du brichst mir das Herz: Komm bitte wieder auf die Beine!

Unserem Redakteur Heinz Seutter bricht der aktuelle Zustand von Karstadt ein wenig das Herz. In seinem Kommentar erzählt er von seiner Verbindung zu dem Warenhaus und warum ihm ein defekter Monitor dort Kopfzerbrechen bereitet:
+
Unserem Redakteur Heinz Seutter bricht der aktuelle Zustand von Karstadt ein wenig das Herz. In seinem Kommentar erzählt er von seiner Verbindung zu dem Warenhaus und warum ihm ein defekter Monitor dort Kopfzerbrechen bereitet:

Unserem Redakteur Heinz Seutter bricht der aktuelle Zustand von Karstadt ein wenig das Herz. In seinem Kommentar erzählt er von seiner Verbindung zu dem Warenhaus und warum ihm ein defekter Monitor dort Kopfzerbrechen bereitet:

Rosenheim - Vor kurzem war ich wieder einmal dort und mir stach etwas ins Auge: Dieser Info-Bildschirm im Erdgeschoss, festgezurrt mit einem Spanngurt an einer Säule. Ein Stück Malerviles zwischen dieser und dem Gerät gepackt und obendrauf lag das abgetrennte Kabel, welches früher die Beleuchtung der Tafel mit Strom versorgte. Kein besonders schöner Anblick und das auch noch im Erdgeschoss, vor der Rolltreppe, wo es für die Kundschaft fast nicht zu übersehen ist.

Ich habe davon auch Fotos, eines davon hier im Titel. Aber nur am Rande, klein und verpixelt. Denn es geht mir nicht im Kern um diese Tafel, wie sie angebracht wurde, wer dafür verantwortlich ist oder sonst eine unmittelbare Sache. Vielmehr wirkt das für mich wie ein beunruhigendes Symptom des größeren Problems. So wie ein im alter gebrechlicher werdender Mensch anfängt, die Brille nicht mehr zu finden, die sie oder er auf dem Kopf hat oder Essen auf dem Herd anbrennen lässt. Es wirkt wie ein Zeichen für mich, das etwas im Argen ist.

Kommentar von Redakteur Heinz Seutter: Karstadt, du brichst mir das Herz - Komm bitte wieder auf die Beine!

Karstadt, das ist ein Kaufhaus, welches mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Auch Memmingen, wo ich ursprünglich herkomme, hat in zentraler Lage einen Karstadt. Dieser ist vielleicht sogar noch ein bischen prominenter im Stadtbild als jener hier in Rosenheim, auf Grund seiner erhöhten Lage und dem weitläufigen Westertorplatz davor. Meine Familie kaufte dort häufig ein, mein Vater ging in seiner Mittagspause im Restaurant dort zum Essen. Manchmal trafen wir uns dort, wenn ich von der Schule kam.

Dann ging es weiter zum Studium nach München und ein neuer Karstadt kam in mein Leben: Der an der Münchner Freiheit dort. An der U-Bahnlinie U6, zwischen der Universität und meinem Wohnheimszimmer in Fröttmaning gelegen, war ich dort ebenfalls des öfteren, zumal es dort auch ein Kino gab. Und nun schließlich, hier in Rosenheim kaufte ich weiter dort ein, ist er doch zentral gelegen und in der Nähe unserer Redaktionsräumlichkeiten.

Immer wieder seltsame Entscheidungen

Ich könnte jetzt noch einen Haufen merkwürdiger Entscheidungen aufzählen, die sowohl mir als auch anderen Menschen die dort bisher gerne und oft eingekauft haben aufgefallen sind. Genannt sei nur die Schließung des Feinkostmarkts im Untergeschoss, der nun immerhin durch einen Asia Markt eine gewisse Nachfolge gefunden hat. Man könnte dann über jedes dieser Beispiele lang und breit diskutieren, sie erklären und so weiter. Aber sagen wir es mal so herum: Bei einem gut laufenden Geschäft würde ich mir denken: „Ach, das ist sicher nur ein Provisorium, das bald behoben sein wird!“

In den USA gibt es beispielsweise eine ganze Reihe prominenter Fälle des Niedergangs von Supermarkt- und Warenhausketten. Pier 1, JC Penny oder Bed, Bath & Beyond mögen hierzulande den meisten nicht direkt etwas sagen. Aber ein wesentlicher Teil von deren Abstieg in der Kundengunst war eine Abwärtsspirale beim Aussehen der Einrichtung, der Warenanordnung und so weiter. (Wer gute Englischkenntnisse hat, kann sich kurze Dokumentationen darüber hier auch im Bewegtbild ansehen)

Komm wieder auf die Beine, Karstadt

„Wir leben hier Gott sei Dank in einer sozialen Marktwirtschaft und nicht in einer kommunistischen Planwirtschaft. Oder was immer Sie sich vorstellen?!“, schmetterte mir einmal ein Rathausmitarbeiter entgegen, als ich sachte nachfragte, ob bestimmte Entwicklungen im Rosenheimer Geschäftsleben von der Stadtverwaltung begrüßt würden. „Die Freie Wirtschaft in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“, schien also zumindest für ihn das beherrschende Prinzip zu sein. Diese Anekdote habe ich in meinem Kommentar zum Kampf gegen den Leerstand in Rosenheim schon einmal erwähnt.

Und ja, Karstadt beziehungsweise Galeria Karstadt Kaufhof ist ein privates Unternehmen. Aber es wurde immer und immer wieder betont, welche bedeutende Rolle das Kaufhaus für den Rosenheimer Einzelhandel spielt. Die lokale Politik hat sich auch bereits dafür eingesetzt, dass der Standort erhalten bleibt und es herrscht weitgehende Einigkeit das er grundsätzlich wirtschaftlich und attraktiv ist. Aber ich fürchte, das wird langfristig nicht reichen und man bekommt als Außenstehender den Eindruck, dass da noch etwas im Argen ist. Daher abschließend die Bitte: Karstadt, bitte schau, dass du auf die Beine kommst! Und vielleicht schadet auch ein bischen Druck von außen nicht, nur bitte nicht auf die Mitarbeiter vor Ort sondern die Unternehmensleitung!

hs

Kommentare