Nach Galerias Insolvenz Antrag.
Online statt in Rosenheim einkaufen? So traurig sind die Bürger über mögliche Galeria-Schließung
Zum dritten Mal hat die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz angemeldet. Was das für den Standort Rosenheim bedeutet, ist noch unklar. So reagieren die Bürger auf die Vorstellung, dass es Galeria in Rosenheim bald nicht mehr geben könnte.
Rosenheim – Schließt der Galeria Rosenheim oder nicht? Schon im März 2023 mussten die Rosenheimer um ihr Kaufhaus bangen. Damals ging die Geschichte gut aus und Galeria Rosenheim durfte bleiben. Doch mit dem erneuten Insolvenzantrag der Warenhauskette vom 9. Januar 2024 ist die Zukunft der verbliebenen 92 Warenhäuser in Deutschland ungewiss – darunter auch die der Galeria-Filiale in Rosenheim. Das sagen die Menschen aus dem Landkreis Rosenheim dazu.
„Ich habe heute früh im OVB von dem Insolvenzantrag von Galeria gelesen und würde es schade finden, wenn der Laden in Rosenheim schließt. Ich komme aus Wasserburg und wenn ich nach Rosenheim zum Arzt muss, komme ich nachher hierher und kaufe noch etwas ein. Wenn es den Galeria in Rosenheim nicht mehr gibt, muss ich auf die Läden in Wasserburg zurückgreifen. Könnte ich mir wünschen, was später mit dem leeren Gebäude passiert, dann kann ich mir ein Einkaufszentrum wie Ludwig Beck in München gut vorstellen.“
Ulla Dobler, 65, Wasserburg, Rentnerin
„Ich kaufe schon seit 30 Jahren im Galeria Rosenheim ein, weil ich hier alles bekomme. Sollte er wegfallen, wäre das sehr schade. Ich müsste dann zum Einkaufen nach München. Alternativ kann ich auch online einkaufen gehen, aber mir ist es lieber, die Waren anzufassen und von allen Seiten anzusehen. Galeria für mich ist der Mittelpunkt von Rosenheim und München ist so weit weg. Wegen des Geschäftesterbens muss ich verzweifelt nach bestimmten Läden suchen. Sollte Galeria Rosenheim wirklich schließen müssen, hoffe ich, dass sich hier mehrere Läden zusammentun oder vielleicht auch soziale Vereine hier Platz finden. Die Frage ist nur, ob die Leute hier irgendetwas anderes als Galeria akzeptieren – man kennt den Laden einfach.“
Patricia Ganslmaier, 64, Wasserburg, Pflegerin
„Ich komme nicht oft nach Rosenheim, da ich aus Bruckmühl komme, aber ich besuche oft Galeria Filialen in München. Wenn diese Läden schließen, muss ich mehr online einkaufen oder einzelne Geschäfte aufsuchen. Ein Grund für das Sterben der Kaufhäuser ist sicherlich der Online-Handel. Vor allem bei Galeria gibt es aber noch ein weiteres Problem: Man fühlt sich als Kunde alleingelassen, weil die Verkäufer oft nicht auffindbar oder ansprechbar sind. Das ist nicht nur in Rosenheim so, sondern auch in München. Trotzdem finde ich es schade, wenn die Läden insolvent gehen. Gerade in Rosenheim gehört er einfach zur Stadt dazu. Ich kann mir keine anderen Läden oder Einrichtungen in dem Gebäude vorstellen.“
Annemarie Palloks, 60, Bruckmühl, Vorarbeiterin im Metallbau
„Ich komme oft hierher und kaufe Kosmetika sowie Strümpfe und Konfekt. Früher, als es den Supermarkt im Galeria gab, habe ich dort auch viel eingekauft. Früher gab es hier auch einen Friseur, bei dem ich mir die Haare habe machen lassen. Die Insolvenz von Galeria ist sehr traurig für Rosenheim. Es ist einfach das Zentrum der Stadt. Ohne Galeria müsste ich mehr online einkaufen, aber dann trage ich ja noch mehr zum Geschäftesterben bei. Aber wenn das Gebäude geräumt werden muss, dann hoffe ich, dass hier Wohnungen und Läden ihren Platz finden.“
Hanne Wimmer-Hegner, 71, Schlossberg, Rentnerin



