„Gipfebrenna“ exklusiv
Dahoam bei Helga Brenninger: Mundart-Musikerin spielt Song für OVB24 ein
Sie spielt ihre Gitarre virtuos, singt ihre Lieder direkt ins Herz der Zuschauer. Wenn Helga Brenninger auf der Bühne steht, ist das keine geschäftsmäßig abgehandelte Performance, nein, man erlebt die Künstlerin mit ihrer bayerischen „Herzenssprache“ als emotionsgeladene „Naturgewalt“. Als wir sie zu Hause besucht haben, hat sie uns ein ganz exklusives Ständchen gebracht.
Heldenstein/Dorfen – Das Anwesen der Brenningers im Dorfener Ortsteil Schwindkirchen ist auf den ersten Blick eines von vielen. Cabrio, Motorrad, Oldtimer-Traktoren. Was man eben so hat, als Landmensch. Als wir jedoch einen rustikal eingerichteten Proberaum und ein Aufnahmestudio betreten, zeigt sich auch die musikalische Seite der Bewohnerin, die aus Niederheldenstein stammt. Und diese vermag zu gefallen.
„Es ist wichtig für mich, dass ich irgendwie die Natur um mich rum habe“, erzählt Helga Brenninger, als wir auf der schön angelegten Terrasse sitzen. Heimat ist ihr wichtig. In der Mühldorfer Musikschule „emmzett“ unterrichtet sie, ist „mit de Leit da unten verbandelt“, wie sie sagt. Keine Star-Habitus, keine Wichtigtuerei. Helga Brenninger ist schlichtweg nett. Und brennt für die Sprache der Musik. Am 29. September tritt sie im „Nuts“ Traunstein auf, im November dann im Mühldorfer Haberkasten. „Da gfrei i mi total drauf“, sagt sie.
Alle Tourdaten findest Du auf der Website der Künstlerin.
Schon als kleines Kind hat sie ihr Vater sonntagmorgens mit seinem Trompetenspiel aufgeweckt. Erste Erfahrungen mit der Musik. Mit 10 Jahren hat sie dann zum ersten Mal Gitarrenunterricht erhalten, mit 13 spielte sie in einer Rhythmus-Gruppe. Rund 20 Jahre war sie dann in einer Hochzeitsband aktiv. Spielte „Tanzmucke“, wie sie es nennt. „Bis i dann meine eigenen Sachen geschrieben habe.“
Mit viel Liebe zur Heimat
Ihre Musik „geht tief“, hofft sie. „Die Texte können einen berühren, erzeugen schöne Bilder.“ Auch hier kommen ihre Heimatverbundenheit und die Liebe zur Schöpfung durch. „Die Lieder handeln viel von Natur und den Bergen.“ Zudem bietet sie auch musikalische Waldwanderungen an. „Erlaube Dir, einfach zu Sein“, so das Motto dazu.
Helga Brenninger singt in ihrer bayerischen Muttersprache. Warum, das erklärt sie selbst:
Mittlerweile hat sie drei Alben veröffentlicht, arbeitet aber auch immer wieder an sprachlichen Projekten. Was immer sie macht, es steckt ganz viel „Helga“ in ihrem Schaffen. „Sachen, die ich verarbeiten muss, die ich beobachte, die mich beschäftigen“, erzählt sie. „Da ist immer etwas Persönliches mit drinnen.“
Helga Brenninger ist umtriebig, begeistert von ihrer Umwelt verarbeitet sie Eindrücke künstlerisch. „Ich habe gerade ‚s’Madl‘ in Arbeit. In der Geschichte hat sich ein Madl in der Schulzeit immer zu weit hinten gesehen. Sie wollte glänzen, macht jetzt Social Media“, erzählt sie. „Aber dann fragt sie sich irgendwann: ‚Wo sind meine echten Freunde? Wo ist mein echtes Leben hingekommen?‘ Und merkt dann: Das ist doch nicht das Wahre.“ Ja, Helgas Künstlerseele scheint mit der Internet-Scheinwelt manchmal zu hadern.
Als sie schließlich ihre Gitarre in die Hand nimmt, um der OVB24 ein Ständchen zu bringen, legt sie ihre ganze Emotion in den Song. „Gipfebrenna“ heißt das Lied. Es handelt von den Gefühlen, die sie für die Berge hat. Sie spielt, sie singt, sie jodelt von Herz zu Herz. Ja, ihre Musik geht wirklich tief, sie hat nicht zu viel versprochen.
ar
Rubriklistenbild: © Andreas Reichelt