Folk-Punk aus den USA
Dropkick Murphys vor Auftritt in Töging: Unterstützung der Fans „geradezu spektakulär“
Die Dropkick Murphys in Töging. Punk Rock meets Irish Folk und das in seiner feinsten Ausprägung. Am 23. August spielen sie im Silo1 Open Air, ein echter Brecher für die heimischen Fans. Wir haben vorab Matt Kelly, den Drummer der US-Rocker, interviewt.
Töging - Ein irisches Bier in Händen am Tresen im Pub meiner Wahl zu sitzen, das ist kein unsympathischer Gedanke. Und auch kein seltener Wunsch. Wie bei vielen guten Tagträumen läuft im Hintergrund ein Soundtrack ab. Irische Musik passt perfekt in diese Stimmung. Finden auch die Dropkick Murphys. Und so ist es auch kein Wunder, dass sie ihre rockigen Punk-Sounds mit Irish Folk kombiniert haben und damit seit Jahren erfolgreiche Platten liefern.
„Nun, als die Band startete, war es eine reine Punkrock-Band, und unser erster Song war „Barroom Hero“. Das hatte etwas irisches Folk-Feeling, allein schon deshalb, weil die Jungs in der Band irischer Abstammung waren und traditionelle Musik zu Hause hatten“, erklärt Drummer Matt Kelly. „Außerdem lieben wir ganz einfach beide Stile, warum sollten wir sie also nicht kombinieren?“
Starke Fanbase
Die Band hat dabei keinen festen Plan, wie sie zu ihren Songs kommen. „Manchmal beginnen wir mit einem Gitarrenriff, manchmal mit einer Melodie, manchmal mit einem Text oder Refrain oder einer Kombination davon“, wie Matt Kelly weiter berichtet. „Ich habe einfach das Glück, mit einigen großartigen Songwritern zusammenzuarbeiten!“ Kein Wunder also, dass es gerade in Deutschland so viele langjährige Fans der Band gibt.
Möge es noch lange so weitergehen!
„Seit dem ersten Tag, unserem ersten Auftritt in Hamburg als Vorgruppe der Bosstones im Jahr 1997, hat uns Deutschland wie Könige behandelt!“, begeistert sich der Drummer. „Die Loyalität unserer Unterstützer im ganzen Land ist geradezu spektakulär. Möge es noch lange so weitergehen!“
Mit den ganz Großen gearbeitet
Die Dropkick Murphys können auf eine Reihe berühmter Musiker zurückblicken, mit denen sie bereits arbeiten konnten. Allen voran der „Boss“: „Nun ja, im Fall von Springsteen geht es offensichtlich um die Zusammenarbeit mit einer lebenden Legende, und die meisten Jungs in unserer Band verehren seine Arbeit“, schwärmt Kelly.
„Es ist immer eine Lernerfahrung, mit „Playern“ außerhalb des eigenen Genres oder der eigenen Komfortzone zu arbeiten – Springsteen, Fat Mike, Colin McFaull von Cock Sparrer, Ronny Drew von The Dubliners und vielen anderen –, da man unterschiedliche Perspektiven gewinnen und vielleicht lernen kann, ‚outside the box‘ zu denken“.
Einen Favoriten für eine kommende Kooperation hat Matt Kelly übrigens auch. „Gerry Cinnamon oder Steve Harris von Iron Maiden“, kann er sich durchaus vorstellen. „Im Moment gibt es nichts Konkretes, da wir viel auf Tour waren und zu Hause Zeit mit unseren Familien verbrachten. Letzten November und diesen Mai haben wir zwei vollakustische Alben mit bis dahin unveröffentlichten Texten von Woody Guthrie veröffentlicht, daher hat sich das Songwriting für dieses Jahr etwas verlangsamt.“
Neue Alben, Ideen für weitere Kooperationen und dazu eine Tour mit Station in Töging. Was die Dropkick Murphys derzeit auf die Beine stellen, ist alle Ehre wert. Und sollten sie auch nur den einen oder anderen Besuch im Irish Pub musikalisch begleiten, so ist das doch für Fans des Genres ein angenehmer Effekt.
ar