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Kindheit der Kabarett-Legende

Fredl Fesl: Von Schule geflogen, „da ich dem Lehrer eine geschmiert habe“

Monika und Fredl Fesl leben zurückgezogen im Landkreis Altötting
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Haben es sich in Pleiskirchen gemütlich gemacht: Monika und Fredl Fesl

Wenn Fredl Fesl von seiner Jugend erzählt, bleibt kein Auge trocken. Schon als kleiner Bub hatte er es faustdick hinter den Ohren. Dass er jedoch einmal von der Schule geflogen ist, weil er einem Lehrer „eine geschmiert“ hat, ist eine kuriose Geschichte.

Pleiskirchen - Fredl Fesl konnte in seinen aktiven Jahren die Massen mit seinen langen Vorreden und lustig-folkloristischen Liedern begeistern. Sein Humor hallt bis heute nach. Grund genug, sich gerade jetzt - zum Ende der Sommerferien - mit dem Künstler über seine Jugend zu unterhalten.
Sehen Sie dazu auch unser exklusives Video-Interview (16. Mai 2023) mit Fredl Fesl:

Ferien vor Schule

In jungen Jahren wechselte er oft die Schule. „Eigentlich habe ich mich da schon nicht sehr wohl gefühlt, da ich mich ja immer wieder auf neue Mitschüler, Lehrer und meistens auch anderen Stoff einstellen musste“, so der Künstler. „Aber in München habe ich dann gar nicht mehr verstanden warum ich zum Beispiel Buchführung lernen soll. Damals war mir schon klar, dass ich dafür dann später meine Leute habe“, schmunzelt er. „Und beendet wurde die Schulzeit ja durch einen Rausschmiss, da ich einem Lehrer eine geschmiert habe, wobei man zu meiner Ehrenrettung sagen muss: Er hat zuerst herg‘haut.“

Ja, Fredl hatte eben schon immer einen eigenen Kopf. Vielleicht macht ihn gerade das so sympathisch. In seiner Biographie „Ohne Gaudi is ois nix“ schreibt er: „Die Schule war schlimmer, als ich es erwartet hatte. Und ich hatte sie mir wirklich schon sehr schlimm vorgestellt.“

Ob er seine ureigene Erfindung einer Schunkelhilfe der Langeweile während des Unterrichts zu verdanken hat? „Vielleicht sind damals schon die ersten Ideen dazu entstanden, aber eigentlich war es eher ein Musikantenstadl, wo das Publikum so völlig synchron zu den Liedern mitgeschunkelt hat, und ich mir dann vorgestellt habe, wie das Bild jetzt aussähe, wenn genau einer sich weigert.“ Solch einem Umstand wollte er vorbeugen. Also entwickelte er eine Sitzschale, die die wippende Bewegung quasi ganz automatisch übernimmt.

Nach seiner Schulzeit lernte er den Beruf des Kunstschmieds. Die damit verbundenen Unterrichtszeiten gefielen ihm schon weit besser. Doch am liebsten denkt er an die schulfreien Phasen zurück. „Das waren immer die Ferien, wo ich alleine an irgendeinem Bacherl oder See durch die Natur streifen konnte, und in meiner Phantasie als Anführer meines Volkes, Heeres oder meiner Männer gekämpft habe und natürlich auch für sie gesorgt habe, indem ich zum Beispiel Fische gefangen habe“, schwelgt er in Erinnerungen.

Fredls Fantasie war schon immer stark und kreativ. „Einmal habe ich dann meine Schuhe nicht mehr wieder gefunden und bin barfuß nach Hause. Das wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen, aber am folgenden Tag war Sonntag und die Oma hat schon sehr darauf geachtet, dass man ordentlich in den Gottesdienst geht“, erzählt er. „Im Gottesdienst bin ich dann mit den Schuhen meines älteren Bruders gewesen und mein Gebet wurde erhört; ich habe meine Schuhe dann tatsächlich am Ufer wiedergefunden.“

Die Schule gab dem jungen Fredl wenig, die Ferien bedeutend mehr. Eine Kombination, in der sich wohl viele wiederfinden. Dass er dennoch mit seinem feinsinnigen, intelligenten Humor bis heute die Menschen begeistern kann, ist ein weiterer Beweis dafür, dass schulische Leistungsfähigkeit nicht alleinige Aussagekraft besitzt.

ar

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