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Umfangreiche Darstellung

Pendler-Report: Wer pendelt wohin in unserer Region?

Wir haben zusammengefasst, von wo nach wo Menschen in unseren Landkreisen pendeln.
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Wir haben zusammengefasst, von wo nach wo Menschen in unseren Landkreisen pendeln.

In unserer Region sind viele Pendler unterwegs zwischen Stadt und Landkreis Rosenheim sowie den Kreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn und Traunstein. Wir haben für euch zusammengestellt, wohin wie viele Menschen, laut Zahlen der Arbeitsagentur, unterwegs sind.

Altötting/Bad Reichenhall/Mühldorf/Rosenheim/Traunstein - Das größte Plus beim Pendlersaldo, also mehr Ein- als Auspendler, verzeichnet in der Region, wenig überraschend, die Stadt Rosenheim mit +7.643. Demgegenüber kommt der Landkreis auf -21.287. Gleichzeitig haben einen bedeutenden Austausch von Pendlern untereinander. Der einzig andere Landkreis mit einem positiven Pendlersaldo ist Altötting mit +1.097. In allen anderen Landkreisen, also Berchtesgadener Land (-1.735.), Mühldorf am Inn (-8.548) und Traunstein (-773) ist er negativ. Bei all dem muss man aber zwei Dinge bedenken: Zum einen, die Pendlerbewegungen in die Landeshauptstadt. Zum zweiten und vor allem aber: Dass die Arbeitsagentur Pendler aus dem Ausland, in unserer Region Österreich nicht berücksichtigt!

Alle Grafiken zu Pendlerströmen in der Region gesammelt

Die Pendlerströme von der und in die Stadt Rosenheim.
Die Pendlerströme von der und in die Stadt Rosenheim. © Verena Klinger
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Rosenheim.
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Rosenheim.  © Verena Klinger
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Mühldorf am Inn.
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Mühldorf am Inn.  © Verena Klinger
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Altötting.
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Altötting.  © Verena Klinger
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Traunstein.
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Traunstein.  © Verena Klinger
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Berchtesgadener Land.
Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Berchtesgadener Land.  © Verena Klinger

Aussagekräftig ist diese Statistik also vor allem für die Bewegungen zwischen den heimischen Landkreisen und vor allem auch von und zur Landeshauptstadt und dem Landkreis München. Dies alles spielt im Alltag eine bedeutende Rolle. Sei es beispielsweise für die Planungen für den Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen. Aber auch als Grundlage und Motivation dafür, dass der Landkreis Rosenheim Teil des Münchner Verkehrsverbunds wurde und nun auch der Kreis Mühldorf Teil des MVV wird. Aber betrachten wir zunächst einmal die Situation im gesamten Freistaat.

Umfangreiche Darstellung: Pendler-Report - Wer pendelt wohin in unserer Region?

„Von den 6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern sind etwa 445.000 Personen aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland zum Arbeiten eingependelt. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2024 etwa 7.500 Menschen mehr zum Arbeiten nach Bayern gependelt. 7,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort Bayern wohnten 2024 nicht im Freistaat“, berichtet die Bundesagentur für Arbeit zur vor kurzem veröffentlichten Pendlerstatistik für den Freistaat. „Sie kommen dabei überwiegend aus Baden-Württemberg (117.000), Nordrhein-Westfalen (55.000) oder dem Ausland (49.000). Die Zahl der Auspendler stieg ebenfalls an (+11.000). neben den 445.000 sog. Einpendlern verließen auf der anderen Seite rund 360.000 Menschen aus Bayern ihren Wohnort, um außerhalb der Landesgrenze zu arbeiten. Sie gingen überwiegend einer Arbeit in Baden-Württemberg (139.000), Hessen (77.000) oder Nordrhein-Westfalen (56.000) nach. Menschen aus Sachsen und Thüringen pendeln besonders häufig nach Bayern für die Arbeit ein“, so die Agentur weiter.

„Aktuell kommen 85.000 mehr Menschen zum Arbeiten nach Bayern, als sie aus Bayern wegen der Arbeit in ein anderes Bundesland gehen. Das belegt die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Bayern. Die Arbeitspendler nach Bayern sind ein wichtiger Faktor für den historisch hohen Beschäftigungsstand in Bayern und stehen damit für Produktivität, Innovation und Wohlstand. Der anhaltende Trend zu mehr Mobilität zwischen Arbeits- und Wohnort setzt sich weiter fort“, äußert sich dazu Dr. Markus Schmitz, Chef der bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcenter. „So arbeiten in Bayern 2,7 Millionen Beschäftigte nicht in dem Landkreis oder der Stadt, in dem bzw. der sie wohnen. Damit zeigen die bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine in diesen wirtschaftlich kritischen Zeiten erfreuliche Flexibilität. Diese Flexibilität wird gerade auch in Zeiten des Strukturwandels und der Transformation ein wichtiger Erfolgsfaktor bleiben“, so Schmitz weiter. Innerhalb Bayerns pendelten die meisten Menschen nach Oberbayern (364.808 Personen), es pendelten jedoch auch die meisten Menschen aus Oberbayern aus (177.179 Personen).

„Oberbayern hat jedoch auch die mit Abstand meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in ganz Bayern, bedingt durch die Ballungsräume München und Ingolstadt. Die Zahl der pendelnden Menschen nimmt mit dem Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt zu. Bezogen auf alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pendeln die meisten Menschen nach Oberfranken ein (17,6 Prozent). Die geringste Pendelquote bezogen auf die Beschäftigten insgesamt gibt es in Niederbayern (11,2%)“, so die Agentur. Spitzenreiter bei Einpendler sei München mit 462.000 Einpendlern, womit es vor Frankfurt am Main (418.000) und Berlin (408.000) liege. Soweit also zum überregionalen Bild der Dinge. Zu beachten ist dabei, dass die zugrundeliegende Beschäftigungsstatistik dem Inlandskonzept folgt, wie die Agentur erläutert. „Der Wohnort kann auch im Ausland liegen. Einpendler aus dem Ausland sind statistisch darstellbar, wenn der Arbeitsort in Deutschland liegt und sie der deutschen Sozialversicherung unterliegen. Die Zahl der Auspendler in das Ausland ist nicht ermittelbar, weil Personen mit deutschem Wohnsitz, die bei Arbeitgebern mit Sitz im Ausland beschäftigt sind, nicht zur deutschen Sozialversicherung gemeldet werden.“ Für unsere Grenzregion gilt daher: Die Pendlerströme ins Nachbarland Österreich sind leider nicht klar wiederzugeben.

Stadt und Landkreis Rosenheim haben größte Pendlerbewegungen untereinander

Womit wir den Blick konkret auf unsere Landkreise werfen: Die aktuelle Veröffentlichung legt zunächst einmal die Lage auf Landes- und Bezirksebene dar. Zahlen auf Landkreisebene gibt es auch im sogenannten „Pendleratlas“, diese sind allerdings auf dem Stand Juni 2024. Beginnen wir also mit der Stadt Rosenheim. Dort wohnen zu jenem Zeitpunkt 28.551 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 16.287 oder 57,0 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis (Auspendler). Gleichzeitig pendeln 23.930 Beschäftigte ein. Der Saldo belief sich damit auf +7.643. Von den 36.194 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, waren also 66,1 Prozent Einpendler. Die meisten davon kamen aus dem weiteren Landkreis (17.221), gefolgt von Traunstein (1.189) und der Landeshauptstadt (1.141). Ausgependelt wurde vor allem wiederum in den Landkreis (9.034) die Landeshauptstadt (3.127) und den Kreis München (813).

Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Rosenheim.

Im Landkreis wohnen wiederum 110.382 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 48.956 oder 44,4 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis. Gleichzeitig pendeln 27.669 Beschäftigte dorthin. Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich auf -21.287. Ihren Arbeitsort haben dort damit 89.095 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von ihnen sind 31,1 Prozent Einpendler. Die meisten Einpendler kommen aus der Stadt Rosenheim (9.034), dem Landkreis Traunstein (4.730) und dem Kreis Mühldorf (2.467). Demgegenüber pendeln die meisten in die Stadt Rosenheim (17.221), die Landeshauptstadt (10.321) und den Landkreis München (4.373).

Die Pendlerströme von der und in die Stadt Rosenheim.

Die Stadt hat somit bedeutend mehr Einpendler als der Landkreis. Gleichzeitig finden allerdings auch zwischen beiden die größten Pendlerbewegungen statt. Aber auch aus dem Nachbarlandkreis Traunstein kommen viele Menschen zum Arbeiten hierher. Für Auspendler sind für beide die Landeshauptstadt und der Landkreis München die wichtigsten Ziele. Weit abgeschlagen sind in beiden Fällen weit entfernte Orte. So beim Landkreise etwa bei den Auspendlerzielen Fürstenfeldbruck (238) und den Einpendlerzielen Altötting (332). Bei der Stadt sind wiederum die wenigsten Auspendler nach Erding (57) unterwegs und die wenigsten kommen aus Bad Tölz-Wolfratshausen (121). Wie in allen Fällen gilt: Pendler von und nach dem Ausland, also vor allem Österreich, sind nicht mit eingeflossen.

Viele Pendler nach Altötting und Mühldorf aus Rottal-Inn

Im Kreis Altötting wohnen 49.603 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 16.748 oder 33,8 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis. Gleichzeitig pendeln 17.845 Beschäftigte, die in einem anderen Kreis wohnen, zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung dorthin. Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich auf +1.097. Ihren Arbeitsort haben damit 50.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte dort, von ihnen sind 35,2 Prozent Einpendler. Die meisten Auspendler sind unterwegs in den Nachbarlandkreis Mühldorf (5.136) gefolgt von Traunstein (4.451) und der Landeshauptstadt (1.660). Unter den Einpendlern wiederum führt der Landkreis Rottal-Inn (6.524) das Feld an. Gefolgt von Mühldorf (3.884) und Traunstein (2.020).

Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Altötting.

Im Kreis Mühldorf wiederum wohnen 53.771 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 22.538 oder 41,9 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis. Gleichzeitig pendeln 13.990 Beschäftigte, womit der Saldo von Aus- und Einpendlern sich auf -8.548 beläuft. Ihren Arbeitsort dort haben damit 45.223 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von ihnen sind 30,9 Prozent Einpendler. Die meisten Auspendler sind in die Landeshauptstadt (4.934) unterwegs, gefolgt von den Kreisen Altötting (3.884) und Rosenheim (2.467). Einpendler wiederum kommen aus den Kreisen Altötting (5.136), Erding (1.311) und Rottal-Inn (1.174).

Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Mühldorf am Inn.

In der Innsalzach-Region fällt also auf, dass beide Landkreise viele Einpendler aus Rottal-Inn verzeichnen. Unter ihren Auspendlern spielt der Kreis aber sowohl bei Mühldorf (836) als auch Altötting (1.460) eine zwar nicht unbedeutende, aber weniger prominente Rolle. Beide Landkreise sind untereinander wichtige Ziele von Pendlern, wobei für den Landkreis Mühldorf bei den Auspendlern die Landeshauptstadt die bedeutendere Rolle spielt. Auch hier muss der Wegfall der Pendler von und nach dem Ausland beachtet werden.

Auslassung von Österreich-Pendlern macht sich bei BGL und Traunstein bemerkbar

Traunstein verzeichnet 75.091 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 18.967 oder 25,3 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis und 18.194 aus anderen Landkreisen ein. Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich damit auf -773. Ihren Arbeitsort haben dort damit 74.318 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von ihnen sind 24,5 Prozent Einpendler. Die meisten Auspendler sind nach Rosenheim (4.730), die Landeshauptstadt (2.874) und das Berchtesgadener Land (2.690) unterwegs. Einpendler wiederum kommen primär aus dem Landkreis Altötting (4.451), dem Berchtesgadener Land (4.427) und Rosenheim (2.879).

Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Traunstein.

Im Berchtesgadener Land schließlich wohnen 39.395 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 8.627 oder 21,9 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis. Gleichzeitig pendeln 6.892 Beschäftigte aus Nachbarlandkreisen dorthin. Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich auf -1.735. Ihren Arbeitsort dort haben 37.660 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von ihnen sind 18,3 Prozent Einpendler. Die meisten Auspendler sind nach Traunstein (4.427), die Landeshauptstadt (989) und Rosenheim (364) unterwegs. Einpendler wiederum kommen ebenfalls vor allem aus Traunstein (2.690) und dann weit abgeschlagen, Rosenheim (216) und München (152).

Die Pendlerströme vom und in den Landkreis Berchtesgadener Land.

Mehr als bei allen anderen Landkreisen machen sich hier also vermutlich durch ihre Abwesenheit in der Erfassung der Arbeitsagentur die Pendler von und nach dem Ausland, sprich primär Österreich bemerkbar. Dies vor allem im Fall des Berchtesgadener Lands. Somit bleibt zu bemerken, dass dieses primär innerhalb Bayerns Pendler mit dem Nachbarlandkreis Traunstein austauscht. (hs)

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