Die Neuöttinger Gitarrentage 2024 sind gespickt mit internationalen Stars und grandiosen Musikern. Aus der Alpenrepublik Österreich wird zum Beispiel das Duo „Wiener Blond“ anreisen und launige Songs mit virtuoser Musik mitbringen. Im Interview verraten sie, worauf sich die Neuöttinger freuen dürfen, ob sie immer noch Lampenfieber haben und was sie als Österreicher mit Bayern verbinden
Neuötting - Wer sich mit der Musik von Verena Doublier und Sebastian Radon beschäftigt, findet eine ganz eigene Melange aus Gitarrenmusik, Beatboxing und innovativen Texten. Die beiden sind einfach sympathische Menschen, die sich selbst nicht zu ernst nehmen. Vor ihrem Auftritt (am 6. April) haben wir sie dazu interviewt.
Verena Doublier und Sebastian Radon - Ihr spielt als Duo „Wiener Blond“, wie habt Ihr Euch kennengelernt?
Verena: Wir haben uns 2012 über einen gemeinsamen Gesangsprofessor an der Musikuni in Wien kennengelernt und gleich begonnen, eigene Songs zu schreiben und zu proben.
Sebastian: Es war für uns beide gleich klar, dass wir das weiter machen wollen. Eine erste Bandnamen-Idee war „Duo Dynamit“.
Nun spielt Ihr Jazz, gepaart mit Beatboxing und „Umananda-Grantln“. Wie kam es zu dieser Symbiose?
Verena: Also Jazz, glaube ich, spielen wir nicht – oder wenn, dann nur in dem Sinne, dass bei uns (wie im Jazz) sehr viel erlaubt ist. In erster Linie machen wir poppige Songs über unseren Alltag und Dinge, die uns so beschäftigen. Unser Credo ist, keine Love Songs zu schreiben – und stattdessen über alles andere zu singen. Die Texte stehen im Mittelpunkt und musikalisch probieren wir einfach alles aus, was uns gefällt.
Sebastian: Und das, obwohl wir bei den Amadeus Austrian Music Awards in der Kategorie „Jazz/World/Blues“ nominiert sind. Aber vielleicht sind wir noch eher eine Blues-, als eine Jazzband.
Was erwartet die Zuhörer bei den Neuöttinger Gitarrentagen?
Verena: Ein paar Walzer, ein paar HipHop-Nummern, ein paar gemütliche Balladen – und ab und zu spiel ich auch Gitarre, versprochen!
Sebastian: Die Ukulele ist auch mit im Gepäck — hoffentlich wird sie beim Einlass nicht abgewiesen.
Seit 2012 aktiv - ist man da noch nervös, wenn es losgeht?
Verena: Ich denke, wenn man irgendwann gar nicht mehr aufgeregt ist vor einem Konzert, wäre das eher ein schlechtes Zeichen. Die Vorfreude ist immer noch sehr groß. Wobei „freudig gespannt“ vielleicht die bessere Umschreibung ist als „nervös“.
Sebastian: Sehr kleines und sehr großes Publikum lässt den Puls schon steigen. Aber wir haben zum Glück keine Probleme mit Lampenfieber: „freudig gespannt“ triffts ganz gut.
Mit wem würdet Ihr mal gerne auf der Bühne stehen?
Verena: Mit einem großen Symphonie Orchester. Das wäre schön Das passt aber leider nicht in unser Tour-Auto rein.
Wart Ihr schon einmal im Landkreis Altötting?
Sebastian: Ja! Wir haben vor einigen Jahren ein gemütliches Konzert in Burghausen gespielt.
Was verbindet Ihr mit Bayern an sich?
Verena: Wir waren zu zweit schon viel in Bayern unterwegs und haben hier einige schöne Konzertabende verbracht.
Mich persönlich überrascht immer noch die Geselligkeit und Offenheit des bairischen Publikums – man ist das aus dem Osten Österreichs einfach nicht gewohnt. So eine echte Bier-Trinkerin wird aus mir aber wohl eher nicht mehr, egal wie oft wir nach Bayern cruisen. Ich hoffe, ihr verzeiht das der Veltliner-Wienerin.
Sebastian: Bei mir stellt sich jenseits der österreichischen Grenze prompt eine Art Urlaubsgefühl ein. Ich mag die Landschaft und die Leut! Wenn nur nicht so viele Autos da wären.
Was ist für 2024 noch geplant?
Verena: 2024 touren wir sowohl im Duo als auch in großer Besetzung gemeinsam mit dem Original Wiener Salonensemble durch Österreich und Süddeutschland. Letzten November ist unser gemeinsames Studioalbum erschienen, aus dem wir auch einige aktuelle Songs bei den Gitarrentagen zu zweit performen werden.
ar