Thema im Stadtrat
„Teils echt gruslig!“ - Straßenbeleuchtung an Trostberger Straße nicht hell genug?
Ist es nachts nicht hell genug entlang der Trostberger Straße in Altötting? Zwei Stadträte appellierten an die Verwaltung, hier baldmöglichst Abhilfe zu schaffen.
Altötting - „Ich bin darauf angesprochen worden, dass die Straßenbeleuchtung entlang der Trostberger Straße nachts nicht für ausreichend Helligkeit sorgen würde“, berichtete Christian Pöllner (CSU) dem Stadtrat, „Das betrifft sowohl deren inneren wie äußeren Verlauf im Stadtgebiet. Zum einen gibt es wohl einige Lampen, die nur extrem nach unten, aber nicht nach den Seiten hin strahlt. Zum anderen wird es spätabends entlang des äußeren Verlaufs der Straße, wo keine Geschäfte mehr mit Beleuchtung vorhanden sind, teils echt gruslig!“
Die Trostberger Straße verläuft vom Stadtzentrum, am Tillyplatz, zunächst bis zum Bahnhofsplatz im inneren Bereich der Stadt. Dann, ab der Kreuzung mit der Chiemgaustraße verläuft sie stadtauswärts weiter in Richtung Graming. In ihrem Verlauf stadtauswärts finden sich bis auf Höhe der Einmündung der Werner-Bergengruen-Straße noch immer wieder Geschäfte entlang des Straßenverlaufs. Danach, bis zur Kreuzung mit der Karl-Heinrich-Waggerl- und der Mitterstraße, findet sich auf beiden Straßenseiten Wohnbebauung.
„Teils echt gruslig!“ - Straßenbeleuchtung an Trostberger Straße nicht hell genug?
Die Straßenbeleuchtung wurde inzwischen auf LED-Lampen umgestellt. „Alle 1.666 Lampen/Laternen der Straßenbeleuchtung in Altötting wurden 2017 auf LED umgerüstet. 1.370 Leuchten im Stadtgebiet strahlen von 1 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens um 50 Prozent leistungsreduziert“, erläuterte Altöttings Tiefbauamtsleiter Richard Wiesinger auf Anfrage unserer Redaktion vor zwei Jahren. Damals wurde, angesichts der damaligen Energiekrise, die Idee ins Spiel gebracht, nachts die Straßenbeleuchtung abzuschalten. „Aus psychologischer Sicht ist eine grundsätzliche Beleuchtung wichtig für die Bevölkerung. Einige Menschen könnten Angst bekommen, wenn die Stadt komplett im Dunkeln gelassen wird“, erteilte dem Wiesinger damals eine grundsätzliche Absage.
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„Ich wohne dort selbst“, berichtete Elisabeth Strasser (CSU), „Wenn sich das seitens der Stadtverwaltung offiziell angesehen wird, um die Situation zu beurteilen, kann ich nur dafür appellieren, das möglichst spätnachts zu tun. Denn dann wird es abschnittsweise wirklich extrem finster!“ - „Es ist mir selbst beim Durchfahren dieser Bereiche schon aufgefallen“, räumte Erster Bürgermeister Stephan Antwerpen (CSU) ein, „Eine gewisse Beleuchtung ist vorhanden, aber teils nicht sehr hell.“ Er erinnerte daran, dass durch den Einsatz der LEDs Lichtverschmutzung reduziert werden sollte. „Wir werden uns das jetzt mal anschauen und, wo nötig, das Beleuchtungskonzept anpassen.“
LED-Lampen effizienter
„LED-Lampen haben eine bis zu 90 Prozent höhere Energieeffizienz als Glühlampen und halten auch viel länger als herkömmliche Lichtquellen, was sie deutlich wirtschaftlicher und umweltfreundlicher macht“, heißt es in einer Veröffentlichung des Wissenschaftlichen Ausschusses der Europäischen Kommission. Deren Inhalt jedoch: Welche Risiken und Probleme haben die neuen Leuchten? Schon seit einer Weile werden beispielsweise auch mögliche Gesundheitsrisiken in der Forschung untersucht. Auch ausgerechnet bei der Lichtverschmutzung könnten sie Probleme machen, weshalb in den USA teilweise der Einsatz von Lampen mit „wärmeren“ Licht geprüft wird.
„LED-Lampen von schlechter Qualität können [....] hartes Licht ausstrahlen oder Blend- und Streueffekte verursachen. Die Helligkeit der Beleuchtung sollte ihrem Verwendungszweck angepasst sein, und LED-Straßenbeleuchtung braucht nicht so hell zu sein wie Tageslicht. Für mehr Sicherheit sollte sie jedoch weiches Licht erzeugen“, schreibt auch die EU-Kommission, „Überdies wird auf Autobahnen womöglich helleres Licht benötigt als auf den Straßen in Wohngebieten. Der Blauton einer optischen Strahlungsquelle wie LEDs wird oft mithilfe ihrer ‚ähnlichen Farbtemperatur‘ (CCT) gemessen. Je höher dieser CCT-Wert, desto mehr Blaulicht wird ausgestrahlt, was das Licht härter und heller erscheinen lässt.“+
hs