Bürgerversammlung in Gars am Inn
Gars am Inn wächst weiter: Das sind 2025 die wichtigsten Investitionen
Gars am Inn hat viel vor: Große Projekte drücken 2025 den Stempel auf, zeigte sich bei der ersten Bürgerversammlung. Rathauschef Robert Otter über Millionen-Investitionen, gute und schlechte Nachrichten.
Gars am Inn – Bis in den letzten Winkel besetzt war das Lengmooser Dorfhaus, als Bürgermeister Robert Otter vor der bemerkenswerten Zahl von etwa 70 Zuhörerinnen und Zuhörern und in Anwesenheit von Landrat Maximilian Heimerl zunächst den üblichen Rückblick auf das vergangene Jahr gab. Otter präsentierte dazu eingangs eine Reihe statistischer Zahlen für 2024. Der Wachstumstrend hat sich mit einer Zunahme um 37 Einwohner auf 4.074 weiter fortgesetzt, davon haben 443 Personen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, wobei der Flüchtlingsanteil inzwischen aber vergleichsweise nur noch durchschnittlich ist, wie Otter betonte.
Wie schon im Vorjahr hob er dankbar die positive Rolle des Helferkreises bei der Integration der Geflüchteten hervor, die verstreut in der Gemeinde und nicht in großen Flüchtlingsunterkünften oder Containerghettos untergebracht seien. Das „Café Miteinand“, das auch im neuen Gemeindehaus erhalten geblieben sei, werde weiterhin gut angenommen, sodass es insgesamt nach wie vor erfreulich wenig Probleme mit den Geflüchteten gebe.
Gars als wichtiger Schulstandort
In den drei Kindertagesstätten der Gemeinde werden nach Angaben des Rathauschefs insgesamt 165 Kinder betreut und die Zahl der Schüler an den drei Schulen hat sich mit insgesamt knapp 1200 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert, wobei der größte Anteil mit 778 auf das Gymnasium entfällt. Fotos vom Gymnasiumsneubau nach dem Abriss des Altbaus zeigten das deutlich veränderte Ortsbild und Otter betonte, welch ein Privileg die Rolle von Gars als wichtiger und attraktiver Schulstandort im Landkreis sei.
Schulden deutlich gestiegen
Weniger erfreulich ist allerdings der deutlich auf gut 6,5 Millionen Euro gestiegene Schuldenstand der Gemeinde, der aber nicht zuletzt auf die Sanierung der „Alten Grundschule“ zum Gemeindehaus und die große Sanierungsmaßnahme bei der Mittelschule zurückzuführen ist. Auch wenn von den dafür veranschlagten 27 Millionen immerhin 19 Millionen durch Zuschüsse finanziert werden können, wird sich eine weitere Erhöhung der Schulden nicht vermeiden lassen, bedauerte Otter. Positiv sei zumindest, dass der veranschlagte Kostenrahmen sich bisher als sehr realistisch erwiesen habe, der ins Auge gefasste Abschluss der in drei großen Abschnitten verlaufenden Sanierungsmaßnahme im August 2026 ebenfalls. Der Bürgermeister verdeutlichte noch einmal, dass es zur Sanierung der Mittelschule keine vernünftige Alternative gegeben habe und welche Probleme dabei bewältigt werden müssten.
Gemeindehaus wird am 17. Mai eingeweiht
Aber auch die Sanierung und der Umbau der „Alten Grundschule“ zum Gemeindehaus für etwa acht Millionen (bei etwa fünf Millionen Euro Förderung) hat sich als sinnvoll erwiesen, waren doch schon für den Abriss des Gebäudes und die Entsorgung des Materials mehr als acht Millionen veranschlagt worden. So seien neben drei Wohnungen insbesondere Räume für Kinderkrippe und Kindergarten sowie ein Gemeindesaal entstanden. In weiteren Räumen habe man während der Sanierung vier Klassen der Mittelschule und auch noch die Mittagsbetreuung unterbringen können, was eine kostspielige und wenig angenehme Containerlösung erspart habe. Die gezeigten Fotos verdeutlichten, dass man sich auf die für den 17. Mai vorgesehene Einweihung dieses neuen Schmuckstücks der Gemeinde samt Tag der offenen Tür wirklich freuen darf.
Eine ganze Reihe von Ereignissen aus dem lebendigen Vereins- und Gemeindeleben im Jahr 2024 ließ der Bürgermeister auch noch Revue passieren, etwa die Fahrt einer großen Garser Delegation in den französischen Partnerschaftsort Alzay le Ferron, die „Dorfheldentour“, die Gars mit einer begeisternden Gemeinschaftsleistung für einen Tag ins alte Rom versetzt hatte, die Einweihung des Klosterbads, das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr Au, der Christkindlmarkt und gleich zwei Weltmeistertitel für die traditionell sehr erfolgreichen Garser Einradfahrer.
Der Ausblick auf das begonnene Jahr zeigte, dass es auch heuer wieder eine ganze Reihe attraktiver Veranstaltungen geben wird, neben der Garser Au-Dult und einem Mittelaltermarkt am gleichen Ort vor allem am 3. Mai endlich wieder einmal ein Maibaumfest auch auf dem Garser Marktplatz.
Neues Feuerwehrhaus macht Fortschritte
Auch beim klimabewussten Energiemanagement und dem weiteren Ausbau von Glasfaserkabel und Mobilfunk wird die Gemeinde ihre Anstrengungen weiter fortsetzen, so Ottter. Eine Sanierung der Garser Kläranlage sei ebenfalls erforderlich. Für das Gewerbegebiet Lengmoos gebe es schon mehr Interessenten als Grundstücke, die Erschließung solle im Herbst 2025 abgeschlossen werden. Auch das dort ebenfalls geplante neue Feuerwehrhaus mache gute Fortschritte, was man im Saal natürlich gerne hörte. Das denkmalgeschützte ehemalige Gasthaus Pfeil in Au soll nun nicht wieder eine Gaststätte werden, sondern in ein Wohngebäude umgebaut werden.
- 0 Kommentare
- Weitere