Baustellen und Abfahrverbote bei unseren Nachbarn
A8 und A93 als Nadelöhr: Stürzt der Urlaubsverkehr die Region am Wochenende ins Stau-Chaos?
In Bayern lassen sie noch auf sich warten, doch einige andere Bundesländer haben bereits Sommerferien – am Freitag (12. Juli) startet in drei weiteren Bundesländern die schulfreie Zeit. Die Autobahnen werden also am Wochenende mancherorts wieder gut gefüllt sein. Darauf müsst Ihr achten, wenn ihr unterwegs seid:
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Südostbayern – In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland beginnen am Freitag (12. Juli) die Sommerferien. In vielen anderen Bundesländern haben die Kinder bereits schulfrei und eine erste Reisewelle rollte durch Deutschland und die Region. Am kommenden Wochenende könnte es auf den Straßen allerdings nochmal deutlich voller werden als in den letzten Wochen. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub e.V. (ADAC) rechnet für die nächsten Tage mit einer „großen Staugefahr“ – unsere Landkreise gehören dabei zu den größten Nadelöhren.
Auch der Auto Club Europa (ACE) erwartet Blechlawinen aus der Mitte und dem Westen der Republik. Die Menschen zieht es mit dem Auto dann nicht nur zu den Küsten von Nord- und Ostsee sowie ans Mittelmeer, sondern auch Ziele in Deutschland wie etwa das Bayerische Voralpenland werden angesteuert.
Die meisten Staus erwarten die Verkehrsclubs am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag. Wer also kann, wählt ruhigere Alternativrouten oder gar einen anderen Starttermin – etwa von Dienstag bis Donnerstag. Wer dennoch am Wochenende loswill oder -muss, startet besser sehr früh am Morgen oder fährt nachts.
Die einzelnen Tage in der Übersicht:
- Freitag (12. Juli): Der ACE erwartet ab Mittag auf den Autobahnen und rund um die Ballungsgebiete ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Staus – zum Teil auch längere – sind bis in den Abend speziell auf den Urlaubsrouten möglich. In Regionen, die bereits in die Schulferien gestartet sind, dürfte dagegen „spürbar“ weniger los sein zum Feierabend.
- Samstag (13. Juli): Die Prognosen sehen im Samstag den Hauptreisetag. Ab dem frühen Vormittag steigt die Staugefahr laut ACE rapide an. Das gilt ganz besonders auf den Strecken in südliche Richtung, an die Nord- und Ostseeküste und zu den Ferienorten in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Besonders viel los ist demnach auf den Nord-Süd-Verbindungen und den Ost-West-Routen, zu denen auch die A8 zählt. Stark befahren werden darüber hinaus auch die Stadtautobahnen und Umfahrungen sein – etwa die A99 rund um München.
- Sonntag (14. Juli): Am Vormittag dürfte die Lage auf den Fernstraßen noch moderat sein. So sieht der ACE hier – speziell im Vergleich zum Samstag – den besseren Reisetag. Wobei sich die Straßen schon am Mittag schnell füllen werden. Auf den Heimreiserouten wird es voraussichtlich am Nachmittag brenzliger. Mit Verzögerungen ist besonders bei schönem Wetter zu rechnen.
Baustellen stehen in Österreich im Fokus
Doch nicht nur in Deutschland und der Region werden Staus und Behinderungen erwartet – auch in Österreich müssen Reisende vermutlich viel Geduld mitbringen. Vor allem die Transitrouten dürften sich stark füllen, Baustellen auf den Straßen in Richtung Süden tun dabei ihr Übriges. So ist beispielsweise der Arlbergtunnel im Westen Österreichs noch bis voraussichtlich 22. November komplett gesperrt. Über die Ausweichstrecke Arlbergpass kann es zu einer mindestens halbstündigen Verlängerung der Reisezeit kommen.
Pausieren werden hingegen bis einschließlich 9. September die Bauarbeiten an den Tunneln auf der Tauernautobahn im Bundesland Salzburg. Laut ADAC sei dies „eine Erleichterung“, da in diesem Zeitraum überall wieder beide Tunnelröhren für den Verkehr zur Verfügung stehen.
In Tirol dagegen müssen sich Autofahrer vor allem auf die Abfahrverbote von der Autobahn einstellen. Entlang wichtiger Durchgangsstrecken, wie beispielsweise der Inntalautobahn, sind die Stau-Ausweichrouten auch am Wochenende wieder gesperrt. Abfahren darf nur der Anwohnerverkehr sowie jener Autofahrer, der ein Urlaubsziel in dieser Region hat – alle anderen müssen auf der Autobahn bleiben und gegebenenfalls im Stau ausharren.
Längere Wartezeiten sind auch an den österreichischen Grenzen sehr wahrscheinlich – vor allem bei der Rückreise nach Deutschland. Hauptsächlich die Übergänge an der A8 am Walserberg sowie an der A93 bei Kiefersfelden bergen hier nach Ansicht der Verkehrsexperten großes Staupotential.
Staus auch in der Schweiz erwartet
Alle, die es in Richtung Schweiz ziehen sollte, müssen sich ebenfalls auf teils lange Wartezeiten einstellen. Vor allem auf der Gotthard-Route und besonders vor dem Gotthardtunnel lauern ab Freitagnachmittag erhebliche Staugefahren. Ein Ausweichen über die alternative A13 (Chur – Bellinzona) ist aktuell durch die wetterbedingte Baustelle erschwert. Diese ist laut ACE ab Lostallo nur einspurig je Fahrtrichtung befahrbar. (aic mit Material der dpa)
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