200 Meter eingestürzt
Wichtige Italien-Strecke gesperrt: Autofahrer sollen San-Bernardino-Route nach heftigem Unwetter umfahren
Heftige Unwetter richteten in der Schweiz massive Schäden an. Vor der Urlaubszeit ist eine wichtige Route über die Alpen Richtung Süden unpassierbar.
Update vom 25. Juni 2024: Vor den Sommerferien ist der San-Bernardino-Pass gesperrt. Geröll- und Wassermassen haben einen Abschnitt der Autobahn A13 südlich des San-Bernardino-Tunnels in der Schweiz zerstört (siehe unten Erstmeldung). Die ersten Arbeiten zur Wiederherstellung haben bereits begonnen. Im Juli soll die A13 wieder einspurig befahrbar sein, teilte der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti auf einer Pressekonferenz am Dienstag (25. Juni) mit. Trotzdem: Es gibt ein riesiges Problem.
Alpentransit gesperrt: Wann ist die San-Bernardino-Route wieder offen?
Viele Urlauber aus Deutschland nutzen diesen Transit über die Alpen Richtung Italien. Im Süden des Passes liegt der Lago Maggiore und das Tessin – aber auch Genua ist damit gut zu erreichen. Tausende passieren täglich im Sommer die Nord-Süd-Route. Die Strecke wird auch für den Güterverkehr genutzt, jedoch vor allem von Reisenden aus dem Ausland. Selbst, wenn im Juli eine „zweispurige Baupiste“ zur Verfügung steht, ist die dem Druck wohl nicht gewachsen.
„Autofahrer sollen die Schweiz umfahren“
„Der Ferienverkehr wird uns vor allem Probleme machen“, sagte der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti auf einer Pressekonferenz am Dienstag. „Autofahrer sollen die Schweiz umfahren“, lautet eine Botschaft des Verkehrsministers, die seine Kollegen in den Nachbarländern verbreiten sollen.
Zunächst gehe es darum, den Fluss Moesa in ihr angestammtes Flussbett zurückzuführen, teilt das Schweizer Bundesamt für Straßen (Astra) mit. Dann könnten Schüttarbeiten für den Straßenbau (200 Meter) in Angriff genommen werden. Parallel dazu werde die Brücke Buffalora auf weitere Schäden untersucht.
Unwetterschäden an Schweizer Autobahn: „Gotthard-Kollaps“ und Mega-Stau auf Alpenroute vorprogrammiert
Erstmeldung vom 23. Juni 2024
Chur – Luftaufnahmen zeigen das gewaltige Ausmaß: 200 Meter von der Autobahn A13 wurden bei schweren Unwetter in der Schweiz weggefegt. Die Fahrt in den Süden über den San-Bernardino-Pass ist derzeit unmöglich. Keine guten Nachrichten vor der Sommer-Urlaubssaison. Ein „Verkehrs-Kollaps“ drohe auf der Nord-Süd-Achse, prophezeien Schweizer Medien.
Nach dem Unwetter in der Schweiz – so ist die aktuelle Lage auf der Autobahn A13
Im Kanton Graubünden ist die Autobahn A13 sowie die Italienische Strasse H13 zwischen San Vittore und dem Nordportal des San-Bernardino-Tunnels gesperrt, teilt die Kantonspolizei mit (Stand: 23. Juni 2024). Die Zufahrt von Norden in Richtung Roveredo sei wegen der Sperrung nicht möglich. Der Verkehr kann aktuell nicht über den San-Bernadino-Pass rollen.
Wichtige Nord-Süd-Route in der Schweiz gesperrt – „Gotthard-Kollaps“ droht
Vor allem während der Ferienzeit gilt die Strecke (San-Bernadino-Route) neben der Autobahn A2 (sogenannte Gotthard-Route) als eine wichtige Nord-Süd-Verbindung der Schweiz, besonders bei Stau vor dem Gotthard-Tunnel. Im Sommer ist dieser Abschnitt regelmäßig überlastet. Wenn jetzt die Ausweichroute über den San-Bernadino wegfällt, drohe laut blick.ch ein „Gotthard-Kollaps“. Abgesehen davon, sei auch der Güterverkehr von der Sperrung der San-Bernadino-Route betroffen.
Überflutungen, Erdrutsche, kaputte Häuser: Unwetter verwüsten Alpenraum – Bilder zeigen Ausmaß




Wie lange die Sperrung der Autobahn A13 dauern wird, ist noch unklar. Anfang der Woche sollte ein genaueres Bild zur Lage möglich sein, teilte ein Sprecher des Bundesamts für Straßen (Astra) auf Anfrage von IPPEN.MEDIA mit. „Die Räumungsarbeiten sind bereits angelaufen. Wenn es die Bedingungen zulassen, können zudem erste Reparaturarbeiten am Montag beginnen.“ Das Schadensausmaß werde noch eruiert.
Verkehr wird über Gotthard-Route umgeleitet
Der Transitverkehr Richtung Süden wird laut Astra über die A2 (Gotthard) umgeleitet. Während der Sommerferien empfiehlt die Astra allerdings jetzt schon auch die Simplon-Strecke als Alternativroute.
Anwohner dürfen laut dem Astra-Sprecher die A13 zwischen Thuis Süd und dem San Bernardino befahren. Alternative Routen für Bewohner, die direkt von dem Einsturz betroffen sind, werden geprüft.
An der Brücke Buffalora auf der Nationalstraße A13 sei kein allzu großer Schaden entstanden, berichtet der SFR. Bei der Brücke müsse die Statik sichergestellt werden. Die Arbeiten könnten erst richtig beginnen, wenn das Hochwasser zurückgegangen sei. Und das hänge von der Wetterlage ab. (ml)
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