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Dieter Müller mit seiner Ehefrau Ursula Schelle-Müller (links) bei der Eröffnung des Chiemgauhofs. Der FC Bayern München (Wappen rechts) stand indirekt Pate beim Aufstieg zum Hotel-Milliarden-Unternehmen.
Bei der glanzvollen Eröffnung des Chiemgauhofs standen auch die Namen Beckenbauer und Hummels auf der Gästeliste des Hoteliers-Paares Dieter Müller und Ursula Schelle-Müller. Doch was kaum bekannt ist: Der FC Bayern München war indirekt ein wichtiger Faktor für den Start des Milliarden-Hotel-Imperiums.
Übersee/Grassau –Es war eine illustre Gästeliste bei der grandiosen Eröffnungsparty des Chiemgauhofs. Das milliardenschwere Hoteliers-Ehepaar Dieter Müller und Ursula Schelle-Müller hatte in das neue Luxus-Resort in Übersee direkt am Chiemsee eingeladen und viele prominente Namen kamen. Darunter auch zwei, die vor allem mit dem FC Bayern München verbunden werden: Beckenbauer und Hummels. Cathy Hummels, Ex-Partnerin des gerade zurückgetretenen Fußball-Weltmeisters Mats Hummels, wirbt als Influencerin für das neue Hotel. Heidi Beckenbauer, Ehefrau des verstorbenen „Kaisers“ Franz Beckenbauer, kam mit Sohn Joel aus langer Verbundenheit mit den Müllers.
Welche Rolle Ex-Bayeren-Präsident „Champagner-Willi“ spielte
Doch es steckt viel mehr als persönliche Beziehungen hinter der Verbindung zwischen Hoteliers-König Dieter Müller und dem FC Bayern München. Der weltweit bekannte deutsche Fußball-Topverein war – wenn auch indirekt – gewissermaßen die Grundlage für den Aufstieg zu einem Hotel-Imperium. Das verriet Dieter Müller in seiner Eröffnungsrede im Chiemgauhof. „Ich habe mein erstes Hotel – das Sporthotel Achental – vom früheren Bayern-Präsidenten Willi Hoffmann gekauft. Er war als ‚Champagner-Willli‘ bekannt“, erzählte die Hoteliers-Legende und fügte launig hinzu: „Als ich ins Hotel kam, wusste ich, woher er den Spitznamen hatte: Überall standen Champagnerflaschen.“
VIP‘s und Gourmet-Essen: Eröffnungs-Party im Luxus-Hotel Chiemgauhof (Teil 1)
Dieser ausschweifende Lebensstil und missglückte Spekulationen in verschiedene Hotelprojekte führten mit dazu, dass Hoffmann in finanzielle Probleme geriet. Also musste der Mann, der Uli Hoeneß zum Manager beim FC Bayern befördert und damit die Grundlage für den Aufstieg zu Weltverein gelegt hatte, vor inzwischen 40 Jahren auch das Sporthotel Achental verkaufen.
Dieter Müller war damals bei der Kette Novotel (später Accor) Finanzchef für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Und wie das so ist, wenn man noch jung ist, hab ich mir überlegt, selbstständig zu werden. Genau da kam auch die passende Gelegenheit“, so Müller im OVB-Interview: „Als Finanzchef bin ich dann von einer zuständigen Bank angesprochen worden, ob der Konzern es nicht aufkaufen möchte. Ich bin gleich zum Accor-Präsidenten nach Paris gefahren, aber er und die Verantwortlichen sagten, sie seien nicht interessiert. Ich habe gefragt, ob es sie stört, wenn ich es übernehme. Und so nahm alles seinen Weg.“
Die Verbindung des FC Bayern München mit Grassau
Bayern-Präsident Hoffmann hatte Grassau im schönen Achental im Chiemgau einst als idealen Standort für Trainingslager des FC Bayern auserkoren. Bei der Einweihung des Sportgeländes des einheimischen Fußballvereins ASV Grassau waren am 20. Juli 1983 deshalb auch die Topstars aus München für ein Freundschaftsspiel zu Gast. Nachdem der von 1979 bis 1985 als Bayern-Präsident agierende Hoffmann das Hotel an Dieter Müller verkaufen musste, schlief die Verbindung etwas ein.
Doch die stetige Weiterentwicklung des einstigen Sporthotels zum luxeriösen Golf- und Wellness-Resort „Das Achental“ mit michelingekrönter Küche durch Dieter Müller sorgte dann für eine Renaissance der Verbindung. 2021, mitten in der Corona-Zeit, kam der FC Bayern mit den Stars um Manuel Neuer zum Trainingslager. Das sorgte prompt für einen kleinen Skandal, weil einige Spielerfrauen mitgereist waren. Da für Privatpersonen zu diesem Zeitpunkt jedoch ein Übernachtungsverbot galt, komplimentierte das Landratsamt die Damen umgehend wieder aus dem Hotel.
Die Verbindung konnte das nicht stören: 2022 kam der „Kaiser“ Franz Beckenbauer persönlich in die Luxus-Herberge, um einen Spendenscheck für seine Stiftung entgegenzunehmen. 2023 feierten die deutschen Fußball-Weltmeister von 1990 mit vielen Bayern-Stars Wiedersehen im Müllerschen Hotel in Grassau.
Auch für Dieter Müller und seine Frau ist dieser Ort im Achental zur zweiten Heimat geworden. „Der Kauf damals war nicht nur mein erstes Hotel, sondern auch meine erste Berührung mit dem Cheimgau. Seitdem ist das eine Konstante in meinem Leben geworden“, so Müller. Der Kauf des Sporthotels von der FC Bayern-Legende „Champagner-Willi“ war der Grundstein für den Aufbau der Astron-Hotelkette. Nach dem Verkauf kurz nach der Jahrtausendwende startete Müller das Projekt Motel One, zudem inzwischen 100 Hotels in 15 Ländern zählen. Kürzlich hat er 80 Prozent seiner Anteile an der Hotelkette Motel One verkauft –geschätzter Gesamtwert: 3,5 Milliarden Euro.
„Die ganz wichtigen Entscheidungen sind im Achental getroffen worden – und manchmal auch im Biergarten des Chiemgauhofs. Der Chiemgau liegt mir sehr am Herzen, für mich eine der schönsten Gegenden der Welt“, so Müller. Im Achental hat der Hotelier auch seine Frau Ursula Schelle-Müller geheiratet, die beim Design und Marketing von Motel One genau wie beim Neubau des Chiemgauhofs Regie führte. Alle drei luxeriösen Privathotels der Müllers – der Kitzhof in Kitzbühel, das Achental-Resort in Grassau und der Chiemgauhof in Übersee – liegen im Einzugsbereich des Flusses Tiroler Ache. Das bringt dem Hoteliers-Paar offenbar Glück – genau wie die Verbindung zum FC Bayern München.