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Für Ruhpolding zeichnet sich Zukunft schon ab

Defizit zu hoch: So steht es um den Verkauf der Klinikgebäude in Freilassing und Ruhpolding

Die Krankenhäuser in Freilassing (links) und Ruhpolding.
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Die Krankenhäuser in Freilassing (links) und Ruhpolding.

Es droht ein hohes Defizit, die Kliniken Südostbayern brauchen noch heuer dringend Geld - jetzt sollen die Gebäude und Grundstücke der Krankenhäuser in Freilassing und Ruhpolding verkauft, aber weiterhin genutzt werden. Wie haben alle Details und den aktuellen Stand zu den Millionen-Deals.

Freilassing/Ruhpolding - Es geht um nichts Geringeres als die Zahlungsfähigkeit - und die Zukunft - der Kliniken Südostbayern (KSOB). Ein Defizit von über 26 Millionen Euro droht dem Klinikverbund in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land heuer im schlimmsten Fall. Mit zwei millionenschweren Deals will man sich aus der „Bedrohungslage“ (Traunsteins Landrat Siegfried Walch) herauskatapultieren. Der Plan: Die Gebäude und Grundstücke der Krankenhäuser in Freilassing und Ruhpolding verkaufen und jene Bereiche, die man für den Klinikbetrieb noch braucht, dann zurückmieten.

20 Millionen Euro Erlös durch Verkauf der Klinikgebäude

Knapp 20 Millionen Euro wollen die Kliniken durch die Verkäufe erlösen. Damit könnte das Ziel, das Defizit 2023 im einstelligen Millionenbereich zu halten, noch erreicht werden. Derzeit werden die Marktpreise für die Immobilien in Freilassing und Ruhpolding ermittelt, gleichzeitig gilt es für die Kliniken, geeignete Käufer zu finden. Infrage kommen die beiden Gesellschafter der KSOB, also die Landkreise - doch die finanziellen Mittel scheinen in den Landratsämtern in Bad Reichenhall und Traunstein derzeit etwas ungleich verteilt...

Beide Landkreise versichern auf Anfrage, man strebe selbst den Kauf der Immobilien an um sie dann an die Kliniken vermieten. Im Berchtesgadener Land wurde jedoch schon der Neubau des Landratsamts gekippt, um zu sparen. Weil der genaue Kaufpreis fürs Freilassinger Krankenhaus inklusive dem leerstehendem Schwesternwohnheim noch nicht im Details feststeht, „können noch keine Aussagen getroffen werden, ob bzw. wann der Landkreis das Grundstück ankaufen wird und wie genau die künftige Nutzung aussehen wird“, so die Landratsamt-Pressesprecherin Heidi Stauffer. Ein Vorkaufsrecht haben die Landkreise nicht. Der Verkauf an einen privaten Investor ist also denkbar.

Für Ruhpolding schon klare Pläne

Etwas anders klingt es da schon aus Traunstein. Man habe die „klare Absicht“ den Standort Ruhpolding zu kaufen, am wahrscheinlichsten über die hauseigene Wohnungsbaugesellschaft. Die bisher ungenutzten Teile des Krankenhauses sollen dann als Wohnungen angeboten werden, „für Studenten, für die Mitarbeiter der Kliniken oder für Beschäftige von Hotellerie und Gastronomie“, so Mathias Heinrichs, Referent des Landrats. Es würden momentan auch schon Konzepte dafür erarbeitet und Machbarkeitsstudien erstellt. Fürs Ruhpoldinger Krankenhaus scheint sich also schon ein klarer Weg abzuzueichnen.

Der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern hat den Verkaufsplänen bereits zugestimmt. Noch heuer sollen die Verträge unterschrieben werden. Weiteres frisches Geld erwarten die KSOB dieses Jahr außerdem durch Darlehen der Landkreise in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro. So könne der Fortbestand aller sechs Klinik-Standorte gesichert und das Defizit auf unter zehn Millionen Euro gehalten werden. Bei den Nachbarn ist die finanzielle Lage noch weit schlimmer: Sowohl bei den Rosenheimer Romed-Kliniken, als auch beim Klinikverbund der Landkreise Mühldorf und Altötting rechnet man heuer mit einem Minus von jeweils rund 30 Millionen Euro.

Walch: Leere Gebäudeteile zu finanzieren wäre zusätzliche Last

Fix ist jedoch die Strategie der Kliniken Südostbayern für die Standorte in Freilassing und Ruhpolding - keine „normalen“ Krankenhäuser mehr, sondern spezialisierte Angebote. In Ruhpolding ist dieser Schritt bereits gegangen, dort konzentriert man sich auf die Schmerztherapie. In Freilassing ist ein „Gesundheitscampus“ und ein Fokus auf Psychiatrie sowie Altersmedizin angedacht. Als Klinik aber „Gebäude zu finanzieren, die nur teilweise genutzt werden, wäre eine zusätzliche Last“, so Traunsteins Landrat Walch. An den anderen vier Standorten - Trostberg, Traunstein, Bad Reichenhall, Berchtesgaden - behalten die KSOB aber die Gesamtimmobilien.

xe

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