Größtes Landkreis-Bauprojekt seit jeher
Statt „Betonbunker“: Erste Bilder zur neuen, „beispiellosen“ Berufsschule I in Traunstein
Das Schulgelände an der Wasserburger Straße in Traunstein bekommt ein völlig neues Gesicht: Die „Einser“-Berufsschule aus den 1970ern wird abgerissen, genauso wie einige Wohnungen - dafür entsteht ein Neubau, der in der Geschichte des Landkreises seinesgleichen sucht. Wir haben alle Details.
Traunstein - Rund 3000 Schüler gehen in der Staatlichen Berufsschule I ein und aus: Elektriker, Bäcker, Informatiker, Schreiner oder Industriemechaniker - das Einzugsgebiet reicht bis Ingolstadt. „Wir brauchen diese jungen Leute mehr denn je. Diese Wertschätzung wollen wir ihnen mit einem modernen Neubau entgegenbringen“, so Landrat Siegfried Walch (CSU) im Kreisausschuss am Mittwoch (26. Juli). 2025 wird mit dem Neubau der „Einser“-Berufsschule begonnen, drei Jahre später könnte dann schon alles fertig sein.
Neubau der Berufsschule I in Traunstein auf jetzigem Parkplatz
Walch sprach von einem „beispiellosen“ Projekt: finanziell und baulich das größte, das der Landkreis als Bauherr jemals anpackte. Der Neubau wird - grob gesagt - auf dem jetzigen Parkplatz entstehen. Der Betrieb in der bestehenden Berufsschule kann also parallel zu den Bauarbeiten weiterlaufen, bei Fertigstellung wird dann umgezogen. Der markante Betonbau, vom stellvertretenden Landrat Sepp Konhäuser (SPD) als „Betonbunker“ geschmäht, soll danach abgerissen werden. 1979 wurde das Gebäude in Betrieb genommen. Knapp 11.000 Quadratmeter werden durch den Abriss frei. Auch die vier bewohnten Reihenhäuser zwischen Parkplatz und Turnhalle kommen weg.
An der höchsten Stelle wird die neue Berufsschule sechs Geschoße hoch. Allein direkt zur Wasserburger Straße wird der Neubau rund 22 Meter in die Höhe wachsen. Laut Architektin Gabriele Bruckmayer wird es ein Stahlbetonskelettbau, für die nichttragenden Teile und die Schalung ist Holz vorgesehen. Das flache Dach wird begrünt und mit PV-Anlagen bestückt. In die neue Berufsschule wird auch ein Veranstaltungssaal für bis zu 400 Personen integriert. Die Autos verschwinden großteils in einer Tiefgarage mit 180 Stellplätzen. Eine Kostenberechnung wird erst nächstes Jahr vorliegen. Bisher ging man aber von über 100 Millionen Euro aus.
Begeistert zeigte sich im Kreisausschuss auch Traunsteins Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU). Seine Stadtverwaltung soll die Pläne noch genehmigen. Von einer „Aufwertung für die Stadt“ und einem „Leuchtturmprojekt für die Wirtschaft“ sprach Hümmer. Wie das freiwerdende Gelände später genutzt wird, auf dem die „alte“ Berufsschule I jetzt steht, ist noch nicht klar. Schulerweiterungen wären dort möglich oder ein Wohnheim für Berufsschüler. Landrat Walch brachte auch ein Parkhaus für Schüler und Anwohner ins Spiel.
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