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Wieder Crash an unbeschranktem Bahnübergang

Zugunglück bei Rott: Was über Verletzungen, Schäden und Ursache bislang bekannt ist

Der Zug mit 21 Fahrgästen musste evakuiert werden.
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Der Zug mit 21 Fahrgästen musste evakuiert werden.

Schockmoment für die Fahrgäste eines Zugs: Am Mittwoch (20. September) kam es zwischen Rott und Schechen zu einer Kollision zwischen Zug und Transporter. Rotts Kommandant Manfred Lunghammer war Einsatzleiter. So lief die Evakuierung ab.

Rott/Schechen – „Samma froh, dass es so glimpflich ausgegangen ist“, sagt Manfred Lunghammer hörbar erleichtert. Mit Recht: Nur der Fahrer des Transporters, zu dessen Herkunft und Alter es am Mittwoch, 20. September, noch keine Polizeiangaben gab, soll sich leichte Verletzungen zugezogen haben. Die 21 Fahrgäste im Zug, der Lokführer und Schaffner kamen anscheinend mit dem Schrecken davon.

Die Feuerwehr Rott wurde laut Lunghammer um 10.57 Uhr informiert. „Pkw gegen Zug“ hieß es, eine Meldung, die die Alarmglocken schrillen ließ. „Denn anfangs war unklar, ob es Verletzte gegeben hatte.“ Doch als die 17 Einsatzkräfte aus Rott, unterstützt von der Feuerwehr Attel-Reitmehring (elf Einsatzkräfte) und Wasserburg (12 bis 15 Aktive), am Unfallort ankamen, fand sie dort einen auf der ersten Blick „sehr gefassten“ Fahrer des Transporters vor. Er war nicht eingeklemmt, sondern hatte seinen Wagen selbstständig verlassen können.

Auch die Lage im Zug war laut Lunghammer geordnet, die Fahrgäste seien relativ ruhig in den Waggons sitzen geblieben, keinerlei Panik sei trotz des Schockmoments beim Zusammenstoß geherrscht. In den Abteilungen saßen laut Einsatzleiter Lunghammer Fahrgäste vom Baby bis zum Senior. Die Notfallseelsorge mit dem evangelischen Pfarrer Peter Peischl aus Wasserburg traf schnell vor Ort ein. Die Krisenhelfer gingen durch den Zug, beruhigten, beantworteten Fragen. Notfallmanager der Bahn ließen die Strecke sperren, Polizei und Rettungsdienste waren schnell vor Ort, berichtet Lunghammer.

„Es hätte schlimmer ausgehen können“, ist der Einsatzleiter überzeugt, denn der Transporter sei von der Lok seitlich, nicht frontal erwischt worden. Unfallort war der unbeschrankte Bahnübergang bei Oberwöhrn, der bereits auf Schechener Gebiet liegt. Das Blinklicht weist hier auf herannahende Züge hin, doch Lunghammer als Ortskundiger weiß, dass es bei ungünstiger Sonneneinstrahlung schon einmal übersehen werden kann. Ob das der Grund für den Zusammenstoß war oder, ob es eine andere Ursache gab, war am Mittwochabend, 20. September, noch nicht klar.

Die Rotter Feuerwehr hatte die Einsatzleitung, weil sie am schnellsten am Bahnübergang sein konnte. Auf Rotter Seite liegt ebenfalls noch eine unbeschrankte Anlage: bei Feldkirchen.

Der Umgang mit Zugunfällen sei erst in diesem Jahr in der Winterschulung der Feuerwehr Rott besprochen und trainiert worden, berichtet der Kommandant. Die enge Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte von den Feuerwehren bis zur Polizei und zum Rettungsdienst sowie der Bahn habe reibungslos funktioniert, so Lunghammer.

Provisorische Ausgänge gebaut

Die Bahnstrecke sei sofort gesperrt worden. Die Fahrgäste, darunter auch eine junge Mutter mit Kinderwagen, hätten die Waggons über von der Feuerwehr gebaute provisorische Ausgänge mit Paletten verlassen und seien in Großraumtaxis umgestiegen. Auch der beim Zusammenstoß mit dem Transporter beschädigte Dieseltank sei vor Ort abgedichtet, ausgelaufener Kraftstoff gebunden worden, berichtet der Einsatzleiter weiter. Es sei nicht notwendig gewesen, den Zug abzuschleppen, denn er habe noch aus eigener Kraft den Unfallort verlassen können. Die Südostbayernbahn hob die Sperre der Strecke zwischen Rott und Rosenheim gegen 13 Uhr bereits wieder auf.

2012 hatte es schon einmal einen Zugunfall am Bahnübergang Oberwöhrn gegeben. Ein Audifahrer hatte das Signal übersehen und war mit der Front seines Autos in die Seite eines Zugs gekracht. Verletzte gab es damals nicht. Im Wasserburger Land kommt immer wieder zu schweren Unfällen an Bahnübergängen, zum Teil mit Todesopfern. Brennpunkte liegen vor allem in Soyen und in Viehhausen (Wasserburg). Dort kam es erst im Juli zu einem Unfall, bei dem ein Autofahrer schwer verletzt wurde. Seit Jahren wird an diesen Stellen für eine Beschrankung gekämpft. Sie scheitern derzeit an Grundstücksverhandlungen.

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