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Besonders im August aktiv

Erst Mücken, nun Wespen: Erwartet die Region jetzt das nächste Stich-Inferno?

Links: Stechmücken-Larven in den Überschwemmungsgebieten Rechts: Eine Wespe auf einem Apfel
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Die Überschwemmungsmücken konnten heuer nicht bekämpft werden und haben sich daher stark vermehrt. Mittlerweile wurde es ruhiger, dafür sind die Wespen unterwegs.

Ein Eis in der Sommersonne genießen und plötzlich sind sie da: Wespen. Ihre Stiche sind gefürchtet. Ist dafür wenigstens Ruhe mit den Stechmücken? So steht es um die Population der Insekten und das sollten Sie beachten, wenn Sie ein Wespennest sehen.

Prien/Chiemgau – Dreiste Blutsauger haben heuer die Menschen in der Region und darüber hinaus geplagt: Überschwemmungsmücken. Wer im Freien, besonders an Gewässern unterwegs war, wird sie gehört und auch gespürt haben. Am Chiemsee wird seit mehr als zwei Jahrzehnten gegen die Stechmücke vorgegangen. Der Abwasser- und Umweltverband (AUV) Chiemsee koordiniert die Bekämpfung, jedoch war diese – wie mehrfach berichtet – heuer nicht möglich. Es mangelte am dafür nötigen Stoff, der aus der Luft über dem Alz-Auslauf bei Seebruck verteilt wird, am Personal und dem Hubschrauber, wie Rimstings Bürgermeister Andreas Fenzl, bei der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte.

Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder entspannt. Nach dem Hochwasser im Juni schlüpften die Stechmücken zwar in überdurchschnittlich hohem Maße. Doch lediglich die weiblichen Mücken stechen, wie Dirk Reichle, wissenschaftlicher Direktor von KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur biologischen Stechmückenbekämpfung) mitteilte. Und diese haben nur eine kurze Lebenserwartung: sechs bis acht Wochen.

„Man kann sagen pünktlich zum Beginn der Sommerferien ist es ruhiger um die Mücken geworden“, sagt Quirin Schwaiger, Geschäftsführer des AUV Chiemsee. Parallel dazu seien noch die Rossbremsen unterwegs, aber auch die würden mit den sinkenden Temperaturen wieder weniger werden. Auch bei Rimstings Bürgermeister Andreas Fenzl, der zudem Vorsitzender Verbandsrat im Abwasser- und Umweltverband ist, sind in den vergangenen Wochen keine Mitteilungen oder Beschwerden mehr über Mückenprobleme eingegangen.

Größte Wespenpopulation im August

Doch auch wenn das Summen der Blutsauger erstillt, kündigen sich andere ungebetene Gäste mit einem Brummen an: Wespen. Der August ist allgemein der Monat, in dem Wespenvölker die größte Population und somit auch die größte Aktivität aufweisen, heißt es auf Nachfrage aus dem Landratsamt Traunstein.

Bei den in Menschennähe erscheinenden Wespen handle es sich um die Arten „Deutsche Wespe“ und „Gemeine Wespe“, erklärt der Sprecher. Insgesamt gibt es zwar acht heimische staatenbildende Arten, doch nur die beiden Genannten seien auf der Suche nach Süßem, aber auch nach Deftigem wie zum Beispiel Fleisch oder Wurst.

Die beiden Arten sind sogenannte Dunkelbrüter, teilt der Sprecher weiter mit. Ihre teilweise sehr großen Nester bauen sie in Wandverschalungen, Scheunen, Dachböden, Rollo-Kästen oder verlassenen Mäusenestern im Garten. „Die anderen Wespenarten nutzen meist kleinere frei hängende Nester an Bäumen, in Hecken oder an Unterständen und werden von uns kaum wahrgenommen“, erklärt der Sprecher.

Heuer etwas mehr Wespen unterwegs

Aber erwartet uns heuer eine mückenähnliche Wespenplage? Laut dem Sprecher gebe es heuer keine übermäßige Population. „Es sind dieses Jahr vermutlich etwas mehr Wespen unterwegs als in den Vorjahren, jedoch nicht gravierend von der Norm der letzten Jahre abweichend.“ Die Situation könne aber auch in den einzelnen Gemeinden variieren. Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen werde es weiterhin eine rege Aktivität von Wespen geben. Der Höhepunkt der Wespenanzahl und -aktivitäten sei jedoch bereits erreicht beziehungsweise überschritten.

Wer ein Nest entdeckt, darf dieses nicht einfach so zerstören. Wespen unterliegen zwar keinem strengen naturschutzrechtlichen Schutz wie die Hornisse, jedoch „dem allgemeinen Schutz wild lebender Tiere, die nicht mutwillig oder ohne vernünftigen Grund gefangen, verletzt oder getötet werden dürfen.“ Die Ausnahme: Wenn das Wespennest an einer problematischen Stelle entdeckt wird und eine Gefahr für Menschen darstellt, zum Beispiel in unmittelbarer Nähe von Wohnbereichen, Schulen oder Spielplätzen. „In diesem Fall dürfte man das Wespennest ohne naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung entfernen lassen, was zur eigenen Sicherheit von einem Fachmann durchgeführt werden sollte“, teilt der Sprecher des Landratsamts mit.

„Sobald es im September abkühlt, geht auch die Aktivität der Wespen zurück“, so der Sprecher weiter. Beim Einsatz der ersten Frosttage sterben die Wespennester gänzlich ab.

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